Mit Pflanzenkraft Gelenke stärken

Viele von ihnen sind in Vergessenheit geraten – doch in den unscheinbaren Pflanzen am Wegesrand steckt ein enormes Heilpotenzial.

Petersilie gegen Rheuma
Bei Rheuma wird Petersilie als sanftes Heilmittel eingesetzt Foto: Fotolia

Petersilie hilft bei Rheuma

Bei uns gilt sie als simples Küchenkraut, im antiken Griechenland dagegen wurde sie als heilige Pflanze verehrt. Denn richtig eingesetzt, entfaltet die Petersilie ungeahnte Kräfte: Ihre Inhaltsstoffe erhöhen die Aktivität des Enzyms Superociddismutase, welches Rheumazellen zerstört und dem Körper hilft, Giftstoffe loszuwerden. Täglicher Genuss von Petroselinum crispum mindert deshalb nachweislich Rheumabeschwerden. Und Studien der Uni Cleveland deuten darauf hin, dass ihr hoher Gehalt an Apigenin vor Prostatakrebs schützen kann. Anwendung: Am stärksten wirkt Petersilie als Tee: 1 bis 2 TL Petersiliensamen oder die kleingeschnittene Wurzel mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen. In kleinen Schlucken trinken. Tagesdosis: 1 bis 3 Tassen. Wichtig: Bei starker Überdosierung kann Petersilie zu Herzrhythmusstörungen führen.

Beinwell gegen Prellungen
Prellungen, Verstauchungen und Zerrungen werden effektiv mit Beinwell behandelt Foto: Fotolia

Beinwell heilt Prellungen

Schon Hildegard von Bingen setzte Beinwell erfolgreich zur Heilung von Brüchen ein. Neue Studien belegen sogar, dass Beinwell bei Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen ebenso gut wirkt wie der chemische Wirkstoff Diclofenac. Seine entzündungshemmenden, abschwellenden und wundheilenden Effekte verdankt Symphytum officinale dem Wirkstoff Allantoin, der natürlich gewonnen eine viel größere Wirkkraft besitzt als künstlich hergestellt. Anwendung: 100 g frische Wurzeln (Apo.) mit 1 l Wasser 10 Minuten kochen, noch warm auf ein Tuch streichen und über Nacht auf die betroffenen Körperstellen auflegen. Wichtig: Beinwell nur äußerlich maximal sechs Wochen anwenden.

Lein therapiert Gelenkschmerzen

Lein macht Gelenke stark

Es ist nicht seine Schönheit, die den Lein zu einer der bedeutendsten Heilpflanzen macht – es ist seine Vielseitigkeit: Denn die in der Leinsamenschale enthaltenen Schleimstoffe wirken zugleich abführend, schmerzstillend und beruhigend. Die Samen von Linum usitatissimum werden heute von Ärzten sowohl bei Darmbeschwerden als auch bei Gelenk- und Atemwegserkrankungen empfohlen. Anwendung: 2 EL frisch zerstoßenen Leinsamen (Apo.) mit 2 EL Weizenschrot (Reformhaus) in 1/4 Liter Wasser mit 1 EL Essig zu Brei kochen. Lauwarm auf ein Leinentuch geben und 40 Minuten um das Gelenk legen. Gut zu wissen: Bei akut entzündeten oder stark geschwollenen Gelenken nur kalte Umschläge machen. Der Breiumschlag hilft auch bei Bronchitis.