Mit Homöopathie eine Erkältung behandeln: Natürlich die Beschwerden lindern

Rund dreimal im Jahr erwischt uns ein grippaler Infekt. Halb so schlimm! So wehren wir mit sanfter Homöopathie die Beschwerden einer Erkältung wirksam ab.

Homöopathie bei Erkältung
Homöopathie kann eine Erkältung lindern und verkürzen Foto: iStock / stefanamer
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„Eine Erkältung dauert ohne Behandlung sieben Tage und mit Behandlung eine Woche“. Diese geläufige Redensweise ist ein schwacher Trost für Betroffene, wenn der Kopf dröhnt, die Nase läuft und alles weh tut. Es muss nicht immer die Chemiekeule sein, manchmal kann Homöopathie bei einer Erkältung die Symptome abmildern und die Krankheitsdauer verkürzen.

Homöopathie kann bei einer Erkältung sanft gegensteuern

Ein kratzender Hals, eine laufende Nase und dann dieser unangenehme Druck im Kopf – da haben mal wieder die Erkältungsviren zugeschlagen! Jetzt heißt es: schleunigst gegensteuern. Und das gelingt auch mit ganz sanften Mitteln. Denn in den seltensten Fällen sind Antibiotika und Fiebersenker ein Muss.
Homöopathische Mittel bieten bei einer Erkältung eine gute Alternative. Die Behandlung mit den nach speziellen Regeln verdünnten Wirkstoffen hat immer das Ziel, die körpereigenen Selbstheilungskräfte zu mobilisieren und zu stabilisieren. Und für fast alle denkbaren Erkältungsbeschwerden gibt es das richtige Homöopathikum in der Apotheke. 

Wer sich zusätzlich noch ausgewogen ernährt, auf ausreichend Schlaf achtet und auch sonst dem Körper Gelegenheit zum Kräftesammeln gibt, ist meist schnell wieder fit. Auch als Ergänzung zu einer Behandlung bei Ärzt:in oder Heilpraktiker:in sind die Globuli, Tabletten und Tinkturen gut geeignet und können auch bei Kindern angewandt werden.

Erkältung homöopathisch behandeln: Darauf sollten Sie achten

In der Homöopathie schaut man auf die individuellen Symptome der Betroffenen. Nicht jeder Husten ist gleich. Bei manchen ist er trocken und tritt anfallsartig auf, bei manchen Menschen kommt er schleimig und mit Auswurf daher. Bei der Wahl des passenden homöopathischen Mittels sollten die W-Fragen beantwortet werden:

  • Was habe ich?
  • Wo tritt es auf?
  • Wodurch verbessern oder verschlechtern sich die Beschwerden?
  • Was ist ein Begleitsymptom?

So müssen sich manche bei Hustenanfällen die Brust halten, weil der Husten so sehr schmerzt. Diese Information führt zum Beispiel zum homöopathischen Mittel Bryonia, das bei trockenem Husten hilft.

Homöopathie bei Erkältung und Grippe

Kommen zu den Erkältungssymptomen wie Schnupfen, Halsweh und Husten noch erhöhte Temperatur hinzu oder hohes Fieber im Rahmen einer Grippe, kann die Homöopathie begleitend eingesetzt werden. Es gibt zum Beispiel die beiden klassischen Fiebermittel Aconitum und Belladonna. Bei Aconitum tritt das Fieber plötzlich auf und ist sehr hoch. Die Betroffenen sind ängstlich und blass. Ist Belladonna gefragt, dann wird das hohe Fieber begleitet durch Entzündungszeichen wie Röte und Schweiß. Kommen starke Gliederschmerzen hinzu, kann Eupatorium perfoliatum schnelle Linderung bringen.

Homöopathie bei einer beginnenden Erkältung

Homöopathische Globuli eignen sich, um das Immunsystem anzuregen, gegen die Krankheitssymptome bereits im Anflug anzukämpfen. Manchmal merkt man, dass etwas „im Anmarsch“ ist. Ein Klassiker bei beginnender Erkältung und grippalen Infekten ist Ferrum phosphoricum. Dieses kann bei den ersten Krankheitszeichen in Form von Streukügelchen zum Beispiel in der Potenz D6 oder D12 dreimal täglich eingenommen werden (fünf Globuli pro Einnahme). Wenn die Beschwerden damit verschwinden, kann die Einnahme beendet werden.

Homöopathie bei Erkältung: Mit Komplexmitteln behandeln

Homöopathische Komplexmittel bestehen aus mehreren einzelnen Wirkstoffen, die gleichzeitig verschiedene Beschwerden behandeln können. Sie wirken schmerzlindernd, entzündungshemmend und verkürzen den Krankheitsverlauf, weil sie von verschiedenen Seiten die Selbstheilungskräfte des Organismus wecken. Die Kombination der Wirkstoffe hilft bei grippalen Infekten, bei Halsschmerzen, Husten, Ohrenschmerzen und ähnlichem. Komplexmittel sind dann geeignet, wenn die Symptomenlage nicht eindeutig ist und Unsicherheit darüber besteht, welches homöopathische Einzelmittel zum Krankheitsbild am besten passt.

Homöopathie bei Erkältung von Baby und Kind

Babys und Kleinkinder sind sehr häufig erkältet, bis zu 12 Mal im Jahr ist sogar ganz normal. Das Immunsystem des Kindes ist noch nicht vollständig ausgereift. Es muss einige Infekte durchmachen, bevor es in der Lage ist, jedes Mal die geeignete Abwehr hochzufahren. Homöopathie kann die Selbstheilungskräfte von Babys und Kindern unterstützen, sodass sie nicht so schnell krank werden oder die Infektion in kürzerer Zeit überstanden ist.

Bei Kindern sollten die Krankheitszeichen genau beobachtet werden: Ist der Schnupfen wässrig oder schon grünlich? Schreit das Baby ununterbrochen wegen der Ohrenschmerzen? Fiebert es hoch und ist sehr unruhig? Diese Symptome führen zum passenden homöopathischen Mittel. Viele Kinderärzt:innen setzen die klassische Homöopathie als begleitende Therapie ein – es lohnt sich nachzufragen.

Vorsicht bei der Selbstbehandlung von Kindern ist geboten, denn die Erkrankung kann schnell einen heftigeren Verlauf nehmen. Deswegen sollte die Behandlung unter Aufsicht eine Kinderärzt:in erfolgen.

Die Dosierung der Homöopathie bei einer Erkältung

Säuglinge im 1. Lebensjahr können ein Drittel der Erwachsenendosis (1-2 Globuli pro Gabe) einnehmen, Kleinkinder bis zum 6. Lebensjahr die Hälfte (2-3 Globuli pro Gabe), Kinder zwischen dem 6. und 12. Lebensjahr zwei Drittel der Erwachsenendosis (3–4 Globuli pro Gabe), Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren 5 Globuli pro Gabe. Alle Gaben erfolgen maximal 6-mal täglich. Wirkt Homöopathie bei einer Erkältung, sollte eine Besserung schnell eintreten, andernfalls sollte ein anderes Mittel gewählt werden.

Quellen:

Homöopathische Selbsthilfe, in: kinderarzt-augsburg.de