Milchschorf entfernen – erst nach Absprache mit dem Arzt
Milchschorf ist nicht nur lästig, sondern auch schmerzhaft. Welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, erklärt PraxisVITA.

Schuppen auf der Babyhaut sind nicht nur lästig, sie können dem Baby auch weh tun. Viele Eltern fragen sich deswegen, ob sie Milchschorf entfernen sollten. Mediziner raten davon ab. Bei etwa jedem zweiten Säugling bilden sich Schuppen auf dem Kopf und anderen Körperstellen. Viele Eltern reagieren verunsichert: Sind die Schuppen schädlich für mein Kind? Muss ich zum Kinderarzt? Mediziner raten in diesem Fall, dass sich Eltern die Symptome ihrer Kinder genauer ansehen sollten. Wenn das Kind zwar Schuppen auf der Kopfhaut hat, sich davon aber nicht gestört fühlt, handelt es sich wahrscheinlich um den harmlosen Kopfgneis. Sofern das Kind jedoch unruhig ist, schreit oder weint, sollten Eltern mit ihrem Kind zum Arzt gehen. In diesem Fall handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um den behandlungswürdigen Milchschorf. Milchschorf entfernen sollten Eltern allerdings nicht in jedem Fall.
Milchschorf entfernen: Gefahr von weiteren Entzündungen
Die Behandlung von Kopfgneis und Milchschorf ist grundlegend verschieden. Kopfgneis muss nicht behandelt werden. Das Kind fühlt sich durch die Schuppen keineswegs beeinträchtigt. Vermuten die Eltern hingegen, dass ihr Kind unter Milchschorf leidet, sollten sie einen Kinderarzt aufsuchen, da sich Milchschorf zu einer Neurodermitis entwickeln kann. Bei der Behandlung der lästigen Schuppenschicht gilt: Milchschorf entfernen müssen Eltern nicht. Der Arzt wird in der Regel Mittel mit den Wirkstoffen Polidocanol oder Menthol verschreiben, die den Juckreiz lindern sollen. Aus medizinischer Sicht müssen Eltern Milchschorf nicht entfernen. Die Haut des Babys ist ohnehin bereits aufgrund von Entzündungen angegriffen. Das Abkratzen und Entfernen der Schuppen kann weitere Entzündungen hervorrufen und sollte daher unterlassen werden.
Mediziner empfehlen: Milchschorf entfernen erst nach Absprache
Fall es gewünscht ist, den Milchschorf zu entfernen, sollten Eltern sämtliche Behandlungswege mit dem Kinderarzt absprechen. Er wird ihnen zeigen, wie sie sachgemäß den Milchschorf entfernen. Kortison-Präparate, Antihistaminika oder auch Antibiotika stehen hierfür zur Verfügung. Die Inhaltsstoffe werden in der Regel in Form von Salben, Cremes oder Tropfen verabreicht. Der Behandlung schließen sich weitere Kontrolluntersuchungen beim Kinderarzt an. Nach etwa sieben Tagen sollte das Hautbild des Babys deutliche Verbesserungen aufweisen. Der Krankheits- und Behandlungsverlauf ist jedoch individuell unterschiedlich und hängt u.a. davon ab, ob der Kinderarzt den Milchschorf als Vorboten für eine Neurodermitis diagnostiziert.