Milben beim Hund: Wie werden sie behandelt?
Es gibt in Deutschland zahlreiche Milbenarten, die Hunde befallen können. Sie verursachen einen starken Juckreiz, der für das Tier eine Qual ist. Milben sollten beim Hund daher unbedingt behandelt werden. Aber wie genau läuft die Behandlung ab?

Milben beim Hund: Welche gibt es?
Milben können beim Hund verschiedene Krankheiten hervorrufen. Ein typisches Symptom ist Juckreiz, der auf Dauer zu diversen Hauterkrankungen führen kann. Folgende Milben können bei Hunden vorkommen:
Grasmilben beim Hund verbreiten sich im Spätsommer und Herbst
Grasmilben, insbesondere die Herbstgrasmilben sind bei Hunden nicht selten. Diese Art vermehrt sich im Spätsommer und Herbst explosionsartig. Die Larven sitzen auf Pflanzen und warten darauf, vorbeilaufende Tiere befallen zu können. Haben sich Herbstgrasmilben beim Hund eingenistet, ritzen sie die obere Hautschicht ein, was zu Juckreiz mit Hautrötung und zu Pusteln führen kann. Herbstgrasmilben befallen beim Hund vor allem dünne Hautstellen, etwa die Zwischenräume der Zehen oder auch die Ohrmuscheln.
Demodex canis – die Haarbalgmilbe verursacht Haarausfall
Diese Milbenart kann die sogenannte Demodikose auslösen, eine der zehn häufigsten Hauterkrankungen bei Hunden. Die Milben sitzen tief in der Haut an den Haarbälgen und vermehren sich dort. Typisches Symptom ist Haarausfall im Bereich der Augen. Besonders häufig sind junge Hunde betroffen, die beim Säugen über die Mutter befallen werden.
Grabmilbe oder Sarcoptes-Milbe kann auch Menschen befallen
Die Übertragung erfolgt bei dieser Milbenart meist von Hund zu Hund. Die Parasiten können über die Haut auch in der Wohnung verteilt werden und dort mehrere Tage überleben. Bei intensivem Kontakt zwischen Tier und Halter kann auch der Mensch befallen werden. Grabmilben lösen bei Menschen Krätze aus.
Ohrmilben können beim Hund zu Taubheit führen
Ohrmilben lösen wie jede andere Milbenart starken Juckreiz aus. Kratzt sich der Hund ständig an den Ohren, kann es in Folge zu sekundären Infektionen wie Mittelohrentzündungen kommen. Auch Taubheit ist möglich. Typische Symptome von Ohrmilben sind Haarausfall am Ohr sowie Verkrustungen am Gehörgang.
Wie kann man Milben beim Hund behandeln?
Besteht der Verdacht, dass der Hund Milben hat, sollten Halter unverzüglich den Tierarzt aufsuchen – schon allein, um juckreizstillende Medikamente zu besorgen. Je nach Milbenart kommen verschiedene Präparate infrage. Bei einigen Milbenarten haben sich Mittel gegen Zecken bewährt. Auch ein spezielles Milben-Shampoo kann dem Hund helfen. Ebenso wie bei einem Flohbefall muss auch bei Milben die Umgebung des Tieres regelmäßig gründlich gesäubert werden.
Das bedeutet: Decken, Kissen, Körbchen – alles muss gewaschen oder mit einem Dampfreiniger behandelt werden. Vorbeugende Maßnahmen gegen Milben, ähnlich einem Flohhalsband, gibt es nicht. Halter können im Fall einer Infektion lediglich immer wieder neu behandeln und in der Hochsaison der Parasiten die Gassi-Strecke ändern, um Milben beim Hund zu vermeiden.
Quellen:
Bucksch, Martin (2013): Praxishandbuch Hundekrankheiten: Vorsorge und Erste Hilfe, Krankheiten erkennen und behandeln, Stuttgart: Kosmos Verlag
Hartmann, Michael (2015): Patient Hund: Krankheiten vorbeugen, erkennen, behandeln, Reutlingen: Oertel & Spörer Verlags-GmbH
Quinten, Doris (2011): Kranker Hund – was tun? Krankheiten erkennen, heilen, vorbeugen, Stuttgart: Ulmer Verlag
Schrey, Christian (2019): Leitsymptome und Leitbefunde bei Hund und Katze: Differenzialdiagnostischer Leitfaden, Stuttgart: Thieme Verlag
Herbstgrasmilben und Co. lauern überall, in: Bundesverband für Tiergesundheit