Milben-Ausschlag: Was tun, wenn es juckt?
Wenn die Haut rot ist und juckt, kann es sich um einen Milben-Ausschlag handeln. Woran Sie ihn erkennen und wie Sie das Jucken wieder loswerden.
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- Milben-Ausschlag: Was ist das?
- Milben-Hautausschlag: Welche Arten von Milben gibt es?
- Hautausschlag durch Milben: Symptome des Krätzmilben-Ausschlags
- Hausstaubmilben-Ausschlag durch eine Allergie
- Bisse führen zum Holzmilben-Ausschlag
- Milben-Ausschlag im Gesicht durch Haarbalgmilben
- Wie kann man einen Milben-Hautausschlag behandeln?
- Milben-Ausschlag mit Hausmitteln bekämpfen
Milben gehören zu den Spinnentieren. Es gibt zahlreiche verschiedene Arten, die auch im Umfeld des Menschen vorkommen – zum Beispiel im Bett, aber auch auf der Haut. Einige von ihnen können für Beschwerden sorgen. So kann es etwa zu einem Milben-Ausschlag kommen. Dieser ist aber nicht immer leicht zu identifizieren.
Milben-Ausschlag: Was ist das?
Milben haben acht Beine und sind winzig klein, nur ca. 0,3 bis 0,5 Millimeter groß. Ihr Körper ist kugelig und borstig. Es gibt rund 50.000 Milbenarten, von denen die meisten auf dem Boden leben. Einige können jedoch auch den Menschen befallen. Dies hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun und kann in jedem Haushalt vorkommen.
Die Tierchen können dann für verschiedene Beschwerden sorgen. So bilden sich beim Hautausschlag durch Milben einzelne juckende Pickel am Körper. Diese können sich zu Bläschen oder Knötchen entwickeln, auch Rötungen und ein starker Juckreiz sind typisch. Es gibt verschiedene Milbenarten, die für juckende Pusteln sorgen.
Milben-Hautausschlag: Welche Arten von Milben gibt es?
Die schlimmsten Beschwerden werden durch die Krätzmilbe verursacht. Aber auch der Ausschlag durch Hausstaubmilben kann sehr lästig sein. Ein Überblick:
Krätzmilben: Diese Art verursacht die sogenannte Krätze (Skabies).
Hausstaub- bzw. Bettmilben: Die Milben lösen eine allergische Reaktion aus.
Holzmilben: Auch Lauf-, Herbst- oder Grasmilben genannt. Ihre Bisse lösen Juckreiz aus.
Haarbalgmilben: Die Tierchen ernähren sich von Hautschuppen, häufig an den Augenwimpern.
Hautausschlag durch Milben: Symptome des Krätzmilben-Ausschlags
Am Ausschlag durch Milben sind sehr häufig Krätzmilben schuld. Bei der Krätze ist die Haut von Parasiten befallen, die sich in die oberste Hautschicht eingraben. Weibliche Milben legen mehrere Eier pro Tag ab, sodass sich die Parasiten schnell vermehren.
Ihre Ausscheidungen sorgen für eine Überreaktion des Immunsystems und lösen in der Folge folgende Symptome aus:
Kleine Pickel und Bläschen
Tunnelförmige Milbengänge unter der Haut
Rötungen
Schuppige, krustige Hautstellen
Starker Juckreiz
Brennen
Besonders betroffen sind warme Hautareale, an denen die Hautschicht eher dünn ist, beispielsweise zwischen den Fingern oder Zehen, Ellenbeugen, Kniekehlen, unter den Achseln oder im Genitalbereich. Bei Kindern kommt der Ausschlag auch auf den Hand- und Fußinnenflächen sowie an der Kopfhaut vor. Letzteres ist bei Erwachsenen eher selten.
Bei einer Ersterkrankung tritt der Ausschlag erst zwei bis vier Wochen nach der Übertragung auf. Tritt die Krätze zum zweitem Mal auf, können sich die Anzeichen bereits nach wenigen Tagen bemerkbar machen.
Ein Krätzmilben-Ausschlag ist ansteckend, er wird durch engen Körperkontakt übertragen – etwa, wenn Eltern mit ihren Kindern kuscheln, beim Spielen oder Sex. Groß ist die Gefahr einer Ansteckung auch, wenn viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen, zum Beispiel sind Kindergärten, Krankenhäuser und Seniorenanlagen öfter betroffen.
Hausstaubmilben-Ausschlag durch eine Allergie
Hausstaubmilben sind in jedem Haushalt zu finden. Sie halten sich gern in Textilien auf, etwa in Teppichen und Polstermöbeln, vor allem aber im Bett, in der Bettwäsche und der Matratze – daher werden sie auch Bettmilben genannt.
Menschen, die auf den Kot der Milben allergisch reagieren, entwickeln verschiedene Symptome. In der Regel kommt es dann zu Niesattacken, die Nase läuft, die Augen jucken. In schweren Fällen kann es auch zu Atemnot bis hin zu allergischem Asthma kommen.
Eine Hausstaubmilbenallergie kann jedoch auch zu einem allergischen Ausschlag führen. Dabei sorgen beispielsweise die Milben im Bett für die Symptome. Normalerweise äußert sich dieser Bettmilben-Hautausschlag durch juckende Hautstellen. Er kann sich aber auch zu einer Neurodermitis entwickeln. Der Grund: Bestimmte Enzyme im Kot der Milben aktivieren das Immunsystem, sodass es zu Entzündungsreaktionen der Haut kommt.
Ob es sich bei den Beschwerden um einen Hausstaubmilben-Ausschlag handelt bzw. der Ausschlag durch Bettmilben hervorgerufen wurde, sollte ärztlich abgeklärt werden, um andere Allergien und Hauterkrankungen auszuschließen.
Bisse führen zum Holzmilben-Ausschlag
Während ein Milbenallergie-Hautausschlag durch den Kot ausgelöst wird, rufen Holzmilben durch ihre Bisse beim Menschen Beschwerden hervor. Sie halten sich auf Wiesen, in Gärten, Büschen und Parkanlagen auf. Die Larven heften sich an Menschen – wenn sie zubeißen, kommt es zu allergischen Reaktionen und Entzündungen mit Rötungen und Quaddeln. Außerdem entsteht Juckreiz, der verschieden stark ausfallen kann. Nach etwa zehn Tagen werden aus den Larven Milben, die den Wirt wieder verlassen.
Milben-Ausschlag im Gesicht durch Haarbalgmilben
Haarbalgmilben, auch Demodex-Milbe genannt, sitzen an den Haarwurzeln und Talgdrüsen – etwa an Kinn, Stirn, Wange oder an den Augenwimpern. Sie sind natürliche Besiedler der Haut und bei fast jedem Menschen zu finden. Bei manchen Menschen vermehren sich die Spinnentierchen jedoch zu stark, sodass die Betroffenen mit Antikörpern reagieren.
In der Folge bilden sich Rötungen und Pusteln bis hin zu einer Rosazea, einer nicht ansteckenden, entzündlichen Hauterkrankung im Gesicht. Dabei können auch schmerzende Bläschen oder Knötchen auftreten, besonders auf den Wangen.

Wie kann man einen Milben-Hautausschlag behandeln?
Die Behandlungsmöglichkeiten bei einem Milben-Ausschlag richten sich nach der Art des Befalls. Wichtig ist es, bei Verdacht auf Milbenbefall ärztlichen Rat einzuholen. Mit der richtigen Diagnose lässt sich der Milbenausschlag wirksam behandeln:
Bei der Krätze werden in der Regel Cremes oder Tabletten verschrieben, die die Milben und ihre Eier abtöten. Rötungen und Juckreiz können noch wochenlang anhalten, auch wenn man schon nach wenigen Tagen nicht mehr ansteckend ist. Zusätzlich wird empfohlen, Bettwäsche und andere Textilien bei 60 Grad zu waschen. Nicht Waschbares sollte mehrere Tage lang in verschlossenen Plastiksäcken aufbewahrt werden, bis die Milben abgestorben sind.
Eine Hausstaubmilben-Allergie wird durch eine Allergietest diagnostiziert und mit Medikamenten oder einer Hyposensibilisierung behandelt. Bettmilben können durch einen speziellen Matratzenschutz bekämpft werden. Viel lüften, tägliches Saugen und Wischen und der Verzicht auf Vorhänge, Teppiche und Kuscheltiere können ebenfalls helfen, die Allergiesymptome zu reduzieren.
Beim Holzmilben-Hautausschlag ist die Behandlung einfacher: Erst einmal muss der Biss desinfiziert werden. Gegen den Juckreiz sollte man die Bissstellen kühlen – und nicht kratzen! Creme gegen Insektenbisse können Linderung verschaffen. Klingen die Symptome nicht ab, sollte eine Ärztin bzw. ein Arzt aufgesucht werden.
Wird der Ausschlag durch Haarbalgmilben hervorgerufen, ist die Behandlung schwieriger. Sind die Demodex-Milben schuld an den Beschwerden, können antiparasitäre Mittel verschrieben werden. Sie senken die Milbenlast, wirken gegen die Entzündung und verbessern das Hautbild. Viele davon kommen auch bei Krätze zum Einsatz.
Milben-Ausschlag mit Hausmitteln bekämpfen
Am besten ist es, dem Milbenbefall vorzubeugen. Dabei können einfache Hausmittel helfen; dies gilt insbesondere bei Hausstaubmilben. Ist man gebissen worden, können Hausmittel die Beschwerden lindern.
Der Juckreiz und die Pusteln bei Krätze lassen sich mit Essigwasser behandeln. Man mischt zwei Drittel Wasser und ein Drittel Essig und reibt damit die Haut ein. Der veränderte Säurehaushalt sorgt dafür, dass die Milben ihre Nahrungsquelle verlieren und absterben. Für Haut und Körper ist das ungefährlich, jedoch sollte man das Mittel nicht zu häufig einsetzen, da die Haut bei zu intensiver Nutzung angegriffen wird.
Hausstaub- bzw. Bettmilben können mit Teebaumöl bekämpft werden. Dazu gibt man 30 Milliliter Teebaumöl mit Wasser in eine Sprühflasche. Gut schütteln und dann alle textilen Oberflächen mit dem Gemisch besprühen. Auch dem Wischwasser kann man ein paar Tropfen Öl zugeben und damit die Böden reinigen. Durch die desinfizierende Wirkung des Teebaumöls verschwindet ein Großteil der Milben.
Holz- bzw. Grasmilbenbisse können mit Zwiebelsaft eingerieben werden – der Geruch vertreibt die Tierchen. Kokosöl hingegen lindert den Juckreiz. Bei einem Haarbalgmilben-Ausschlag helfen Medikamente am besten. Zusätzlich kann man es mit Teebaumöl versuchen, jedoch ist dies wegen der reizenden Wirkung vor allem am Auge nur sehr vorsichtig anzuwenden. Da Haarbalgmilben die Haut natürlich besiedeln, werden sie nie ganz verschwinden. Allerdings ist es wichtig, gegen ihre Vermehrung und die Symptome wie Milben-Ausschlag oder Rosazea mit den entsprechenden Mitteln anzugehen.
Quellen:
Krätze (Skabies) in: gesundheitsinformation.de
Milbenbisse in: msdmanuals.com
Demodex-Milben und ihre Bedeutung für Gesichtsdermatosen in: aerzteblatt.de
Přívora, M., & Samšiňák, K. (1958). Milben als Menschenplage. Zeitschrift für Parasitenkunde, 18(3), 257-269.