Migräne-Symptome – manchmal fehlen Kopfschmerzen
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Migräne ist mit einigen sehr typischen Symptomen verbunden, die dabei helfen, sie von anderen Kopfschmerzarten zu unterscheiden. Bei vielen Betroffenen zeigen sich Vorboten der Beschwerden oder ungewöhnliche neurologische Phänomene (Aura).
Insgesamt lässt sich eine Migräne-Attacke in vier Phasen unterteilen. Für die Patienten ist es sehr wichtig, auf ihre Stimmung und körperliche Veränderungen zu achten. Denn in der Frühphase der Migräne lässt sich der vollständige Ausbruch eines Anfalls oftmals noch durch Medikamente abwenden. In etwa 30 Prozent der Fälle kündigen gewisse Migräne-Symptome eine Migräne-Attacke als Vorboten an.
Migräne-Symptome vor Attacke
- Gereiztheit
- Betroffene fühlen sich sehr aufgedreht
- Heißhunger auf Süßes
- Müdigkeit
- ungewöhnlich häufiges Gähnen
Bei Migräne können diese Symptome einige Stunden oder ein bis zwei Tage vorher auftreten. Was haben Heißhunger auf Süßes und Müdigkeit gemeinsam? Sie sind eine Abweichung von der Normalität, und die ist für Migränepatienten immer ein Warnsignal. Die zweite Phase ist von neurologischen Störungen, der sogenannten Aura, gekennzeichnet, die jedoch nur etwa zehn Prozent der Betroffenen erleben.
Migräne-Symptome mit Aura
- Sehstörungen (zum Beispiel flimmernde Punkte, Zickzacklinien, Schlieren oder Schleier, die am Rande des Gesichtsfelds auftreten und sich von dort ausbreiten)
- Schwindel
- Sprachstörungen
- Kribbeln in einigen Körperteilen (auch wanderndes Kribbeln)
- Lähmungserscheinungen

Die Migräne-Aura und ihre Symptome dauern in der Regel nur 15 bis 30 Minuten. Es gibt zwar eine Migräneform mit verlängerter Aura, diese ist jedoch sehr selten. In solchen Fällen halten die neurologischen Beschwerden bis zu sieben Tage an. Fälschlicherweise werden diese Symptome oft als Vorboten der Migräne beschrieben. Tatsächlich sind sie ein Teil der Migräne. Denn bei manchen Patienten tritt lediglich eine Aura auf – und die danach meistens folgenden Kopfschmerzen bleiben aus. Vielen Betroffenen ist daher gar nicht bewusst, dass es sich bei ihren Symptomen um eine Form der Migräne handelt. Das wichtigste Migräne-Symptom der dritten Phase sind starke Kopfschmerzen.
Merkmale der Kopfschmerzen in der dritten Migräne-Phase
- pulsierende, klopfende oder hämmernde Schmerzen (zu Beginn der Attacke können sie auch dumpf oder ziehend sein, gehen aber immer in eine pulsierende Form über)
- meistens nur auf einer Seite des Kopfes
- Beschwerden verschlimmern sich bei Bewegung
- Erschütterungen wie Niesen oder Husten verstärken die Schmerzen
- die Schmerzen können hin- und herwandern, bis in den Nacken
Migräne-Symptome in der Hochphase
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit
- Erbrechen
- Sodbrennen
- Blähungen
- Bauchschmerzen
- Überempfindlichkeit der Sinne (Licht, Geräusche, Gerüche, Berührungen werden als unangenehm empfunden)
- Zittern, Frösteln oder Schwitzen
- blasse und trockene Gesichtshaut
- Augen können tränen oder ihren Glanz verlieren
- verstopfte oder ausgetrocknete Nase
- Ausbreiten des pochenden Schmerzes bis in die Nasennebenhöhlen

Bei Migräne gehen die Begleit-Symptome Hand in Hand mit dem Schmerz: Je stärker es im Kopf pocht, desto heftiger äußern sich weitere Beschwerden. In den meisten Fällen lassen die Migräne-Symptome nach einem Tag nach, sie können aber durchaus bis zu drei Tage anhalten.
Nach der Attacke setzt die vierte Phase ein, die durch folgende Migräne-Symptome gekennzeichnet ist: Betroffene fühlen sich bis zu zwei Tage lang müde und abgeschlagen und brauchen viel Ruhe. Oft ist zusätzlich die Schmerzempfindlichkeit erhöht. Beispielsweise kann das Kämmen der Haare als unangenehm empfunden werden, oder es sticht am Kopf (Eispickelkopfschmerz). Im Durchschnitt erleben Betroffene ein bis zwei Migräne-Attacken pro Monat.