Methoden der Brustkrebs-Behandlung

Aus der Serie: Brustkrebs (Mammakarzinom)

Die Brustkrebs-Behandlung sollte an einer Klinik erfolgen, die darauf spezialisiert ist – zum Beispiel ein zertifiziertes Brustkrebszentrum. Wie die Behandlung genau aussieht, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Die „eine richtige“ Brustkrebs-Behandlung, die für jede Patientin passt, gibt es nicht. Deshalb prüft der Arzt zunächst, wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist und ob die Krebszellen bestimmte Rezeptoren für Hormone und / oder Wachstumsfaktoren auf ihrer Oberfläche tragen. Danach wählt er die Brustkrebs-Behandlung individuell für die Patientin aus.

Grundsätzlich gibt es bei der Brustkrebs-Behandlung 3 Optionen:

  • Operation
  • Bestrahlung
  • Chemotherapie
  • endokrine Therapie
  • zielgerichtete Therapie

Brustkrebs OP
Patientinnen, bei denen der Brustkrebs auf die Brust beschränkt ist – also noch keine Metastasen vorhanden sind – werden in der Regel zunächst operiert Foto: alamy

Patientinnen, bei denen der Brustkrebs auf die Brust beschränkt ist – also noch keine Metastasen (Tochtergeschwulste) vorhanden sind – werden in der Regel zunächst operiert. Dabei entfernt der Arzt den Tumor möglichst vollständig und einen kleinen „Rand“ des gesunden Gewebes, das die Krebszellen umgibt. Häufig entnimmt er auch Lymphknoten aus der Achselhöhle. Diese lässt er anschließend im Labor untersuchen, ob sich darin ebenfalls Krebszellen befinden. Gegebenenfalls muss dann die Brustkrebs-Behandlung angepasst werden.

Bei einer Operation versuchen die Ärzte, das gesunde Brustgewebe zu schonen (brusterhaltende Operation). Viele Brustkrebs-Patientinnen können inzwischen brusterhaltend operiert werden, ohne den Erfolg der Behandlung zu gefährden. Ist es dennoch notwendig, die Brust abzunehmen (Brustamputation), kann der Arzt danach die Brust häufig operativ wiederherstellen.

Nach der Operation sind meistens weitere Therapien notwendig, die vermeiden sollen, dass der Brustkrebs wieder auftritt. Diese anschließende Brustkrebs-Behandlung nennen Mediziner „adjuvant“. Manchmal ist es nicht möglich, den Tumor sofort zu operieren. Dann erhält die Betroffene zunächst eine Chemotherapie, um den Tumor zu verkleinern. Diese Form der Brustkrebs-Behandlung wird als „neoadjuvant“ bezeichnet.

Adjuvante Brustkrebs-Behandlung

Die adjuvante Brustkrebs-Behandlung ist in vielen Fällen notwendig, weil nach einer Operation einzelne Krebszellen im Körper zurückbleiben können. Außerdem ist es möglich, dass der Tumor vor der Operation gestreut, also Metastasen gebildet, hat. Für die adjuvante Behandlung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Der Arzt wägt ab, welche Therapie-Option für die jeweilige Patientin am besten geeignet ist. Nach einer brusterhaltenden Operation wird die Brust in vielen Fällen bestrahlt, um die restlichen Krebszellen zu zerstören. Wurde die Brust komplett abgenommen, ist eine Bestrahlung nur dann notwendig, wenn das Risiko für einen Rückfall (ein Rezidiv) besonders hoch ist.

Eine weitere Möglichkeit zur adjuvanten Brustkrebs-Behandlung ist die Chemotherapie, welche die verbliebenen Krebszellen im gesamten Körper abtötet. Hat die Untersuchung der Krebszellen ergeben, dass diese Hormon-Rezeptoren besitzen, empfehlen die Fachgesellschaften eine endokrine Therapie. Bei diesen Tumoren fördern Geschlechtshormone das Wachstum und die Vermehrung der Krebszellen – insbesondere das weibliche Sexualhormon Östrogen. Bei einer endokrinen Therapie erhalten die Patientinnen deshalb Medikamente, die verhindern, dass Östrogen im Körper gebildet wird, oder dass es wirken kann. Manche Krebszellen tragen anstelle der Hormon-Rezeptoren zusätzlich Rezeptoren für sogenannte Wachstumsfaktoren. Eine Klasse dieser Rezeptoren bezeichnen Ärzte als HER2-Rezeptoren. Bei etwa 15 bis 20 Prozent der Brustkrebs-Patientinnen weisen die Krebszellen diese Bindungsstellen auf. In diesem Fall ist eine zielgerichtete adjuvante Brustkrebs-Behandlung möglich. Der Wirkstoff Trastuzumab bindet an die HER2-Rezeptoren und blockiert sie dadurch für die Wachstumsfaktoren. Der Tumor erhält dadurch keine Wachstumssignale mehr und wird wieder kleiner.

Brustkrebs-Behandlung, die auf den gesamten Körper wirkt

Ist die Erkrankung bereits fortgeschritten und hat Metastasen gebildet, ist eine Brustkrebs-Behandlung notwendig, die auf den gesamten Körper wirkt. Je nach Eigenschaften des Tumors kommen dann eine:

  • endokrine Therapie (wenn Hormon-Rezeptoren vorhanden sind),
  • zielgerichtete Therapie (wenn die Krebszellen HER2-Rezeptoren besitzen) oder
  • Chemotherapie infrage.

Ist die Erkrankung bereits fortgeschritten und hat Metastasen gebildet, ist eine Brustkrebs-Behandlung notwendig, die auf den gesamten Körper wirkt – wie z.B. eine Chemotherapie

Bei Bedarf können die verschiedenen Behandlungen auch kombiniert werden. Je nachdem, wo die Brustkrebs-Metastasen sich befinden, können zusätzliche Behandlungsschritte sinnvoll sein. Brustkrebs streut am häufigsten in:

  • Knochen (z. B. Wirbelsäule, Rippen)
  • Lunge und Rippenfell (Pleura)
  • Lymphknoten oberhalb des Schlüsselbeins
  • Leber

Brustkrebs-Metastasen können außerdem im Gehirn und der Haut auftreten.

Schmerztherapie als Teil der Brustkrebs-Behandlung

Manchmal sind neben der eigentlichen Brustkrebs-Therapie weitere Behandlungen notwendig, um die Nebenwirkungen der Medikamente zu lindern. Mediziner sprechen dann von einer supportiven (unterstützenden) Therapie. Darunter fallen zum Beispiel Medikamente gegen Übelkeit. Eine Schmerztherapie ist ebenfalls Teil der Brustkrebs-Behandlung.