Menstruation verschieben ohne Hormone?

Tampon
Die Periode lässt sich auch ohne Hormone verschieben. Foto: iStock

Die Periode naht aber es passt einfach gerade gar nicht? Nicht nur hormonelle Mittel sind dazu geeignet, die Periode zu verschieben. PraxisVITA verrät, wie es geht.

Viele Frauen, die die Pille oder andere hormonelle Verhütungsmittel anwenden, nutzen die praktische Möglichkeit, ihre Periode ein paar Tage zu verschieben oder durch Auslassen der Pillenpause ganz zu unterdrücken. Das ist besonders für Frauen sinnvoll, die während ihrer Periode unter starken Schmerzen oder anderen Beschwerden wie Stimmungsschwankungen leiden. Wichtige Meetings, der lang ersehnte Aktiv-Urlaub oder ein romantisches Date will sicher keine Frau mit Unterleibskrämpfen und ständigen Toilettenbesuchen verbringen.

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Hormone aus der Natur

Die im Mönchspfeffer enthaltenen Phytohormone (pflanzliche Hormone, die auch im menschlichen Körper Wirkung zeigen) ähneln den Gelbkörperhormonen Östrogen und Progesteron. So kann Mönchspfeffer Ungleichgewichte zwischen den weiblichen Geschlechtshormonen ausgleichen und sogar Follikelreifungsstörungen (verhinderter Eisprung) beheben. Eine willkommene Nebenwirkung der Heilpflanze ist für viele Frauen die Verlängerung des Zyklus. Durch die Phytohormone werden die Follikelreifephase und damit der Gesamtzyklus ausgedehnt. Die Periode setzt zwei bis drei Tage später als gewöhnlich ein und die blutungsfreie Zeit verlängert sich. In Einzelfällen, etwa bei Frauen mit kurzer Blutungszeit, bleibt die Periode sogar ganz aus. Der Gynäkologe Professor Kai Bühling aus Hamburg gibt aber zu bedenken, dass zuvor unbedingt ärztlich abgeklärt werden sollte, ob eine hormonelle Störung (etwa der Schilddrüse) vorliegt.

Beeinflusst Mönchspfeffer auch die Fruchtbarkeit?

Dazu Bühling: „Eine seltenere Blutung durch einen verlängerten Eisprung bedeutet langfristig auch seltenere Eisprünge und somit weniger Gelegenheiten für eine Befruchtung. Allerdings kann durch die Unklarheit natürlich eine Schwangerschaft begünstigt werden, wenn die Kalendermethode verwendet wird.“

Ein Nachteil des Mönchspfeffers ist, dass er meist über mehrere Wochen hinweg eingenommen werden muss, bevor er Wirkung zeigt. Wer Mönchspfeffer nutzen will, um seine Menstruation zu verschieben, sollte dies also bereits mindestens einen Monat im Voraus wissen. Auch um wie viele Tage sich die Periode verschiebt oder ob sie sogar ganz ausfällt, kann nicht genau geplant werden. Wichtig ist vor allem, dass der Mönchspfeffer-Extrakt in der zweiten Zyklushälfte, also nach dem Eisprung eingenommen wird. Denn der hormonähnliche Stoff im Mönchspfeffer ähnelt dem weiblichen Geschlechtshormon Gestagen, das vor allem in der zweiten Hälfte des Zyklus für die Gelbkörperbildung zuständig ist.

Für Frauen in den Wechseljahren kann Mönchspfeffer synthetische Hormonpräparate ersetzen. So lindert er Nebenwirkungen der Hormonumstellung wie Müdigkeit, Hitzewallungen und depressive Verstimmungen. Auch zur Behandlung des sogenannten prämenstruellen Syndrom (PMS) und zyklusbedingter Brustschmerzen (Mastodynie) hat sich Mönchspfeffer als natürliches Heilmittel bewährt.

Hilfe vom Frauenarzt

Wer ganz sicher sein will, dass die Periode ausbleibt, sollte besser nicht auf Mönchspfeffer vertrauen. In diesem Fall kann man sich vom Gynäkologen auch spezielle Hormonersatztherapie-Präparate, die den Eisprung unterdrücken, verschreiben lassen. Diese werden drei Tage vor dem erwarteten Einsetzen der Periode eingenommen und können die Blutung, solange die Tabletten täglich eingenommen werden, vollständig unterdrücken. Die speziellen Präparate werden normalerweise eher bei älteren Frauen in der Hormonumstellung eingenommen. Da sie den Hormonhaushalt massiv beeinflussen und auch nicht frei von Nebenwirkungen sind, sollten diese Präparate nur im „Notfall“ (Hochzeitsnacht etc.) genutzt werden.