Melisse - die Heilpflanze des Jahres 2006
Wissenschaftlich erwiesen ist die Wirkung der Melisse bei funktionelle Magen-Darmbeschwerden sowie nervös bedingte Einschlafstörungen. Auch soll sie eine beruhigende und blähungstreibende Wirkung haben.

Melisse: Anwendung und Heilwirkung
Bezeichnung: Melissa officinalis Familie: Lippenblütler (Lamiaceae) Gattung: Melissen (Melissa)
Medizinische Verwendung finden die Melissenblätter als Melissenblättertrockenextrakt in verschiedenen Fertigarzneimitteln. Die Kommission E Monographie (BGA/BfArM) erkennt als Anwendungsgebiete funktionelle Magen-Darmbeschwerden sowie nervös bedingte Einschlafstörungen. Melissenblätter haben eine beruhigende und blähungstreibende Wirkung. Nebenwirkungen und Gegenanzeigen sind keine bekannt. Positive Wirkungen konnten auch bei Fieberbläschen beobachtet werden. Weitere Anwendungsformen sind Teemischungen, kühlende und erfrischende Salben sowie Extrakte aus Zitronenmelisse in Badezusätzen oder zur Einreibung.
In der Melisse enthaltene Wirkstoffe
Ätherisches Öl (Geranial, Neral sowie Citronellal) , Cumarine, Flavonoide, Gerbstoffe, Kohlenhydrate, Mineralstoffe, Monoterpene und Phenolcarbonsäuren
Verbreitung
Die Heimat der Melisse ist Westasien (von der Zentraltürkei und dem Kaukasus über Irak und Iran bis nach Pakistan) und der östliche Mittelmeerraum. Inzwischen wird sie jedoch in allen gemäßigten und warmen Breiten kultiviert und ist dort bereits auch verwildert. Besonders gut wächst sie auf nährstoffreichen, trockenen Böden, die humusreich sind.
Botanik

In ihrer Erscheinung ähnelt die Melisse der Zitronenkatzenminze. Vor der Blüte verströmen die Blätter einen zitronenartigen Geruch. Sie sind am Rand kerbig gesägt und haben einen Stiel. Die Blätter sind am vierkantigen Stängel gekreuzt gegenständig angeordnet. Die Lippenblüten der Melisse sind blass und klein. Sie sitzen in den Blattachseln. Die Melisse ist eine ausdauernde Pflanze und wird bis zu 90 Zentimeter hoch.
Andere Namen für die Zitronenmelisse
Citronella, Zitronenmelisse
Bereits in der Antike fand die Melisse Verwendung als Heilpflanze. Die damaligen Ärzte setzten sie gerne bei Frauenleiden ein. Zusammen mit anderen Kräutern war sie regelmäßig Bestandteil von verdauungsfördernden Tränken und Likören, die in vielen Klöstern hergestellt wurden. Bekannt ist der Karmelitergeist, der von Karmeliternonnen im 14. Jahrhundert als Vorläufer des heutigen Melissengeistes produziert wurde.
Ihren Namen hat die Pflanze vom griechischen Wort für Biene »melissa«. Und auch heute noch wird sie als deren Futterpflanze angebaut. Die Zitronenmelisse ist auch ein beliebtes, frisch schmeckendes Küchengewürz.
Die Melisse war im Jahr 2006 Heilpflanze des Jahres (NHV Theophrastus).