Medikamente und Psychotherapie bei Schizophrenie

Aus der Serie: Schizophrenie

Für die Schizophrenie gibt es bislang keine Therapie, welche die Erkrankung heilen kann. Es gibt allerdings Behandlungsverfahren, die in der Lage sind, die Intensität und Häufigkeit der Symptome und das Risiko für erneute Krankheitsschübe zu vermindern.

Vor allem die Kombination aus Medikamenten und Psychotherapie kann dabei helfen, ein größtenteils normales Leben zu führen. Erster Schritt der Schizophrenie-Therapie ist, in einer akuten Phase die Symptome der Erkrankung unter Kontrolle zu bekommen und eine mögliche Selbst- oder Fremdgefährdung zu verhindern.

Antipsychotika und Antidepressiva zur Behandlung von Schizophrenie

Die Medikamente, die bei einer Schizophrenie eingesetzt werden, sind die so genannten Antipsychotika, wie beispielsweise die Wirkstoffe Haloperidol, Flupentixol, Fluphenazin oder Perazin. Weitere Medikamente, die nur begleitend oder im Anschluss an die antipsychotische Therapie gegeben werden, sind Benzodiazepine (z. B. Lorazepam), Antikonvulsiva, Lithium oder Antidepressiva. Nur in seltenen Fällen und wenn die medikamentöse Therapie bei Bewegungsstörungen keine Wirkung zeigt, wird bei der Schizophrenie eine sogenannte Elektrokrampftherapie (EKT) eingesetzt. Hierbei wird unter Narkose durch eine elektrische Reizung des Gehirns ein Krampfanfall des gesamten Körpers ausgelöst.

Die Psychotherapie ist bei der Behandlung von Schizophrenie eine wichtige Säule

Begleitend zur medikamentösen Therapie sollte bei der Schizophrenie auf jeden Fall eine Verhaltenstherapie bei einem Psychologen begonnen werden. Diese hat zum Ziel, den Einfluss äußerer Stressfaktoren zu vermindern, die Lebensqualität zu verbessern, die Krankheitssymptome zu verringern und die Fähigkeiten zur Kommunikation und Krankheitsbewältigung zu verbessern.

Zu einer Schizophrenie-Therapie gehört auch die Familie

Weitere Therapieverfahren, die bei einer Schizophrenie unterstützend eingesetzt werden können, sind beispielsweise:

  • Ergotherapie
  • Kunsttherapie
  • Musiktherapie
  • Tanztherapie
  • Dramatherapie
  • Bewegungstherapie

Sobald die Symptome der Schizophrenie unter Kontrolle sind, liegen die Ziele der Therapie in der sogenannten postakuten Stabilisierungsphase darin, zum einen den Gesundheitszustand zu stabilisieren und zum anderen drohende Rückfälle frühzeitig zu erkennen. Betroffene erlernen, mit zukünftigem Stress umzugehen und ihre sozialen Kontakte wiederherzustellen oder zu erweitern. Da die Schizophrenie häufig im jungen Erwachsenenalter erstmals auftritt, brauchen Betroffene häufig Unterstützung in Ausbildung und Beruf. Hier helfen beispielsweise spezielle Ausbildungsprogramme, die junge Menschen mit Schizophrenie dabei unterstützen, eine gesellschaftliche Autarkie zu erwerben.

Ein weiterer Baustein der Schizophrenie-Therapie ist, die Familie in die Behandlung miteinzubeziehen. Hilfreich sind beispielsweise Schulungen der Angehörigen zur Erkrankung oder spezielle Programme zur Unterstützung der Familie.