Mastitis-Behandlung: Vorsicht bei Antibiotika
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Brust ausstreichen und Quarkwickel sind nur einige der möglichen Methoden bei der Mastitis-Behandlung. Sofern keine Linderung der Beschwerden eintritt, verordnen Gynäkologen in den überwiegenden Fällen Antibiotika. Mütter sollten unbedingt darauf hinweisen, dass sie ein Kind stillen und sich erkundigen, ob das Antibiotika dennoch eingenommen werden darf.

Für eine erfolgreiche Mastitis-Behandlung ist es wichtig, dass die Mutter sich Ruhe gönnt und Unterstützung von ihrem Mann oder nahestehenden Menschen einholt.
Im nächsten Schritt sollte es darum gehen, die Symptome des Milchstaus in den Griff zu bekommen. Die oberste Regel bei einer Mastitis-Behandlung lautet daher, dass die Milch aus der Brust entfernt werden sollte. Dafür gibt es drei Möglichkeiten.
Mastitis-Behandlung: Das Kind sollte weiter gestillt werden
- Möglichkeit Eins: Weiter stillen
Zunächst sollte eine Mutter trotz Mastitis ihr Kind weiterhin stillen. Die Entzündung in der Brust hat keine negativen Auswirkungen auf die Milch. Das Kind nimmt keinen Schaden, wenn es die Muttermilch trinkt, selbst wenn die Mutter Fieber hat. Damit die Milch schneller fließt, sollte die Mutter ihre empfindliche Brust erwärmen. Mit einem Kirschkernkissen, warmen Umschlägen oder Rotlicht.
Am besten funktioniert es mit dem Stillen, wenn die Mutter den Unterkiefer des Babys in Richtung der gestauten Körperstelle legt. Durch die Saugbewegungen des Babys wird die entzündete Stelle sanft massiert. Sobald das Kind die Brustwarze mit seinem Mund berührt, kann das für die Mutter unangenehm sein. Es kann helfen, das Kind zunächst an der symptomfreien Brust anzulegen und nach Einsetzen des Milchspendereflexes zur betroffenen Brust zu wechseln. Sobald sich der Milchstau auflöst und die Milch fließt, sollten die Schmerzen abklingen.

Das Ausstreichen der Brust mit einer Massage hilft bei der Mastitis-Behandlung
- Möglichkeit Zwei: Brust ausstreichen
Bei der Mastitis-Behandlung kann die Mutter zu einer weiteren Methode übergehen, dem Ausstreichen ihrer Brust. Diese Vorgehensweise erfordert Übung, eine Hebamme unterstützt Mütter dabei. PraxisVita stellt eine Massage-Technik vor, mit der Sie Ihre Brust ausstreichen können.

Mastitis-Behandlung: Milchpumpen fördern die Milchproduktion
- Möglichkeit Drei: Milch abpumpen.
Eine dritte Möglichkeit, Milchstau zu behandeln, ist das Abpumpen der Milch. Einige Mediziner halten dieses Vorgehen jedoch für überholt, da hierbei die Milchproduktion gesteigert wird. Um das zu verhindern, empfehlen einige Hebammen, Salbeitee zu trinken, der die Milchmenge drosseln soll. Der Vorteil einer Milchpumpe liegt darin, dass Mütter den Sog an ihrer empfindlichen Brust dosieren können.

Nach einer Mastitis-Behandlung sollte die Brust gekühlt werden
Nach den genannten drei Möglichkeiten, sollte die Brust gekühlt werden, damit sich bestehende Schwellungen verringern. Hierfür eignet sich u.a. eine Behandlung mit Quarkwickel. Der Quark (kein Magerquark) wird auf ein Küchenhandtuch gestrichen und für 10 bis 20 Minuten auf die Brust gelegt. Die Brustwarze bleibt frei. Für eine ähnliche Behandlung werden Kohlblätter in den BH der Frau gelegt und dieser 10 bis 15 Minuten getragen.

Der Arzt prüft bei der Mastitis-Behandlung, ob sich ein Abszess gebildet hat
Sofern diese Methoden nach spätestens 24 Stunden keine deutliche Besserung hervorrufen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. In diesem Fall besteht die Gefahr, dass sich in der betroffenen Brust ein Abszess gebildet hat, der operativ entfernt werden müsste. Nach der Ultraschall-Untersuchung wird der Frauenarzt unter Umständen ein Antibiotikum verordnen. Dieses sollte in jedem Fall stillverträglich sein. In der Regel dauert es etwa 14 Tage bis eine Mastitis ausgeheilt ist.
Mastitis-Behandlung: Lösen Probiotika bald Antibiotika ab?
Neue Forschungen gehen der Frage nach, inwiefern bei einer Mastitis auf Probiotika zurückgegriffen werden kann. Die Einnahme von Antibiotika, führte laut Medizinern zuletzt zu einer steigenden Resistenz gegen den Wirkstoff. Laut Forschern kann ein mittelschwerer Verlauf der Mastitis mit Probiotika mindestens genauso gut wie mit Antibiotika behandelt werden. Aufgrund der unzureichenden Datenlage gehören Probiotika allerdings noch nicht zur Standardtherapie bei einer Brustentzündung. Forscher halten Probiotika für einen geeigneten Antibiotika-Ersatz, da bei einer Mastitis die Muttermilch an bakterieller Vielfalt einbüßt und potenzielle Krankheitserreger überhandnehmen. Probiotika enthalten Mikroorganismen, die dem Verlust entgegensteuern können.