Magenschmerzen nach dem Essen: Die 9 häufigsten Ursachen

Kaum hat man den letzten Bissen genommen, machen sich schon Magenschmerzen nach dem Essen bemerkbar. Es drückt und zieht in der Magengegend. Wie kommt es nach dem Essen zu Magenschmerzen und wie lassen sich die Beschwerden in den Griff bekommen?

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Unter Magenschmerzen nach dem Essen leiden viele Menschen. Die Schmerzen können kurz auftreten oder länger andauern, drückend und stechend sein oder von Magenkrämpfen begleitet werden. Oft liegt es daran, dass man zu viel, zu schnell oder zu fettig gegessen hat. Es können aber auch andere Ursachen dahinterstecken.

Eine Frau liegt mit Magenschmerzen auf dem Sofa
Bei Magenschmerzen nach dem Essen ist meist eine gestörte Bewegung der Magenmuskulatur die Ursache Foto: iStock_PeopleImages

Magenschmerzen nach dem Essen treten selten alleine auf

Die meisten von uns kennen das: Der Bauch grummelt, fühlt sich flau, voll und aufgebläht an. Auch Sodbrennen, Übelkeit und/oder Erbrechen sind mögliche Symptome, die während oder nach Mahlzeiten auftreten können. Manchmal wird das Völlegefühl mit heftigen, krampfartigen Magenschmerzen begleitet. Die Beschwerden können zu unterschiedlichen Zeiten auftreten, während des Essens oder erst danach.

Nach dem Essen Magenschmerzen: Diese 9 Ursachen sind häufig

Wichtig bei der Frage, was der Auslöser für Magenschmerzen nach dem Essen sein könnte, ist das Beschwerdebild: Kommt es auch fernab der Mahlzeiten zu Magenproblemen? Treten die Beschwerden nur nach dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel auf oder gar nach jedem Essen? Welche Begleitsymptome sind noch vorhanden? Die genaue Beschreibung der Symptome kann dabei helfen, die Ursache zu finden und dem Arzt bzw. der Ärztin wichtige Anhaltspunkte für die Diagnosestellung zu geben.

Diese Ursachen kommen infrage, wenn Sie nach dem Essen unter Magenschmerzen leiden:

1. Nach dem Essen Magenschmerzen: Wenn der Magen übervoll ist

Zu viel und zu schnell gegessen? Das sind zwei wesentliche Gründe, warum Menschen Magenschmerzen nach dem Essen bekommen. Wer seine Mahlzeiten herunterschlingt und sich nicht genügend Zeit beim Essen lässt, isst oftmals automatisch mehr – so viel, bis der Magen rebelliert und mit Schmerzen reagiert. Denn das Sättigungsgefühl setzt für gewöhnlich erst nach 20 Minuten ein, sodass man während des schnellen Essens noch nicht merkt, dass der Magen schon voll ist. Üppige Speisen führen darüber hinaus zu einer Übersäuerung des Magens (Hyperazidität), wobei die Magenschleimhaut in Mitleidenschaft gerät.

Doch auch wenn wir uns genügend Zeit für eine Mahlzeit nehmen, können wir über den Hunger essen – wenn zum Beispiel unser Lieblingsgericht auf dem Tisch steht, der Weihnachtsbraten einfach zu verführerisch ist oder der Kummer so groß, dass wir zu Süßigkeiten greifen und kein Ende finden. Denn auch Stress und psychische Belastungen können zu Magenschmerzen führen, nicht nur nach dem Essen.

2. Stress löst Magenschmerzen nach Essen aus

Der Körper schüttet unter psychischer Belastung Stresshormone aus, die Körper und Geist nicht nur zu Höchstleistungen führen, sondern auch erhebliche „Nebenwirkungen“ mit sich bringen – insbesondere dann, wenn Stress zum Dauerzustand wird. Die Stresshormone sorgen dafür, dass die Verdauung in Phasen der akuten Belastung heruntergefahren wird, um uns in Alarmbereitschaft zu halten. Magen und Darm werden weniger gut durchblutet, dafür aktivieren die Hormone unsere Muskeln, um bei einer potenziellen Gefahr schnell reagieren zu können.

Erfahren Körper und Psyche keine Erholungspausen, so kann es zu Verdauungsbeschwerden wie Magenschmerzen, Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommen. Einigen fällt es schwer, bei Stress überhaupt etwas zu essen; der Magen fühlt sich wie verschlossen an. Entweder fehlt der Appetit oder Betroffene sind schon nach nur wenigen Bissen voll – und haben ständig Magenschmerzen nach dem Essen.

3. Magenschmerzen nach fettigem Essen

Burger, Pommes und Pizza sind lecker, keine Frage. Fast Food kann jedoch ganz schön auf den Magen schlagen. Das enthaltende Fett erhöht die Magensäureproduktion, sodass die Magenschleimhaut angegriffen werden kann. Es kommt zu einer Magenübersäuerung – wann der Punkt erreicht ist, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Bei Personen mit einem empfindlichen Magen kann schon eine kleinere Portion mit fettigem Essen zu Magenschmerzen nach dem Essen führen.

Doch nicht nur fettreiche, sondern auch blähende Lebensmittel wie Hülsenfrüchte oder Süßigkeiten, Alkohol und Kaffee erhöhen das Risiko für Magenschmerzen nach dem Essen.

4. Nach Essen Magenschmerzen – schuld kann eine gestörte Fettverdauung sein

Die Ursache für Magenschmerzen nach fettigem Essen muss nicht zwangsläufig im Magen selbst liegen, sondern weiter unter: im Dünndarm. Dort findet die eigentliche Fettverdauung statt. Wenn Fett im Dünndarm verdaut wird, sind vor allem zwei Komponenten daran beteiligt: die Gallensäure, die in der Leber produziert und in der Galle gespeichert wird, und sogenannte Lipase-Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse.

Wird zu wenig Gallensäure produziert, zum Beispiel aufgrund eines sogenannten Gallensäureverlustsyndroms, kann die Fettverdauung im Dünndarm beeinträchtigt werden. Dasselbe gilt für eine verringerte Produktion von Lipase-Enzymen in der Bauchspeicheldrüse – hier liegt die Ursache in den meisten Fällen in einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung.

Die Symptome einer gestörten Produktion von Verdauungssäften umfassen unter anderem Fettstühle, Blähungen, Durchfall und Magenschmerzen. Bei einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung verlaufen die Oberbauchschmerzen periodisch und fallen stärker aus. Insbesondere nach dem Essen kommt es zu verstärkten Magenschmerzen.

Fettstuhl und Magenschmerzen nach dem Essen ärztlich abklären lassen

Sollte der Verdacht auf eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung aufkommen, ist es wichtig, einen Arzt bzw. eine Ärztin aufzusuchen und die Symptome abklären zu lassen. Die Erkrankung ist zwar nicht heilbar, kann aber im Fortschreiten verlangsamt werden, wenn die richtige Behandlung schnellstmöglich eingeleitet wird.

5. Reizmagen als Ursache für Magenschmerzen nach jedem Essen

Wer nicht nur hin und wieder, sondern nach jedem Essen Magenschmerzen hat, sollte dies ärztlich abklären lassen – denn es könnte sich um einen Reizmagen (funktionelle Dyspepsie) handeln.  Die Leitsymptome sind Schmerzen und -krämpfe im Oberbauch, es können aber auch Sodbrennen und Blähungen dazukommen. Die Ursache für die Beschwerden ist eine gestörte Bewegung der Magenmuskulatur – warum das so ist, ist medizinisch noch nicht genau geklärt.

Ist die Muskulatur zu verkrampft, kann der Magen den Nahrungsbrei nicht richtig durchmischen und verdauen. Magenschmerzen beim Essen sind die Folge. Als Verstärker der Reizmagen-Beschwerden gelten Stress und psychische Erkrankungen.

6. Magenschmerzen und Durchfall nach dem Essen – typisch für Lebensmittelvergiftung

Nicht immer entdecken wir an Obst, Gemüse oder Brot, dass sich bereits ein paar Schimmelsporen gebildet haben. Wird das verdorbene Lebensmittel verzehrt, ist es nicht ungewöhnlich, wenn Magenschmerzen auftreten. Auch Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sind möglich. Je nach Auslöser (Bakterien, Viren, Schimmelpilze) und Schwere der Lebensmittelvergiftung können die Beschwerden ein paar Tage andauern.

Sollte es jedoch zu heftigem Erbrechen und starkem Durchfall mit Blutbeimengung kommen, sollte unverzüglich ein:e Ärzt:in aufgesucht werden.

7. Nach jedem Essen Magenschmerzen durch Nahrungsmittelunverträglichkeit

Einige Menschen reagieren empfindlich auf bestimmte Nahrungsbestandteile wie Laktose (Milchzucker) oder Fruktose (Fruchtzucker). Bei einer Laktoseintoleranz liegt in der Regel ein Mangel des Verdauungsenzyms Laktase vor. Das Enzym ist dafür zuständig, den Milchzucker im Dünndarm zu spalten – wenn zu wenig Laktase vorhanden ist, kann Milchzucker nicht richtig verdaut werden und rutscht weiter in den Dickdarm, wo Bakterien die Bestandteile zersetzten. Die Folge: Magenschmerzen nach dem Essen und weitere Verdauungsstörungen.

Bei einer Fruktoseintoleranz liegt dagegen häufig eine sogenannte Resorptionsstörung vor, bei der der Darm nur unzureichend in der Lage ist, Fruchtzucker über die Schleimhaut in die Blutbahn zu leiten. Daneben gibt es noch die Histaminintoleranz, bei der der Körper Unverträglichkeitssymptome zeigt, wenn histaminhaltige Lebensmittel gegessen werden.

Es gibt einige Formen der Nahrungsmittelunverträglichkeit, die immunologisch bedingt sind, bei denen also das Immunsystem eine allergische Reaktion auslöst, wenn man bestimmte Lebensmittel isst. Starke Magenschmerzen können beispielsweise bei einer Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) auftreten, wenn glutenhaltige Pasta, Brötchen oder Bier (aus Gerste gewonnen) gegessen werden.

8. 2 Stunden nach dem Essen Magenschmerzen: Magengeschwür als Auslöser

Wenn Magenschmerzen zwei Stunden nach dem Essen auftreten – oder auch nur eine Stunde danach –, kann dies ein Hinweis auf ein Magengeschwür sein. Auch hier ist es wichtig, keine Selbstdiagnose zu stellen, sondern die Beschwerden ärztlich abklären zu lassen. Ein Magengeschwür ist gut behandelbar und heilt aus, wenn es rechtzeitig erkannt wird.

Bei einem Magengeschwür handelt es sich um eine Wunde an der Magenschleimhaut, meist infolge einer Magenschleimhautentzündung. Als Hauptauslöser gelten Bakterien und Schmerzmittel, wenn sie über längere Zeit eingenommen wurden. Typische Symptome bei einem Magengeschwür sind nicht nur Schmerzen im Oberbauch, sondern auch Übelkeit oder Völlegefühl nach dem Essen.

9. Magenschmerzen nach dem Essen in der Schwangerschaft

Der immer größer werdende Bauch von schwangeren Frauen hat zur Folge, dass der Magen etwas eingeengt werden kann. Wird dann zu viel gegessen, kann sich ein Völlegefühl mit Magenschmerzen nach dem Essen zeigen. Doch auch die vermehrte Hormonproduktion von Progesteron kann für Magenkrämpfe verantwortlich sein, gerade zu Beginn der Schwangerschaft. Progesteron führt dazu, dass die Muskulatur in der Bauchgegend mehr und mehr entspannt – auch die Verdauung ist davon betroffen. Die Nahrung wird somit langsamer verdaut, was zu Schmerzen und Krämpfen führen kann.

Magenschmerzen sind nach dem Essen besser – was kann das sein?

Bei fettigem Essen, einer Nahrungsmittelunverträglichkeit oder einem Reizmagen treten Magenschmerzen aufgrund der verspeisten Lebensmittel auf. Es gibt den Fall jedoch auch umgekehrt: Die Magenschmerzen können besser werden, wenn man etwas gegessen hat. Dieses Phänomen tritt zum Beispiel bei einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) auf, bei der sich die Beschwerden nach der Mahlzeit kurzzeitig bessern können – danach kehren sie allerdings wieder stark zurück.

Auch bei einem Zwölffingerdarmgeschwür kann es sein, dass die Magenschmerzen nach dem Essen abnehmen; bei leerem Bauch hingegen zeigen sich die Schmerzen stärker.

Was tun bei Magenschmerzen nach dem Essen?

Die Behandlung von Magenschmerzen richtet sich danach, welche Ursache dahintersteckt. Löst ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür die Schmerzen aus, so kann der Arzt bzw. die Ärztin sogenannte Protonenpumpenhemmer verschreiben, die die Produktion von Magensäure hemmen. Auch Antibiotika können zum Einsatz kommen; eine Operation ist in schweren Fällen notwendig.

Bei einem Reizmagen und/oder stressbedingten Magenschmerzen ist es wichtig, das Stresslevel zu senken und Körper und Geist mehr zu entspannen. Sie können beispielsweise Entspannungstechniken wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder auch Meditation erlernen.

Bei vielen Ursachen von Magenschmerzen nach dem Essen hilft aber vor allem eins: die Ernährung umzustellen und gegebenenfalls auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten. Das ist vor allem bei Reizmagen, Magenschmerzen nach fettigem Essen und einer Nahrungsmittelunverträglichkeit sinnvoll. Hilfreich ist eine magenschonende Kost, die die Verdauung entlastet und dem Magen eine Erholungspause bietet. Bei einer Nahrungsmittelunverträglich ist es wichtig, die Lebensmittel zu meiden, die zur Überreaktion führen. Bei einer Histaminintoleranz werden in der Regel Antihistaminika verschrieben.

Hausmittel gegen Magenschmerzen nach dem Essen

Bauchschmerzen nach dem Essen lassen sich schnell mit den richtigen Methoden lindern. Ein gutes Mittel ist eine Wärmflasche. Die Wärme auf dem Bauch löst Verkrampfungen und hilft so, das Essen schneller zu verdauen. Auch ein ausgedehnter Spaziergang fördert die Verdauung.

Stellt sich zusätzlich Sodbrennen ein, können eine Handvoll Haselnüsse oder 2 EL trockene Haferflocken Linderung verschaffen. Gut gekaut, binden sie überschüssige Magensäure und können sie neutralisieren.

Weitere Hausmittel gegen Magenschmerzen finden Sie hier:

Pflanzliche Mittel lindern Magenschmerzen nach dem Essen

Ein idealer Helfer bei Magenschmerzen ist die Heilpflanze Iberis amara, auch Bittere Schleifenblume genannt. Ihre Inhaltsstoffe regulieren auf sanfte Weise die Aktivität der Magen- und Darmmuskulatur, lösen Krämpfe und wirken entzündungshemmend. Als ideal hat sich in Studien eine Kombination der Schleifenblume mit anderen Heilpflanzen wie etwa Angelikawurzel und Kamille erwiesen. Ein Tee aus einer oder mehreren dieser Heilpflanzen kann schnell Linderung verschaffen.

Auch andere Kräutertees mit Salbei, Kamille, Fenchel oder Pfefferminze wirken entkrampfend und beruhigend bei Magenschmerzen nach dem Essen.