Magengeschwür (Ulcus ventriculi)

Ein Magengeschwür kann entstehen, wenn die Schleimschicht, die den Magen von innen auskleidet, an einer Stelle beschädigt ist. Hier ist die Magenschleimhaut nicht mehr ausreichend vor der aggressiven Magensäure geschützt.

Genauso wie die Magensäure die Nahrung im Magen zersetzt, greift sie an dieser Stelle auch den Magen selbst an. Es entsteht eine Wunde in der Magenwand, die über die Schleimhaut hinaus bis in die Tiefe der Magenmuskulatur reichen kann. Mediziner sprechen dann von einem Magengeschwür.

Was ist ein Magengeschwür?

Sodbrennen, ein störendes Völlegefühl nach dem Essen, Übelkeit oder ein Drücken in der Magengegend – fast jeder Erwachsene leidet von Zeit zu Zeit unter diesen oder ähnlichen Problemen. Für viele Menschen gehören sie im Zeitalter des Stress-Essens schon beinahe zu den alltäglichen Magen-Darm-Beschwerden, sodass sie diese oft nicht weiter beachten. Tatsächlich steckt nicht immer eine ernsthafte Erkrankung hinter den Symptomen. In manchen Fällen können sie jedoch auch die ersten Anzeichen eines Magengeschwürs, oder dessen Vorstufe, einer Magenschleimhautentzündung, sein. Das Magengeschwür gehört zu einer der häufigsten Erkrankungen des Verdauungstrakts. Jeder zehnte Mensch erkrankt im Laufe seines Lebens daran. Jährlich entspricht das etwa 40.000 Menschen.

Völlegefühl und Schmerzen nach dem Essen können auf ein Magengeschwür hindeuten

Dass Geschwüre im Magen besonders häufig vorkommen, hängt mit der Produktion von Magensäure zusammen. Der Magen hat die Aufgabe, die Nahrung, die wir täglich zu uns nehmen, zu zerkleinern, bevor er sie zur weiteren Verdauung in den Darm weiterleitet. Die Verdauung der Nahrung im Magen erfolgt mithilfe des Magensafts. Er wird von Drüsenzellen in der Magenschleimhaut gebildet, die den Magen von innen auskleidet, und enthält neben Verdauungsenzymen, die die Nahrung in kleinere Bestandteile aufspalten, vor allem Salzsäure. Diese ist hochaggressiv und würde nicht nur die Nahrung, sondern auch den Magen selbst verdauen. Der Magen schützt sich deshalb vor der Magensäure mithilfe einer dicken Schleimschicht, die von der Magenschleimhaut gebildet wird.

Mitunter kann es jedoch passieren, dass die schützende Schleimschicht an einer Stelle beschädigt oder verdünnt ist. Dort kann sie die Magenschleimhaut nicht mehr wirksam vor dem aggressiven Magensaft schützen, und dieser greift das Magengewebe an. Solange nur die obere Schicht der Schleimhaut betroffen ist, sprechen Mediziner von einer Erosion. Weitet sich der Schaden aber auf die tiefen Schichten der Schleimhaut und die darunter liegende Muskulatur aus, entsteht an dieser Stelle ein Magengeschwür. Mediziner bezeichnen es als Ulcus ventriculi – oder einfacher als Magenulkus.