Magengeschwür-Ernährung: Welche ist die Richtige?

Bei einem Magengeschwür ist die Ernährung wichtig, um die Wunde in der Magenwand nicht weiter zu reizen. Wie sieht die optimale Ernährung bei einem Magengeschwür aus, was darf man essen und was lieber nicht? Der Überblick.

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Ein Magengeschwür lässt sich gut mit Medikamenten behandeln. Doch auch mit der richtigen Magengeschwür-Ernährung können Betroffene maßgeblich zum Heilungsprozess beitragen und Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Sodbrennen lindern. Was also darf man essen bei einem Magengeschwür und worauf sollte verzichtet werden? Hilft eine Diät oder Schonkost, wenn ein Magengeschwür besteht?

Frau mit Bauchschmerzen
Magengeschwüre können starke Bauchschmerzen auslösen – vor allem im oberen Bauchbereich Foto: iStock/fizkes

Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür: Ernährung zunächst beobachten

Magengeschwüre und die eng verwandten Zwölffingerdarmgeschwüre sind Wunden in der Schleimhaut des Verdauungssystems. Sie entstehen durch Stress, hohen Alkoholkonsum, die Einnahme mancher Medikamente oder durch den Keim Helicobacter Pylori. Unbehandelt können Magengeschwüre bluten, in den Bauchraum durchbrechen oder zu Magenkrebs werden.

Bestimmte Lebensmittel sollten unbedingt vermieden werden, um die inneren Schleimhäute nicht noch mehr zu reizen. Wer ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür hat, sollte seine Ernährung genau beobachten und auf Produkte verzichten, die Beschwerden wie Völlegefühl, Bauchschmerzen und Co. auslösen. Darüber hinaus gibt es einige Lebensmittel, die grundsätzlich besser nicht verzehrt werden sollten – aber auch welche, die zur Heilung beitragen.

Hilft eine Diät oder Schonkost bei einem Magengeschwür?

Eine spezielle Diät bei einem Magengeschwür gibt es nicht. Eine Ernährung im Sinne einer Schonkost wurde früher angewendet, als es außer chirurgische Eingriffe keine Möglichkeit gab, die Geschwüre zu behandeln. Heute kann dies gut mit Medikamenten erfolgen, die die Bildung von Magensäure reduzieren. Dennoch raten Ärzt:innen, auf vier Ernährungstipps zu setzen:

1. Magengeschwür: Was essen? Leichte Kost

Um Unverträglichkeiten zu vermeiden, sollte bei einem Magengeschwür auf leichte Vollkost zurückgegriffen werden. So wird die Ernährungsweise bezeichnet, bei der alle Nahrungsbestandteile – von Kohlenhydraten über Proteine bis hin zu Mineralstoffen – enthalten sind und den Bedarf an diesen vollständig decken. Betroffene können verzehren, was sie mögen und gut vertragen.

2. Magengeschwür-Ernährung: Ballaststoffe verzehren

Wer ein Magengeschwür hat, sollte bei der Ernährung zudem auf reichlich Ballaststoffe setzen. Diese sorgen einerseits für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl und andererseits unterstützen sie die Verdauung – die Darmtätigkeit wird angeregt und der Stuhlgang weicher. Zu den ballaststoffreichen Lebensmitteln gehören u.a. Vollkornprodukte und Nüsse.   

3. Welches Obst bei einem Magengeschwür?

Auch Obst und Gemüse enthalten reichlich Ballaststoffe und sind gut für den Darm. Besonders nährreich: Äpfel, Birnen und Kiwis. Es sollte jedoch aufgepasst werden, dass nicht zu viel Obst und Gemüse mit viel Säure verzehrt wird – das kann zu Durchfall und Blähungen führen.

4. Was essen bei einem Magengeschwür? Pflanzliche Öle verwenden

Viele nutzen pflanzliche Arzneimittel zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden. Auch hilfreich: Pflanzliche Öle mit ungesättigten Fettsäuren (z.B. Olivenöl). Diese wirken beruhigend auf das Verdauungssystem, fördern die Darmaktivität und sollen so die Abheilung von Magengeschwüren beschleunigen.

Achtung: Was nicht essen bei einem Magengeschwür?

Durch die Ernährung kann das Magengeschwür jedoch nicht nur positiv, sondern auch negativ beeinflusst werden. Denn: Wird der Magen gereizt, entsteht mehr Magensäure und das Geschwür heilt schlechter ab. Auch nach einer erfolgreichen Behandlung kann es zum Rezidiv, sprich zum erneuten Auftreten von Magengeschwüren, kommen. Deshalb ist es ratsam, die folgenden Lebensmittel und Genussmittel zu vermeiden, wenn Sie unter einem Magengeschwür leiden oder gelitten haben:

Was darf ich bei einem Magengeschwür essen und trinken – bzw. was nicht?

Zu den Lebensmitteln, die man bei einem Magengeschwür nicht verzehren sollte, gehören alkoholische Getränke jeglicher Art – also nicht nur hochprozentiger, sondern auch z.B. Bier und Wein. Diese schaden dem Magen, indem sie die Säureproduktion anregen und somit den Magen reizen. Zudem kann der Konsum Symptome wie Sodbrennen verschlimmern, statt die Beschwerden zu lindern.

Lebensmittel bei einem Magengeschwür, auf die Sie verzichten sollten

Welche Lebensmittel sollten bei einem Magengeschwür noch vermieden werden? Kaffee, Gewürze, Knoblauch, Senf, Meerrettich und Pfeffer. Diese kurbeln zwar die Verdauung an, gleichzeitig sorgen sie jedoch auch für eine vermehrte Produktion von Magensäure, was die Schleimhäute reizt. Werden die Produkte gut vertragen, können kleine Mengen verzehrt werden – ansonsten sollte auf Alternativen ausgewichen bzw. milder gewürzt werden.

Magenulkus: Neben der Ernährung schaden auch Tabakwaren

Zusätzlich gibt es Genussmittel, die bei einem Magenulkus neben der Ernährung schädlich sind. Dazu zählen: Zigaretten, Zigarren, Shishas oder E-Zigaretten. Genauso wie Alkohol wirkt Nikotin aktivierend, was die Magensäureproduktion angeht. Auch das Entstehen von Sodbrennen wird wieder begünstigt.

Ernährung bei einem Magengeschwür: Was können Patient:innen noch tun?

Nicht nur der gezielte Verzehr oder Verzicht auf bestimmte Lebens- und Genussmittel kann bei der Ernährung bei einem Magengeschwür zur Besserung beitragen. Folgende drei Tipps können ebenfalls helfen:

  • Essen Sie langsam und kauen Sie gründlich, dadurch hat der Magen weniger Arbeit.

  • Besser fünf bis sechs kleine Mahlzeiten am Tag als zwei bis drei große Gerichte verzehren. Das belastet den Magen-Darm-Trakt weniger stark.

  • Trinken Sie ausreichend – mindestens zwei bis 2,5 Liter pro Tag. Ist der Körper dehydriert, wird weniger verdauungsfördernder Magensaft produziert.

Kurz und knapp: Magengeschwür-Ernährung-Liste

Als Zusammenfassung für Betroffene gilt die folgende Magengeschwür-Ernährung-Liste.

Das dürfen Sie essen:

  • Leichte Vollkost

  • Ballaststoffe

  • Obst und Gemüse (in Maßen)

  • Pflanzliche Öle

Darauf sollten Sie verzichten:

  • Alkohol

  • Nikotin

  • Koffein

  • Scharfe und starke Gewürze

Wichtiger Hinweis: Das Magengeschwür muss als tiefe Verletzung der Schleimhaut immer vom Arzt diagnostiziert und therapiert werden. Aufgrund möglicher Komplikationen und gefährlicher Folgen sollte man nicht versuchen, ein Magengeschwür allein über die Ernährung zu behandeln.

Quellen:

Hanns-Wolf Baenkler (2015), Kurzlehrbuch Innere Medizin, Stuttgart: Thieme-Verlag.

Irmtraut Koop (2013), Gastroenterologie compact, Stuttgart: Thieme-Verlag.

Leitlinie Helicobacter Pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit, in: awmf.org