Magenentzündung: Was hilft gegen den verursachenden Magenkeim?
Sehr viele sind infiziert, ohne es zu ahnen: Die Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter kann zu einer Magenentzündung führen. Praxisvita hat die wichtigsten Fakten zusammengestellt.
Sodbrennen oder Magendrücken müssen nicht unbedingt von fettigem Essen herrühren. Oft steckt ein Bakterium dahinter. Obwohl etwa 30 Prozent der Deutschen es in sich tragen, wird es viel zu selten behandelt. Dabei kann Helicobacter pylori sogar eine Magenentzündung auslösen.
Was ist Helicobacter?
Es handelt sich um ein Bakterium, das den menschlichen Magen besiedelt. Der spiralförmige, etwa drei Tausendstel Millimeter große Keim nistet sich in der Magenschleimhaut ein.
In den meisten Fällen bleibt eine Infektion lange ohne Symptome. Etliche Betroffene leiden jedoch durchaus unter Beschwerden. Sie sind unspezifisch und werden daher sehr häufig ignoriert, zum Beispiel Sodbrennen, Übelkeit, Magendrücken, Blähungen, Erbrechen und häufige Durchfälle.
Wodurch gelangt Helicobacter in den Körper?
Der Übertragungsweg ist noch nicht endgültig geklärt. Eine Schmierinfektion ist jedoch wahrscheinlich. Verunreinigte Lebensmittel sowie der enge Kontakt zu Haustieren sind mögliche Übertragungswege. Bei der Ansteckung scheint auch die Abwehrkraft eine Rolle zu spielen. Denn mit steigendem Alter wächst die Gefahr einer Infektion.

Wie läst das Bakterium eine Magenentzündung aus?
In der Magenschleimhaut sitzend, produziert Helicobacter pylori das Eiweiß-Enzym Urease, das die Magensäureproduktion ansteigen lässt. Dadurch kommt es zu einer ständigen Übersäuerung des Magens. Das hat im Laufe der Zeit wiederum eine Magenentzündung und Geschwüre zur Folge. Das Bakterium ist inzwischen als Hauptverursacher von Magenschleimhautentzündungen und Magengeschwüren bekannt und für etwa 70 Prozent aller Magenkrebsfälle verantwortlich.
Wie wird Helicobacter nachgewiesen?
Beim Arzt gibt es verschiedene Diagnose-Verfahren. Zum einen lässt sich das Bakterium über Antikörper im Blut nachweisen. Eine weitere Möglichkeit ist ein Harnstoff-Atemtest. Im Rahmen einer Magenspiegelung wiederum kann Gewebe entnommen werden und anschließend mittels einer Bakterienkultur auf den Erreger untersucht werden. Bei einer Magenentzündung ist auch eine Diagnose per Stuhlprobe ist möglich.
Wie wird Helicobacter behandelt?
Am gängigsten ist eine Behandlung mit verschiedenen Antibiotika und einem Mittel, das die Magensäure-Produktion drosselt. Ziel ist, den Keim vollständig zu entfernen. Diese Eradikations-Therapie dauert etwa sieben bis 14 Tage und kann eine Magenentzündung verhindern.
Wie kann ich mich vor Helicobacter schützen?
Da man nicht weiß, wie der Keim in den Körper gelangt, ist eine Prävention schwer. Weil Hygiene eine Rolle zu spielen scheint, sollte man Gemüse und Obst immer gut waschen. Wichtigster Rat: bei Beschwerden einen Test durchführen. Bestätigt sich der Verdacht, den Keim medikamentös entfernen lassen.
Schnelltest für zu Hause
Für eine erste Einschätzung können Sie selbst Hand anlegen. Endgültige Sicherheit gibt's dann vom Arzt.
Die Folgen bemerkt man oft erst nach Jahren. Es ist daher sinnvoll, zu prüfen, ob man infiziert ist, bevor zum Beispiel Magengeschwüre oder gar eine Magenentzündung auftreten. Wer nicht extra zum Arzt möchte, hat nun die Möglichkeit, selbst einen Vorab-Test durchzuführen (aus der Apotheke). Mit einer Stechhilfe entnehmen Sie einen Blutstropfen aus der Fingerkuppe (tut nicht weh). Mithilfe einer speziellen Lösung zeigt er innerhalb weniger Minuten, ob Antikörper gegen Helicobacter vorhanden sind.
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