Magen-Darm-Beschwerden: Jeder Dritte leidet unter der Corona-Spätfolge
Viele Menschen leiden auch noch Monate nach einer Corona-Infektion an Spätfolgen. Ein Long COVID-Symptom wurde nun von US-Forschenden neu entdeckt: Magen-Darm-Beschwerden. Welche besonders häufig auftreten.

Fieber, Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen – das sind die häufigsten Symptome bei einer Corona-Infektion. Doch auch wenn die Erkrankung überstanden ist, klagen viele über anhaltende Beschwerden wie Fatigue (chronisches Erschöpfungs-Syndrom), Atembeschwerden oder Haarausfall. In einer aktuellen Studie haben Forschende eine weitere Spätfolge von Corona aufgedeckt: Magen-Darm-Beschwerden. Drei Arten traten dabei besonders häufig auf.
Erschreckende Studienergebnisse: Mehr als jeder Dritte erkrankt
Für ihre Studie untersuchten die Forschenden der Washington University etwa 154.000 zwischen dem 1. März 2020 und dem 15. Februar 2021 positiv auf Corona getestete Menschen. Zur Kontrolle analysierten sie zusätzlich die Daten von rund 5,6 Millionen nicht Erkrankten und 5,8 Millionen Personen, die vor der Pandemie lebten.
Das erschreckende Ergebnis: Mehr als jeder Dritte hatte auch ein Jahr nach der Corona-Infektion noch anhaltende Magen-Darm-Beschwerden.
Diese 3 Magen-Darm-Beschwerden traten am häufigsten auf
Dabei fanden die US-Forschenden vor allem drei Arten von Magen-Darm-Problemen heraus, die besonders häufig auftraten:
Seltener wurden Entzündungen der Bauchspeicheldrüse oder der Gallengänge nachgewiesen.
Die Studienergebnisse beziehen sich allesamt auf das erste Jahr der Pandemie. Durch die mittlerweile durchgeführten Impfungen sowie neuen Virusvarianten können laut den Wissenschaftler:innen anhaltende Beschwerden des Magen-Darm-Trakts bis heute wahrscheinlich verringert werden.
Wie hängen Corona und der Magen zusammen?
Die Forschungsergebnisse sind eindeutig. Nicht klar ist hingegen die Ursache, die den häufig vorkommenden Magen-Darm-Problemen zugrunde liegt. Möglich wäre, dass das Protein ACE-2, das besonders häufig im Dünndarm auftritt, das SARS-CoV-2-Virus an eine Zelloberfläche in diesem bindet. Auf diese Weise könne es unmittelbar in das Verdauungssystem gelangen und dort Schäden verursachen. Zurückgebliebene Virusfragmente nach einer Infektion würden erklären, warum die Beschwerden langanhaltend sind.
Quelle:
Xu, E., Xie, Y., & Al-Aly, Z. (2023). Long-term gastrointestinal outcomes of COVID-19. Nature Communications, 14(1), 983.