Macht mein Handy meine Augen krank?

Frau mit Smartphone
Ärzte warnen davor, dass das blauwellige Licht elektronischer Endgeräte einen negativen Einfluss auf unsere Augen hat Foto: istock

Ob Tablet, Smartphone oder Computer. Heutzutage verbringen wir viel Zeit vor Bildschirmen. Doch was macht das eigentlich mit unseren Augen?

Am Morgen weckt Sie ihr Smartphone. Erste Routine: E-Mail- und Social-Media-Check.

Und auch tagsüber schauen wir immer wieder auf das Smartphone – teilweise mehrere dutzend Mal pro Stunde. Eine Studie aus dem letzten Jahr zeigt, dass der durchschnittliche Erwachsene mehr als acht Stunden vor einem elektronischen Endgerät verbringt. Aber was bedeutet das für die Gesundheit unserer Augen?

Augenprobleme durch Display-Licht?

Ärzte warnen davor, dass das blauwellige Licht elektronischer Endgeräte einen negativen Einfluss auf unsere Augen hat. „Blauwelliges Licht ist besorgniserregend, weil die Hornhaut und Linse unserer Augen es nicht filtern können und es dadurch direkt auf den hinteren Teil des Auges trifft“, sagt Anam Qureshi, Spezialistin für Augenheilkunde aus New York. Sie erklärt, mittlerweile seien viele Experten der Ansicht, das blauwellige Licht könne der Netzhaut schaden und zu Beeinträchtigungen wie beispielsweise einer Makuladegeneration führen.

Aber wie kommt es eigentlich genau dazu? Optikerin und Augenärztin Janelle Routhier aus Dallas hat durch Beobachtung ihrer Patienten herausgefunden, dass der lange Aufenthalt vor einem Bildschirm zu einer Überbelastung der Augen führen kann, auch bekannt als Computer Vision Syndrom (CVS). Hierbei treten Symptome wie verschwommene Sicht, Kopfschmerzen oder müde, gerötete, trockene Augen auf.

Stellen Sie es sich so vor: „Wenn Sie über einen längeren Zeitraum eine gehockte Position einnehmen, werden ihre Beine irgendwann müde und sie können die Position nicht mehr halten“, sagt Dr. Routhier. Dasselbe passiert auch mit den Augen. Um sich auf einen Punkt zu konzentrieren, müssen die Augenmuskeln durchgehend angespannt sein und sind dann irgendwann erschöpft.

Studien zeigten ebenfalls, dass blauwelliges Licht Melatonin unterdrückt – ein Hormon, das dem Körper hilft, seinen Schlaf-Wach-Rhythmus aufrecht zu erhalten. Dies führt zu Schlafmangel, der wiederum zahlreiche andere Erkrankungen begünstigt – zum Beispiel Diabetes.

Damit Sie sich vor möglichen Beeinträchtigungen schützen können, gibt es hier die besten Tipps für gesunde Augen:

Geben Sie Ihren Augen eine Pause

Dr. Routhier empfiehlt: „Wenn Sie sich über einen längeren Zeitraum auf einen Bildschirm konzentrieren, versuchen Sie das 20/20/20 Prinzip anzuwenden. Nehmen Sie sich alle 20 Minuten eine Pause von 20 Sekunden, in der Sie etwas in 20 Fuß (etwa sechs Meter) Entfernung anschauen.“ Um sich selbst an die Pausen zu erinnern, stellen Sie sich einen Timer ein.

Zusätzlich dazu sollten Sie nicht vergessen zu blinzeln. Dr. Qureshi sagt hierzu: „Wenn wir uns konzentrieren,  reduziert der Körper automatisch die Frequenz, in welcher wir blinzeln. Je weniger wir dies tun, desto trockener und gereizter werden unsere Augen.“

Downloaden Sie eine Licht reduzierende App für ihr Smartphone

Sie sollen eigentlich vor dem negativen Effekt von Display-Licht auf das Einschlafen schützen: Apps, die das blauwellige Licht ihres Smartphones reduzieren können. Mittlerweile haben viele Endgeräte auch einen sogenannten Nachtmodus, der die Lichtabgabe des Smartphones auf ein Minimum verringert. Tipp: Möglichst oft verwenden – vor allem bei längerer Beschäftigung mit dem Smartphone.

Für Brillenträger

Mittlerweile gibt es sogenannte selbsttönende Brillen. Diese Gläser filtern unter anderem das blauwellige Licht von Bildschirmen.

Dr. Qureshi sagt, dass „die richtige Auswahl der Gläser ihren Augen helfen kann, längere Zeit vor dem Bildschirm zu sitzen, ohne die Augen zu stark zu beanspruchen.“ Der beste Ansprechpartner dafür ist der Optiker.