Was ist ein Lungenödem und wie wird es behandelt?
Bei einem Lungenödem, auch als „Wasser in der Lunge“ bezeichnet, handelt es sich um eine krankhafte Ansammlung von Flüssigkeit in der Lunge. Betroffene haben typische Symptome wie eine schnelle und flache Atmung, die von rasselnden Geräuschen begleitet ist, und Husten. Häufigste Ursache ist eine Herzschwäche. Ein Lungenödem ist ein medizinischer Notfall, der so schnell wie möglich behandelt werden muss.

- Lungenödem („Wasser in der Lunge“): Welche Symptome treten auf?
- Lungenödem („Wasser in der Lunge“): Was sind die Ursachen und Risikofaktoren?
- Lungenödem („Wasser in der Lunge“): Wie wird die Diagnose gestellt?
- Lungenödem-Behandlung je nach Ursache
- Kann man einem Lungenödem („Wasser in der Lunge“) vorbeugen?
Was ist ein Lungenödem („Wasser in der Lunge“)?
Bei einem Lungenödem kommt es zu einer krankhaften Ansammlung von Flüssigkeit in der Lunge. Es wird umgangssprachlich auch als „Wasser in der Lunge“ bezeichnet. Es handelt sich hierbei um Blutflüssigkeit, die aus den Blutgefäßen der Lunge, den sogenannten Lungenkapillaren, in das Lungengewebe fließt und sich dort sammelt. Der Arzt unterteilt das Lungenödem je nach Schweregrad in dieser vier Stadien:
- Interstitielles Lungenödem (Stadium I): Beim interstitiellen Lungenödem sammelt sich die in der Lunge befindliche Flüssigkeit vor allem im bindegewebigen Stützgerüst der Lunge und den Zellzwischenräumen.
- Alveoläres Lungenödem (Stadium II): Beim alveolären Lungenödem sammelt sich die Flüssigkeit in den Lungenbläschen, den sogenannten Lungenalveolen, im fortgeschrittenen Stadium auch in die Bronchien.
- Schaumbildung (Stadium III): Die Schaumbildung ist der fortgeschrittene Zustand des alveolären Lungenödems. Bei den Betroffenen haben sich bereits große Mengen an Flüssigkeit bis weit in die Bronchien hinein gestaut. Es bildet sich ein weißlicher Schaum, der abgehustet wird.
- Asphyxie (Stadium IV): Asphyxie bedeutet übersetzt Atemstillstand. Da der Körper durch die stark eingeschränkte Atmung nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt ist, kommt es zum Atem- und Kreislaufstillstand.
Bei einem Lungenödem ist eine Herzschwäche genauer eine Linksherzschwäche die häufigste Ursache. Aber auch Vergiftungen oder eine eingeschränkte Nierenfunktion kommen als Ursache für Wasser in der Lunge in Frage. Menschen, die sich in Höhen von über 4.000 Metern aufhalten, haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko für ein Lungenödem. So bekommen im Schnitt sieben von 100 Bergsteigern ein sogenanntes Höhenlungenödem.
Unabhängig von der Ursache bildet sich ein Lungenödem immer dann, wenn die natürlichen Druckverhältnisse in der Lunge deutlich verschoben sind. Bei gesunden Druckverhältnissen gibt es die in etwa zwei gleich starken Gegenspieler hydrostatischer und onkotischer Druck. Der hydrostatische Druck ist der Druck in den Blutgefäßen, also auch in den Gefäßen, die die Lunge mit Blut versorgen. Hätte der keinen Gegenspieler, so würde er die flüssigen Blutbestandteile durch die Gefäßwände in das Lungengewebe pressen. Allerdings schwimmen im Blut auch noch Eiweiße, die die Flüssigkeit in den Gefäßen hält und so den Übertritt in die Lunge verhindern. Dieser Druck wird als onkotischer Druck bezeichnet. Nimmt der hydrostatische Druck zu oder der onkotische Druck ab, so wird Flüssigkeit in die Lunge gepresst. Es sammelt sich Wasser in der Lunge.
Für die Lungenödem-Diagnose wird der Arzt im ersten Schritt eine körperliche Untersuchung durchführen und seine Diagnose gegebenenfalls durch eine Röntgenaufnahme absichern. Typische Symptome (z.B. schnelle, flache Atmung und Husten) liefern schon vor Beginn der Untersuchung wichtige Hinweise.
Lungenödem-Behandlung: Sofortmaßnahmen und Therapie der Ursache
Wasser in der Lunge ist ein medizinischer Ernstfall. Zur Lungenödem-Behandlung wird der Arzt deshalb sofort bestimmte Maßnahmen einleiten, die den Patienten stabilisieren. Die weitere Lungenödem-Therapie orientiert sich dann an der Ursache für das Wasser in der Lunge. Oft ist einer Herzschwäche der Auslöser. Sie muss adäquat behandelt werden, um das Lungenödem in den Griff zu bekommen.
Eine Herzschwäche, genauer eine Linksherzschwäche, ist die häufigste Ursache für ein Lungenödem. Wasser in der Lunge kann man also vor allem dadurch vorbeugen, dass man Herz-Kreislauferkrankungen und deren Risiken vorbeugt. Zu den Risikofaktoren zählen Bluthochdruck, zu hohe Blutfettwerte, wenig Bewegung, ungesunde Ernährung und Zigarettenkonsum.

Es empfiehlt sich daher ein gesunder Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung und gesunder Ernährung. Das kann schon reichen, um Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Übergewicht vorzubeugen. Auch bestehende Herzkrankheiten werden durch Sport und gesunde Ernährung positiv beeinflusst. Sie werden je nach Maßgabe des Arztes zusätzlich mit Medikamenten behandelt.
Lungenödem („Wasser in der Lunge“): Welche Symptome treten auf?
Bei Lungenödem („Wasser in der Lunge“) treten je nach Schwere unterschiedliche Symptome auf. Sie reichen von schnellem, flachem und rasselndem Atem und häufigem Husten über beschleunigtem Puls und Angstzuständen bis zum Abhusten von weißem Schaum.
Bei „Wasser in der Lunge“ (Lungenödem) entwickeln Betroffene je nach Schwere der Erkrankung unterschiedliche Symptome und Beschwerden. Ein Lungenödem im Stützgewebe der Lunge (interstitielles Lungenödem) äußert sich durch charakteristische Atembeschwerden, bei denen die Betroffenen schnell, flach und rasselnd atmen. Zudem sind sie oft unruhig und wollen den Oberkörper möglichst hoch lagern, um das Atmen zu erleichtern. Außerdem müssen sie meistens husten. Sobald sich weitere Flüssigkeit sammelt und sich diese in die Lungenbläschen ausbreitet, spricht der Arzt von einem alveolären Lungenödem. Es ist durch stärkere Beschwerden und Symptome gekennzeichnet. Menschen mit einem alveolären Lungenödem husten oft weißliches, schaumiges Sekret ab.
Schweres Lungenödem: Beschleunigter Puls, Angst und weißer Schaum typische Symptome
Ihr Puls ist stark beschleunigt und sie bekommen eine sogenannte Zyanose, die im Volksmund auch als Blausucht bezeichnet wird. Haut und Schleimhäute, zum Beispiel die Augenbindehaut, sind hierbei bläulich verfärbt. Betroffene haben zudem oft blaue Lippen und Fingernägel. Ursache für die Blaufärbung der Haut und Schleimhäute ist der Sauerstoffmangel im Blut, da der Körper durch das Wasser in der Lunge nur noch unzureichend mit Sauerstoff versorgt ist. Viele Betroffene leiden zudem unter Angstzuständen. Im fortgeschrittenen Zustand bildet sich immer mehr weißer Schaum, den die Betroffenen abhusten. Sie bekommen immer schlechter Luft.
Lungenödem („Wasser in der Lunge“): Was sind die Ursachen und Risikofaktoren?
Für ein Lungenödem („Wasser in der Lunge“) gibt es unterschiedliche Ursachen. Herzschwäche ist hierbei der häufigste Auslöser für ein Lungenödem. Aber auch Vergiftungen oder eine eingeschränkte Nierenfunktion sind mögliche Ursachen für Wasser in der Lunge.

Zu den Lungenödem-Ursachen zählen unterschiedliche Krankheiten. Häufigster Auslöser ist jedoch eine Herzschwäche, die auch als Herzinsuffizienz bezeichnet wird. Sind Menschen von einer Herzschwäche betroffen, so ist ihr Herz nicht mehr in der Lage, ausreichend Blut durch den Körper zu pumpen. Die Konsequenz: Organe und Gewebe werden schlechter durchblutet. Die Symptome einer Herzschwäche unterscheiden sich, je nachdem ob die rechte oder die linke Herzkammer von der Herzschwäche betroffen ist. Ein Lungenödem ist hierbei ein typisches Symptom einer Linksherzinsuffizienz, also einer Herzschwäche in der linken Herzkammer. Charakteristische Beschwerden einer Herzschwäche in der linken Herzkammer sind darüber hinaus Atemnot, beschleunigte Atmung, nächtliche Atemnot und Hustenreiz, Leistungsminderung und Verwirrtheit, Unruhe, rasselnder Atem sowie Blaufärbung der Haut und Schleimhäute.
Lungenödem kann neben Herzschwäche weitere Ursachen haben
Darüber hinaus können weitere Krankheiten bei einem Lungenödem („Wasser in der Lunge“) zu den Ursachen gehören, etwa verschiedene Lungenerkrankungen, Krankheiten, die mit einer eingeschränkten Nierenfunktion einhergehen, ein anaphylaktischer Schock (schwere allergische Reaktion) oder bestimmte Gifte. Unabhängig von der Ursache entsteht ein Lungenödem immer durch gestörte Druckverhältnisse in der Lunge.
Wasser in der Lunge bildet sich immer dann, wenn die natürlichen Druckverhältnisse in der Lunge aus dem Lot geraten. Um zu verstehen, wie es zu derartigen Druckverschiebungen kommt, empfiehlt sich ein Blick auf die gesunden Druckverhältnisse in der Lunge. Dort gibt es zwei Gegenspieler: Den hydrostatischen und den onkotischen Druck. Der hydrostatische Druck bezeichnet den Druck, mit dem Blut durch die Lungenkapillaren fließt. Der ist auch beim gesunden Menschen so stark, dass er die flüssigen Blutbestandteile durch die Gefäßwände in das Lungengewebe pressen könnte, wenn im Blut nicht auch noch Eiweiße schwimmen würden. Sie halten die Flüssigkeit in den Gefäßen fest, verhindern den Übertritt in die Lunge und erzeugen den sogenannten onkotischen Druck, den Gegenspieler des hydrostatischen Drucks. Bei gesunden Menschen halten sich hydrostatischer und onkotischer Druck ungefähr die Waage. Die Folge: Nur wenig Flüssigkeit gelangt aus den Blutgefäßen in das Lungengewebe.
Wasser in der Lunge: Hydrostatischer und onkotischer Druck aus dem Gleichgewicht
Sobald jedoch der hydrostatische Druck ansteigt oder der onkotische Druck abnimmt, tritt verstärkt Flüssigkeit aus den Blutkapillaren in das Lungengewebe oder in die Lungenbläschen, wo sie sich sammelt. Je mehr Flüssigkeit sich in der Lunge sammelt, desto stärker ist deren Funktion eingeschränkt. Experten kennen verschiedene Ursachen für gestörte Druckverhältnisse in der Lunge und damit für die Entstehung eines Lungenödems. Grundsätzlich unterscheidet der Arzt zwischen einem Lungenödem, das vom Herzen ausgeht (kardial) und einem Lungenödem, das nicht vom Herzen ausgeht (nicht-kardial), also andere Ursachen hat:
- Kardiales Lungenödem: Ein kardiales Lungenödem geht immer vom Herzen aus. Hier ist die Herzfunktion derart eingeschränkt, dass sich das Blut von der linken Herzkammer bis in die Lunge zurückstaut. Denn wegen einer Schwäche in der linken Herzkammer schafft es das Herz nicht mehr, das Blut vollständig in den Körper zu pumpen. Medizinisch wird das als Linksherzinsuffizienz bezeichnet. Daraus resultiert ein erhöhter hydrostatischer Druck in den Lungenvenen und -kapillaren. Der hydrostatische Druck ist nun höher als der onkotische Druck, so dass dieser die Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in das Lungengewebe und die Lungenbläschen drückt.
Verschiedene kardiale Ursachen kommen in Frage, die eine Linksherzinsuffizienz auslösen können, zum Beispiel ein Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen oder eine Herzmuskelentzündung. Wasser in der Lunge kann sich auch bilden, wenn die Herzklappen nicht richtig funktionieren oder wenn das Herz durch Bluthochdruck dauerhaft belastet ist. Auch sie können eine Herzschwäche der linken Herzkammer auslösen.
- Nicht-kardiales Lungenödem: Beim nicht-kardialen Lungenödem kommt es aus unterschiedlichsten Gründen zu Wasser in der Lunge. So kann das Einatmen giftiger Substanzen wie etwa Stickoxide oder Chlorgase die Wände der Lungenkapillaren schädigen und dadurch für Flüssigkeit durchlässiger machen. Auch Höhen von über 4.000 Metern verändern die Druckverhältnisse derart stark, dass sieben von 100 Bergsteigern ein sogenanntes Höhenlungenödem erleiden. Gleiches kann passieren, wenn der onkotische Druck in den Blutgefäßen abnimmt, weil zu wenige Eiweiße im Blutplasma schwimmen. Das kann durch einseitige, extrem eiweißarme Mangelernährung passieren oder durch bestimmte Nierenerkrankungen. Der Arzt bezeichnet das durch eine Nierenerkrankung ausgelöste Lungenödem als renales Lungenödem.

Lungenödem („Wasser in der Lunge“): Wie wird die Diagnose gestellt?
Bei einem Verdacht auf Wasser in der Lunge wird der Arzt für die Lungenödem-Diagnose zuerst eine körperliche Untersuchung durchführen und diese durch ein Röntgenbild der Lunge absichern. Typische Symptome wie schnelle, flache Atmung und Husten liefern ihm schon vor Beginn er Untersuchung erste Hinweise.
Bei einem Lungenödem wird der Arzt zur Diagnose den Betroffenen körperlich untersuchen und eine Röntgenaufnahme der Lunge anfertigen. Im Zuge der Diagnose konzentriert er sich vor allem auf die Atmung des Patienten, die typischerweise schnell und flach ist und manchmal rasselnde Geräusche erzeugt. Hierzu hört er die Lunge des Patienten mit dem Stethoskop ab. Bei einem leichten Lungenödem (interstitielles Lungenödem) sind die Lungengeräusche normalerweise noch nicht sehr auffällig. Ganz anders sieht es beim fortgeschrittenen Lungenödem (alveoläres Lungenödem) aus. Hier wird er bei jedem Atemzug des Patienten feuchte Rasselgeräusche hören. Regelmäßiger Husten ist ein weiterer Fingerzeig in Richtung Lungenödem. Darüber hinaus begutachtet er die Haut und die Lippen des Patienten. Sie sind bei einem Lungenödem aufgrund des Sauerstoffmangels oft blau gefärbt.
Beim leichten (interstitiellen) Lungenödem macht der Arzt zur Diagnose ein Röntgenbild der Lunge. Falls sich im Stützgewebe der Lunge tatsächlich Flüssigkeit gestaut hat, so sind diese als Verdickungen auf der Röntgenaufnahme zu erkennen, und zwar als feine horizontale Linien, sogenannte Kerley-Linien. Außerdem weisen schmetterlingsähnliche Schatten auf ein interstitielles Lungenödem hin. Ist das Lungenödem eindeutig festgestellt, so wird sich der Arzt für die weitere Diagnose auf die Suche nach den Ursachen machen. Hierfür sind weitere Untersuchungsverfahren notwendig. Da Wasser in der Lunge oft auf eine Linksherzschwäche zurückgeht, wird er sich das Herz mittels Echokardiographie genau ansehen.

Echokardiographie spürt kardiale Ursachen auf
Die Echokardiographie (Echo = Schall, Kardio = Herz, Graphie = Aufzeichnung) ist eine Ultraschalluntersuchung des Herzens. Durch sie kann der Arzt die Struktur und Funktion des Herzens genau beurteilen. Eine Echokardiographie wird von außen durchgeführt. Sie ist nicht schmerzhaft und für den Patienten vollkommen risikolos. Findet der Arzt hier keine Hinweise auf einer Herzschwäche, so wird er gegebenenfalls auch nach weiteren Ursachen fahnden, die nichts mit dem Herzen zu tun haben.
Lungenödem („Wasser in der Lunge“): Wie sieht die Behandlung aus? Ein Lungenödem („Wasser in der Lunge“) ist ein medizinischer Ernst- oder sogar Notfall. Zur Behandlung wird der Arzt deswegen verschiedene Sofortmaßnahmen ergreifen, um den Patienten zu stabilisieren. Erst dann folgen zur Lungenödem-Therapie weitere Maßnahmen, die auch versuchen, die Ursache für das Wasser in der Lunge zu behandeln.
Menschen mit einem Lungenödem müssen durch den Arzt sofort medizinisch versorgt werden. Als Sofortmaßnahme wird der Arzt den Patienten bitten, sich aufrecht hinzusetzen und die Beine tief zu lagern. Hierdurch sinkt der krankhaft erhöhte hydrostatische Druck in den Lungengefäßen, da das Blut verstärkt vom Oberkörper in die Beine strömt. Für die Betroffenen bedeutet das direkt eine Entlastung, denn durch den niedrigeren Druck wird weniger Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in das Lungengewebe gepresst. Falls der Blutdruck des Patienten nicht zu niedrig ist und er nicht zu flach atmet, wird er vom Arzt ein Beruhigungsmittel bekommen, das zum Beispiel die Wirkstoffe Diazepam oder Morphin enthält. Über eine Nasensonde versorgt der Arzt den Patienten zudem mit zusätzlichem Sauerstoff, um den Mangel im Körper auszugleichen. Gegebenenfalls wird er die Atmung des Patienten mit einem Beatmungsgerät unterstützen.
Lungenödem-Behandlung je nach Ursache
Die nächsten Schritte der Lungenödem-Behandlung richten sich nach der jeweiligen Ursache für das Wasser in der Lunge aus. Häufigste Ursache ist eine sogenannte Linksherzinsuffizienz (auch Linksherzschwäche). Hierbei ist der Muskel der linken Herzkammer nicht mehr stark genug, um den gesamten Körper ausreichend mit Blut zu versorgen. Als Folge staut sich das Blut bis in die Lunge zurück. Um das geschwächte Herz zu entlasten und den Druck in der Lunge zu verringern, verabreicht der Arzt zum Beispiel die Wirkstoffe Furosemid oder Nitroglycerin. Während Furosemid dafür sorgt, dass der Körper vermehrt Flüssigkeit ausschwemmt, erweitert Nitroglycerin die Blutgefäße. In Folge dessen sinkt der hydrostatische Druck in den Blutgefäßen und damit auch in den Gefäßen der Lunge.
Liegt ein sogenanntes toxisches Lungenödem vor, so sind Giftstoffe die Ursache für das Wasser in der Lunge. Betroffene bekommen dann Kortison – entweder zum Inhalieren oder bei schweren Vergiftungen als Spritze in die Vene. Auch die langfristige Behandlung orientiert sich an der Ursache für das Lungenödem. Eine chronische Herzschwäche oder eine dauerhaft eingeschränkte Nierenfunktion wird in der Regel durch spezialisierte Ärzte behandelt. So kann es bei einer stark eingeschränkten Nierenfunktion nötig sein, das Blut regelmäßig mithilfe einer Blutwäsche (Dialyse) maschinell zu reinigen.
Bei einem Lungenödem hängt der Verlauf von zwei Faktoren ab: Zum einen von der richtigen Behandlung und zum anderen von der Ursache für das Wasser in der Lunge. Grundsätzlich gilt: Bei Menschen mit einem unbehandelten Lungenödem wird sich der Gesundheitszustand kontinuierlich verschlechtern. Im letzten Stadium des Lungenödems kann es zum Atem- und Kreislaufstillstand kommen. Daher ist es umso wichtiger, dass das Lungenödem so schnell und so wirkungsvoll wie möglich behandelt wird. Das schließt Symptome und Beschwerden gleichermaßen ein. Dann ist der Verlauf vor allem von der Krankheit abhängig, die für das Wasser in der Lunge verantwortlich ist.
Kann man einem Lungenödem („Wasser in der Lunge“) vorbeugen?
Einem Lungenödem („Wasser in der Lunge“) kann man nur dadurch vorbeugen, dass man auslösenden Erkrankungen oder Risiken vorbeugt. Dazu gehören vor allem Risikofaktoren, die Herz-Kreislauferkrankungen begünstigen. Hierzu zählen Bluthochdruck, zu hohe Blutfettwerte, wenig Bewegung, ungesunde Ernährung und Zigarettenkonsum.
Wasser in der Lunge wird meistens durch Herzkrankheiten verursacht. Deswegen bedeutet Lungenödem vorbeugen auch, Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen zu vermeiden. Hierzu gehören Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte, Zigarettenkonsum, wenig Bewegung und einer fett- sowie zuckerreiche Ernährung.
Im Umkehrschluss empfiehlt sich ein gesunder Lebensstil mit viel Bewegung und gesunder Ernährung. So kann man Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Übergewicht vorbeugen oder entgegenwirken. Bereits bestehende Herzkrankheiten werden positiv beeinflusst. Gegebenenfalls werden derartige Erkrankungen zusätzlich mit Medikamenten behandelt. Ein ausgewogener, gesunder Lebenswandel ist also das beste Mittel, um einem Lungenödem, das vom Herzen ausgeht, vorzubeugen.
Hier empfiehlt sich täglich etwa 30 Minuten körperliche Bewegung in Form von Spaziergängen, Radfahren oder Schwimmen. Wer gar keine Bewegung mehr gewohnt ist, der sollte langsam starten und die Belastung Stück für Stück erhöhen. Für eine gesunde Ernährung gilt es zudem, auf viel Obst, Gemüse und Vollwertkost zu achten. Fleisch sollte nur ab und an auf dem Speiseplan stehen, wobei fettarmes Fleisch zu bevorzugen ist. Fisch kann häufiger gegessen werden, da es "gesunde" Fette liefert, die nach heutigem Kenntnisstand zum Herzschutz beitragen können. Darüber hinaus sollten alle Speisen nur wenig gesalzen werden, das zu viel Salz auf Dauer den Blutdruck erhöht und damit auch den hydrostatischen Druck in den Blutgefäßen.
Einem Lungenödem vorbeugen bedeutet auch, überflüssige Pfunde abzubauen. Denn Übergewicht erhöht ebenfalls das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Auch hier helfen regelmäßiger Sport und eine gesunde Ernährung. Wer bereits Krankheiten wie Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen hat, der sollte verordnete Medikamente konsequent einnehmen und umso mehr auf einen gesunden Lebenswandel achten. Das kann Herz-Kreislauf-Krankheiten ebenso vorbeugen, wie daraus resultierendem Wasser in der Lunge.

- www.pschyrembel.de
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2017
- https://leitlinien.dgk.org/files/2009_Pocket-Leitlinien_Chronische_Herzinsuffizienz_Update.pdf
- https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/nvl-006l_S3_Chronische_Herzinsuffizienz_2018-04.pdf
- www.lungeninformationsdienst.de
- Höhenkrankheit
- Härter, besser, schneller, stärker – der Körperatlas der Extreme
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