Lunge - das wichtige Organ

Sauerstoff ist überlebensnotwendig – schon nach drei Minuten ohne O2 drohen bleibende Hirnschäden. Verantwortlich für die Sauerstoffversorgung des Körpers ist die Lunge. Doch welche Leistung das Organ beim Ein- und Ausatmen unser Leben lang erbringt, ist den meisten nicht bewusst. Erst wenn Lungenkrankheiten die Atmung erschweren zeigt sich, wie wichtig das Organ für unser Überleben und die körperliche Fitness ist.
Anatomie der Lunge

Die Lunge ist dafür zuständig, die Atemluft zu filtern, Sauerstoff (O2) aus der Atemluft in den gesamten Blutkreislauf zu bringen und Kohlendioxid (CO2) über die Atemluft hinauszubefördern. Sie liegt in der Brusthöhle und besteht aus zwei Flügeln, die als rechte und linke Lunge oder auch als Lungenflügel bezeichnet werden.
Der rechte Lungenflügel teilt sich auf in drei Lungenlappen:
- Oberlappen
- Mittellappen
- Unterlappen
Der linke Lungenflügel besteht nur aus Ober- und Unterlappen.

In der Mitte befindet sich die Luftröhre (Trachea), von der aus jeweils nach rechts und links die Hauptbronchien befinden, die in die Lungenflügel führen. Die Hauptbronchien haben nach außen hin immer feinere Verästelungen, an deren Enden sich etwa 300 Millionen Lungenbläschen (Alveolen) befinden. Insgesamt beträgt ihre Gesamtoberfläche etwa 100 Quadratmeter. Durch ihre Wände hindurch findet der Gasaustausch statt. Über das Blut gelangt der Sauerstoff in die Zellen. Ein Erwachsener atmet etwa zwölf bis sechzehn Mal pro Minute.
Bronchien und Luftröhre sind mit einer Schleimschicht ausgekleidet, auf der Flimmerhärchen sitzen. Auf dieser Fläche bleiben kleinste Fremdkörper wie Staubpartikel hängen, die entweder über den Magen oder durch Husten abtransportiert werden. Die Lunge und die Innenseite des Brustkorb werden jeweils von hauchdünnen Hüllen.
- Die Lunge hat die Aufgabe, Sauerstoff aus der Atemluft in das Blut zu transportieren und Kohlendioxid abzugeben.
- Sie liegt in der Brusthöhle und besteht aus zwei Lungenflügeln.
- An den Enden der verzweigten Bronchien befinden sich etwa 300 Millionen Lungenbläschen (Alveolen). Durch ihre Wände hindurch findet der Gasaustausch statt.
Erkrankungen der Lunge
Die Fachbezeichnung für die Lungenheilkunde ist „Pulmonologie“ oder „Pneumologie“. Sie beschäftigt sich mit der Diagnose und Behandlung von Lungen- und Bronchialkrankheiten.
Asthma
Bei Asthma (Asthma bronchiale) sind die Atemwege chronisch entzündet und überempfindlich. Die Erkrankung kann durch verschiedene Auslöser zu einer Schwellung und Verengung der Bronchien führen, die plötzliche Atemnot und Hustenanfälle auslösen kann. Ein solcher Asthmaanfall kann leicht verlaufen, aber auch lebensbedrohlich werden. In Deutschland haben rund fünf Millionen Menschen Asthma.

Bronchitis
Eine Bronchitis wird in 90 Prozent der Fälle durch Viren ausgelöst. Es handelt sich um eine Entzündung der Schleimhäute in den Bronchien. Zu den typischen Symptomen einer Bronchitis gehören Husten, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Schmerzen hinter dem Brustbein.
COPD
Atemnot und Husten mit Auswurf zählen zu den häufigsten Symptomen einer chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Bei dieser Erkrankung sind die Atemwege chronisch entzündet, wodurch die Bronchienschleimhaut anschwillst und das Atmen erschwert.Rauchen gilt als einer der Hauptrisikofaktoren für COPD, aber auch genetische Veranlagung und häufige Atemwegsinfekte können das Risiko zu erkranken erhöhen. Etwa acht bis zwölf Prozent der Erwachsenen sind in Deutschland betroffen.
Lungenentzündung
Bei einer Lungenentzündung (Pneumonie) ist das Gewebe der Lunge entzündet. Auslöser können Bakterien und Viren, Pilze, aber auch Fremdkörper sein. Bei jungen Menschen ohne andere Erkrankungen verläuft eine Lungenentzündung meist ohne Komplikationen und heilt mithilfe von Antibiotika innerhalb von etwa drei Wochen ab. Anfällig für komplizierte Verläufe sind dagegen ältere Menschen, Babys und Personen mit Vorerkrankungen. Auch chronische Erkrankungen wie die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Asthma bronchiale können zu Atemnot und einer Schleimhautreizung mit erhöhter Schleimproduktion führen.
Lungenkrebs
Knapp 54.000 Menschen in Deutschland erkranken pro Jahr an Bronchien- oder Lungenkrebs (Bronchialkarzinom). Bösartige Tumore entstehen zumeist in der Schleimhaut der Bronchien. Einer der größten Risikofaktoren für Lungenerkrankungen ist das Rauchen: Experten zufolge ist das Rauchen bei etwa 85 Prozent der Erkrankungen die Ursache. Weitere Risikofaktoren sind Schadstoffe am Arbeitsplatz und weitere Luftschadstoffe. Insgesamt erkranken mehr Männer an Lungenkrebs, in den letzten Jahren wächst allerdings auch die Anzahl der erkrankten Frauen. In vielen Fällen bleibt der Tumor lange Zeit unentdeckt, was die Heilungschancen mindert.
Häufigkeit der Lungenerkrankungen
Lungenerkrankung | Häufigkeit in Deutschland |
---|---|
Asthma | Etwa 8 Millionen |
COPD | Etwa 7 Millionen im Jahr |
Lungenentzündung | 350.000-500.000 pro Jahr |
Lungenkrebs | Etwa 50.000 Neuerkrankungen pro Jahr |
Diagnose von Erkrankungen der Lunge
Treten Probleme bei der Atmung auf, sollten Sie Ihren Hausarzt kontaktieren. Zur Diagnose einer möglichen Lungenerkrankung wird er Sie zu Ihrer Krankengeschichte befragen (Anamnese) und mit einem Stethoskop abhören (Auskultation). So bemerkt der Arzt Atemgeräusche, die Hinweis auf eine Erkrankung sein können. Eine weitere Diagnosemethode ist das Abklopfen des Brustkorbes. Dabei gibt der Klopfschall dem Arzt Aufschluss über Krankheiten: So klingt das Klopfen bei Luft im Brustkorb (Pneumothorax), als würde man auf eine leere Schachtel klopfen. Zur genaueren Diagnose kommen folgende Verfahren in Frage:
- Bronchoskopie: Dabei schiebt der Arzt ein Bronchoskop, einen wenige Millimeter dünnen Schlauch in die Lunge bis in die Bronchien. Mithilfe einer kleinen Zange kann er Gewebeproben entnehmen und Fremdkörper entfernen.
- Blutgasanalyse: Dabei wird der Gehalt von Sauerstoff und Kohlendioxid im Blut bestimmt, um den Sättigungsgrad zu prüfen.
- Computertomografie des Brustkorbs
- Kernspin-Aufnahme des Brustkorbs
- Lungenszintigrafie: soll die Durchblutung der Lunge gestetet werden, bekommt der Patient bekommt radioaktiv markierte Eiweißteilchen gespritzt, die bis in die feinen Blutgefäße gelangen. Um die Belüftung der Lunge zu prüfen, werden die radioaktiv markierten Teilchen in die Atmenluft des Patienten gegeben.
- Peakflow-Meter: Mit dieser Untersuchungsmethode wird der Atemspitzenstoß (Peakflow) des Patienten gemessen. Sie wird verwendet, um zu prüfen, ob die Medikation bei Asthmapatienten ausreicht.
- Röntgenthorax (Röntgen des Brustkorbs)
- Spirometrie: Dabei atmet der Patient über ein Mundstück in ein Gerät, das das Atemvolumen misst.
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