Lüften bei Schnee: Muss das sein?
Wenn draußen die Flocken niederfallen, sieht das schön aus. Aber es ist auch ziemlich kalt und feucht. Da stellt sich die Frage: Sollte man lüften, auch bei Schnee? Oder macht das die Räume noch feuchter? Die Antworten.

Wenn die Temperaturen sinken, neigt man dazu, sich zu Hause einzukuscheln und sich warm zu halten. Jetzt das Fenster aufmachen und nasse Kälte reinlassen? Warum das Lüften bei Schnee und Kälte besonders wichtig ist und wie man im Winter richtig lüftet.
Warum das Lüften bei Schnee so wichtig ist
Drinnen ist es warm, draußen ist es kalt: Die idealen Bedingungen für Schimmelbildung. Die warme Luft in den eigenen vier Wänden nimmt mit der Zeit immer mehr Feuchtigkeit auf, und zwar aus diesen Gründen:
Man atmet feuchte Luft aus.
Pflanzen geben Feuchtigkeit in die Raumluft ab.
Tätigkeiten wie Kochen, Wäschewaschen, Duschen etc. sorgen für noch mehr feuchte Luft.
So erhöht sich die Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen stetig. Lässt man diese nicht nach draußen entweichen, bildet sich Schimmel an den Wänden und den Fenstern.
Lüften bei Schnee und Kälte: So einfach geht’s
Im Winter trifft die warme Innen- auf die kalte Außenluft. Auch wenn die Außenluft durch Schnee oder Nebel feucht erscheint – die warme Innenluft kann viel mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Lüften muss daher trotzdem sein.
Allerdings kühlen die Räume beim Lüften schnell aus, was nicht nur ungemütlich und ungesund ist, sondern die Bildung von Schimmel sogar fördern kann. Um das zu unterbinden, ist das richtige Lüften wichtig.
Diese Tipps sollte man beherzigen:
Mehrmals am Tag stoßlüften und die Fenster fünf bis zehn Minuten lang ganz öffnen.
Türen oder gegenüberliegende Fenster in den Wohnräumen öffnen und für Durchzug sorgen – umso schneller wird die Luft ausgetauscht und man kann die Fenster wieder schließen.
Die Heizung beim Lüften ab- und danach wieder andrehen.
Da man nur kurzzeitig lüftet, kühlt nur die Raumluft ab, Wände und Böden kühlen nicht aus und wärmen sich nach dem Lüften schnell wieder auf.
Fenster kippen? Auf keinen Fall
Dagegen ist es nicht ratsam, die Fenster über einen längeren Zeitraum hinweg „auf Kipp“ zu lassen. Der Grund: Der Luftaustausch reicht nicht aus, die Luftfeuchtigkeit im Zimmer bleibt relativ hoch, während die Wände stark abkühlen, vor allem über dem Fenster. Es bildet sich Kondenswasser, was zu Schimmel führen kann.
So oft sollte man lüften – auch bei Schnee
Räume, in denen man sich viel aufhält oder in denen viel Feuchtigkeit anfällt – wie in Küche oder Bad – sollten entsprechend oft gelüftet werden.
Für die verschiedenen Räume empfehlen Expert:innen folgende Lüftungshäufigkeit:
Das Schlafzimmer muss nach dem Aufstehen durchgelüftet werden; tagsüber die Zimmertür geschlossen halten und vor dem Insbettgehen kurz das Fenster ganz öffnen.
In Küche und Bad sollte man während des Kochens bzw. Duschens die Türen geschlossen halten, damit sich die Feuchtigkeit nicht verteilen kann. Danach direkt und ausgiebig lüften.
In Wohn- und Arbeitszimmern muss mehrfach das Fenster geöffnet werden. Je mehr Menschen sich hier aufhalten und je länger man sich in dem Raum befindet, desto öfter sollte stoßgelüftet werden, mindestens drei- bis fünfmal. Anzeichen sind zum Beispiel Kondenswasser an den Fensterscheiben oder stehende, stickige Luft. Als Faustregel gilt: alle paar Stunden das Fenster öffnen.
Bei schlecht isolierten Altbauten sollte man auch das Heizen anpassen und verstärken, um die Räume aureichend zu wärmen. Gut gedämmte Neubauten erfordern hingegen oftmals stärkeres Lüften, um Schimmelbildung zu vermeiden. Das gilt auch bei neuen Isolierfenstern. Am besten gewöhnt man sich an, die Fenster regelmäßig weit zu öffnen, dann ist auch das richtige Lüften bei Schnee und Kälte kein Problem.