Loratadin bei Allergiebeschwerden

Die junge Frau vor mir muss ständig niesen. Ihre Nase läuft und ihre Augen sind gerötet. Auch ohne große Diagnostik ist mir schnell klar: Da treibt ein Heuschnupfen sein Unwesen. Dieses Jahr scheinen die Beschwerden besonders heftig auszufallen. Nasenspray und Augentropfen verschaffen meiner Patientin kaum Linderung. Wir müssen eine andere Lösung finden.

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Wie entstehen die Beschwerden bei einer Allergie?

Bei einer Allergie wie dem Heuschnupfen verursacht vor allem der Botenstoff ‚Histamin‘ die Beschwerden. Er wird bei Kontakt mit Pollen freigesetzt und sorgt für eine Entzündungsreaktion: Die Haut schwillt an, Flüssigkeit wird produziert, Juckreiz entsteht. Die unangenehme  Wirkung von Histamin kennt übrigens jeder, da Histamin auch im Gift der Brennnessel steckt ...
Weil das Histamin im Falle einer allergischen Reaktion im Körper überallhin transportiert wird, berichten viele Betroffene auch über Beschwerden wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Erschöpfung oder eine erhöhte Reizbarkeit. 

Antihistaminikum lindert Allergiebeschwerden

Es gibt seit langem Medikamente, die im Körper die Wirkung des Histamins reduzieren. Sie blockieren seine Andockstellen an den Körperzellen. Allgemein gilt: Je moderner das Mittel ist, desto weniger Nebenwirkungen hat es.  Da meine Patientin tagsüber konzentriert arbeiten können muss, rate ich ihr zum Wirkstoff ‚Loratadin‘. Es macht weniger müde als seine Vorgängersubstanzen. Eine Tablette mit 10 Milligramm pro Tag ist ausreichend. Wegen seiner guten Verträglichkeit ist es auch für Schwangere und Stillende geeignet. 

Tipp: Aufs Privatrezept 

Zwar muss meine Patientin das `Loratadin` erstmal selbst bezahlen, doch viele Krankenkassen erstatten inzwischen die Kosten – zumindest bei ärztlicher Empfehlung auf Rezept. 

Wann sollte Loratadin nicht eingenommen werden?

Ich werfe beim ‚Loratadin‘ immer einen Blick auf die Leberwerte. Sind sie viel zu hoch, sollte ‚Loratadin‘ nicht oder nur jeden zweiten Tag zum Einsatz kommen. Eine Nierenschädigung ist hingegen kein Problem. 
Insgesamt weist das Mittel wenige Nebenwirkungen auf. Müdigkeit, Kopfschmerzen und Mundtrockenheit gehören dazu. Über das Enzym CYP3A4 in der Leber wird es im Körper abgebaut. Grapefruit und Antibiotika wie das ‚Erythromycin‘ hemmen dessen Ausscheidung – dadurch kann sich das ‚Loratadin‘ im Körper ansammeln und es kommt zu mehr Nebenwirkungen. Johanniskraut beschleunigt demgegenüber den Abbau, dann wirkt es weniger.