Long COVID-Welle rollt: 3 Maßnahmen gegen extreme Folgeschäden
Während die dritte Corona-Welle in Deutschland endlich gebrochen zu sein scheint, mahnen Expert: innen nun vor der nächsten Katastrophe: Corona-Langzeitschäden könnten Millionen Betroffene arbeitsunfähig machen. Das Verheerende: Bisher wurden keinerlei Maßnahmen in dieser Hinsicht getroffen. Was hilft?
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Das Infektionsgeschehen in Deutschland flacht weiter ab. Die Corona-Zahlen sinken und zunehmend werden immer mehr Menschen geimpft. Doch während akute Brennherde nun so langsam erlöschen, warnen Expert: innen nun vor bisher unbeachteten Langzeitschäden. Long COVID, sogenannte Corona-Langzeitfolgen könnten Millionen Menschen arbeitsunfähig machen.
Unter Long-COVID, auch Post-COVID-Syndrom genannt, versteht man eine Vielzahl von Symptomen, die Betroffene auch noch Monate nach einer Corona-Erkrankung beeinträchtigen. Darunter zählen unter anderem:
- Fatique
- Antriebslosigkeit
- Depression
- Erschöpfung
- Atemlosigkeit
- Gehirnnebel
Long COVID: Arbeitsunfähigkeit droht
Wie unter anderem der „Focus“ berichtet, gaben allein in Großbritannien rund 60 Prozent der Long-COVID-Patient: innen an, ihre ganz normalen Alltagsaktivitäten nicht mehr nachgehen zu können. Demnach erklärte sogar ein Fünftel der Befragten, im Alltag stark eingeschränkt zu sein bis hin zu einer Arbeitsunfähigkeit.
Corona-Langzeitfolgen auch nach einem halben Jahr noch
Die Daten aus Großbritannien ergaben: Mehr als eine halbe Millionen Menschen leiden in einem Zeitraum von über einem halben Jahr unter Long COVID.
Bisher gibt es aber gegen Long COVID noch kein Heilmittel. Das heißt: So lange es kein wirksames Medikament gibt, werden immer mehr Menschen von einer Arbeitsunfähigkeit und schwerer Alltagsbeeinträchtigung betroffen sein – auch in Deutschland. Dennoch kann etwas getan werden.
Hilfe: Was tun gegen Long-COVID-Folgen?
1.Medikamente gegen Long COVID entwickeln
Ein Ansatz, um eine massive Long-COVID-Welle auch in Deutschland zu verhindern, ist die Entwicklung von wirksamen Arzneimitteln. Allein in den USA wurden bereits 1,15 Milliarden Dollar für die Entwicklung geeigneter Medikamente investiert, berichtet der „Focus“. Und auch in Deutschland schreitet die Corona-Forschung voran.
Ein vielversprechendes Mittel wurde unlängst von einer Firma aus Braunschweig entwickelt. Und auch bei anderen Corona-Medikamenten besteht Hoffnung, dass sie gegen Long COVID helfen.
2.Aufbau von spezialisierten Rehazentren für Post-COVID-Betroffene
Es gibt bereits einige Rehabilitations-Zentren für Long-COVID-Betroffene, die allerdings reichen bei Weitem nicht aus. Um auch zukünftig Betroffenen nicht nur bei einer akuten COVID-Erkrankung zu helfen, sondern auch Post-COVID-Symptome zu behandeln, müssen Rehabilitationszentren weiter ausgebaut werden.
Ein weiteres Problem bei der Behandlung: Eine Corona-Erkrankung ist nicht bei allen Patient: innen nachzuweisen, da die Antikörper nach geraumer Zeit verschwinden. Wurde die Erstdiagnose nicht rechtzeitig gestellt, bleibt auch eine Long-COVID-Diagnose häufig aus. Die Folge: Die Betroffenen fühlen sich schlecht und wissen gar nicht, warum. Je mehr Möglichkeiten und Reha-Angebote, desto häufiger kann auch diesen Patient: innen geholfen werden.
3.Selbsthilfe-Gruppen bei Post-COVID-Syndrom etablieren
Nach nur einem Jahr gründeten sich in Deutschland bereits die ersten Selbsthilfe-Gruppen von Long-COVID-Patient: innen. Die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfe-Gruppen bietet erste Anlaufstellen. Betroffene können sich durch den Ausbau weiterer Selbsthilfegruppen in Krisensituationen schneller selbst helfen.
Ein weiterer, positiver Aspekt: Je mehr Erfahrungsaustausch, desto mehr Erkenntnisse werdem auch über die eigentlich aktuell noch sehr unerforschte Corona-Erkrankung gewonnen.
Eine Vielzahl von Studien zeigen: Long COVID ist ein Problem, welches uns noch lange beschäftigen wird. Schätzungen zufolge haben etwa zehn Prozent der Corona-Erkrankten mit Langzeitfolgen zu kämpfen. Das führt nicht nur zu körperlichen Symptomen, sondern auch zu einer enormen psychischen Belastung – die uns alle noch lange beschäftigen wird. Um auch Long-COVID-Patient: innen zu helfen, können zumindest diese drei Maßnahmen, die bisher noch viel zu wenig Beachtung finden, einen positiven Effekt bewirken.
Quellen:
Long-Covid: Jeder zehnte leidet unter Langzeitfolgen von Corona, in: oekotest.de
Millionen Menschen bald arbeitsunfähig? Long-Covid-Welle rollt auf Wirtschaft zu, in: focus.de
Researchers are closing in on long covid, in: economist.com