Lippen aufspritzen: Behandlung, Kosten und Risiken

Sich die Lippen aufspritzen zu lassen ist eine Entscheidung, die wohl überlegt sein will. Alles über Risiken und Kosten hier!

Frau bekommt Injektion in die Oberlippe
Das Aufspritzen der Lippen sollte man am besten bei einem Experten durchführen lassen Foto: istock/brauns

Gründe für eine Lippenkorrektur

Wie so oft liegt diese Frage im Auge des Betrachters – aber vor allem Frauen empfinden ihren Mund häufig als zu schmal, insbesondere die Oberlippe. Volle Lippen sind nach wie vor ein gängiges Schönheitsideal, sie stehen für Sinnlichkeit und Weiblichkeit. Auch kann Asymmetrie dazu führen, dass die Mundform als nicht harmonisch wahrgenommen wird. Beides kann durch ein Aufspritzen der Lippen angepasst werden. Kleine Fältchen am Mund können ebenfalls durch den kleinen Eingriff verschwinden.

Methoden und Materialien

Für das Aufspritzen der Lippen, auch Lippenvergrößerung genannt, werden heute in der Regel zwei Füllstoffe verwendet: Hyaluronsäure und Eigenfett. Diese werden auch als Filler bezeichnet. Beide werden mit einer feinen Nadel in das Lippenrot injiziert.

Lippen aufspritzen mit Hyaluronsäure

Besonders gängig ist Hyaluronsäure. Dabei handelt es sich um einen körpereigenen Stoff, der im Bindegewebe vorkommt. Zudem ist sie ein Zuckerderivat, das Flüssigkeit an sich bindet. So lässt sich dieser Filler praktisch in Form bringen und vom Fachmann gut in den Lippen verteilen. Daher verwendet man die Substanz auch häufig zum Unterspritzen von Falten an anderen Gesichtspartien. Meist nutzen Mediziner Produkte, in denen bereits ein lokales Betäubungsmittel zugefügt wurde. Lippen aufspritzen dauert in diesem Fall nicht lange: Nach etwa 50 Minuten ist die Behandlung beendet.

Der Vorteil ist gleichzeitig auch ein Nachteil: Hyaluronsäure gilt als gut verträglich und wird sanft vom Körper abgebaut. Meist innerhalb eines Jahres, und das ohne Rückstände. Die Lippenvergrößerung muss daher in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, um den Effekt aufrechtzuerhalten – oft bereits nach sechs Monaten, um sichtbare Veränderungen zu vermeiden.

Lippen aufspritzen mit Eigenfett

Sie können sich aber auch mit Eigenfett die Lippen aufspritzen lassen. Auch hier ist das Ziel, das Lippenvolumen zu vergrößern und Korrekturen an der Form vorzunehmen. Wie der Name schon sagt, wird hier mit körpereigenem Fett gearbeitet. Der Faktor Verträglichkeit ist hier ebenfalls gegeben. Allerdings muss das Filler-Material vorab an anderer Körperstelle entnommen und für die Behandlung der Lippen aufbereitet werden.

Und Botox?

Übrigens: Nach wie vor herrscht der weitverbreitete Irrtum, ein Aufspritzen der Lippen sei auch mit Botox möglich. Das ist falsch, denn der Wirkstoff Botulinumtoxin Typ A (Botox) bewirkt eine Entspannung der Muskeln. Er wird daher zur Glättung von mimischen Falten wie der Zornesfalte eingesetzt. Eine Verwendung in den Lippen würde diese stark in ihrer Bewegung einschränken – sprechen, lachen, essen und trinken wäre kaum oder nur mit eingeschränkter Mimik möglich.

Wer führt die Lippenvergrößerung durch?

Der Markt bietet ein breites Angebot für Menschen mit dem Wunsch, sich die Lippen aufspritzen zu lassen. Am besten ist es hier, zunächst nach geeigneter Qualifikation und ausreichend Erfahrung zu suchen. Eine gute Website entsprechender Ärzte liefert hier erste wichtige Informationen. In erster Linie sind auf diesem Gebiet plastische Chirurgen, Dermatologen, HNO-Ärzte und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen am besten ausgebildet. Doch auch Ärzte anderer Fachrichtungen können sich auf ästhetische Medizin spezialisiert und die nötigen Qualifikationen erworben haben. Auch Heilpraktiker dürfen die Behandlung durchführen – doch fehlt hier die medizinische Fachkenntnis, die ein Arzt mitbringt. Wichtig: Kosmetiker dürfen keine Faltenbehandlung mit Hyaluronsäure und Co. durchführen und auch keine Lippen aufspritzen.

Idealerweise sollten Sie beim Erstgespräch erfragen, wie es um die Erfahrung des durchführenden Arztes bestellt ist. Bei weniger als zehn Behandlungen dieser Art pro Woche kann es ratsam sein, eine andere Praxis zu wählen. Vor allem aber sollte der Experte sie genau über die verschiedenen Behandlungen, die verschiedenen Filler und, ganz wichtig, auch die Risiken aufklären, die das Aufspritzen der Lippen mit sich bringen. Die Qualität einer Praxis können Sie auch daran erkennen, dass der Fachmann Ihnen von einer übertrieben üppigen Lippenvergrößerung abrät. Die Ästhetik und ein harmonisches Gesamtbild sollten immer im Fokus stehen. Sonst könnte Sie das Ergebnis nach der Behandlung erschrecken, weil Sie sich kaum noch wiedererkennen.

Lippen aufspritzen: Das kostet die Behandlung

Die verwendeten Produkte – meist eine Ampulle à 1 Milliliter – können sich qualitativ und demnach auch preislich unterscheiden. Markenprodukte sind teurer als No-Name-Labels. Doch generell liegen die Behandlungen mit der gängigen Hyaluronsäure preislich zwischen 250 und 450 Euro, wenn Sie sich qualitativ hochwertig und möglichst risikoarm die Lippen aufspritzen lassen.

Ein vergrößertes Lippenvolumen gibt es auch wesentlich preiswerter von Billiganbietern. Doch am Ende müssen Sie vielleicht draufzahlen, wenn eine Korrektur beim Profi unumgänglich wird. Im Preis enthalten sind üblicherweise die ausführliche Beratung mit Aufklärung des Patienten über die Risiken, die Behandlung und Injektion selbst, sowie eine weitere Injektion, wenn nötig. Letzteres passiert dann nach einigen Tagen und sorgt für den Feinschliff.

Übrigens: Wie bei anderen rein ästhetischen Behandlungen und Operationen, wird auch das Lippen aufspritzen nicht von der Krankenkasse bezahlt. 

Das Ergebnis

Bereits sofort nach dem Aufspritzen der Lippen können Sie das Ergebnis anschauen und mit dem Fachmann besprechen. Noch sind die Lippen allerdings leicht geschwollen – das endgültige Resultat ist erst nach drei bis vier Tagen zu sehen, wenn die Schwellungen langsam abklingen.

Lippen aufspritzen: Die Risiken

Wie bei jedem anderen medizinischen Eingriff, bestehen auch beim Aufspritzen der Lippen ein paar Risiken, derer Sie sich bewusst sein sollten. Neben den geringen, aber spürbaren Schwellungen, die normalerweise nach wenigen Tagen wieder zurückgehen, können seltener auch blaue Flecke oder Blutergüsse entstehen. Daher ist es umso wichtiger, dass Sie die Behandlung bei einem Fachmann mit Erfahrung durchführen lassen.

Quellen: