Linde – ihre Heilkraft liegt in den Blüten
In früheren Zeit wurde die Rinde der Linde als Bast verwendet. Heute werden die Blüten dieser Heilpflanze zur Behandlung von Husten und Erkältungen eingesetzt.

Linde: Anwendung und Heilwirkung
Durch die Kommission E des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte bestätigt ist die pharmazeutische Verwendung von Lindenblüten. Die darin enthaltenen Wirkstoffe sind reizlindernd, schweißtreibend und krampflösend. Anwendungsbereiche sind Erkältungen im Allgemeinen sowie Husten im Speziellen. Die Anwendung erfolgt in Form von Tees, Badezusätzen, Aufgüssen und Fertigarzneimitteln. In der Volksmedizin wurden auch Blätter, Holz und daraus hergestellte Kohle bei Magen-Darm- und Leberbeschwerden sowie schlecht heilenden Wunden am Unterschenkel mit den Wirkstoffen der Linde behandelt. Die Bewertung dieser Pflanzenteile durch die Kommission E ist negativ.
Bezeichnung: Tilia platyphyllos (Sommerlinde), Tilia cordata (Winterlinde)Familie: Malvengewächse (Malvaceae)Gattung: Linden (Tilia)Art: Sommerlinde, Winterlinde
In der Linde enthaltene Wirkstoffe
Flavonoide, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Phenolcarbonsäuren, ätherisches Öl
Botanik
Die Sommerlinde wächst mit bis zu 40 Metern rund 10 Meter höher als die Winterlinde. Beide Arten werfen im Herbst ihre Blätter ab. Diese sind jeweils herzförmig und am Rand gesägt und auf der Oberseite dunkelgrün. Die Blätter der Sommerlinde sind behaart. Bis zu 12 weiße Blüten hängen in Trugdolden. Die Sommerlinde blüht früh im Juni, rund einen Monat später folgt die Winterlinde. Die kugelförmigen Früchte sind bei der Sommerlinde rund 10 mm groß, behaart und haben 5 Rippen, die wie die Behaarung bei der Winterlinde fehlen. Linden können sehr alt werden. Die Linde am Dorfbrunnen in Schluttenbach bei Karlsruhe soll rund 1.000 Jahre alt sein.

Verbreitung
Beide Arten fühlen sich in Mitteleuropa bis in mittlere Gebirgslagen zu Hause. Die Sommerlinde ist auch in Südeuropa anzutreffen.
Andere Namen für Linde
Sommerlinde: Graslinde, Großblättrige Linde
Winterlinde: Waldlinde, Steinlinde, Spätlinde
Für Slawen und Germanen war die Linde ein heiliger Baum. Ab dem frühen Mittelalter wurden Gerichtsverhandlungen und Dorffeste häufig unter einem in der Dorfmitte stehenden, alten Baum abgehalten. Dieser war meist eine Linde, der man allerlei schützende, magische Kräfte zuschrieb.