Leukämie-Ursachen: Strahlen erhöhen das Blutkrebs-Risiko

Aus der Serie: Leukämie

Die Leukämie-Ursachen sind bis heute nicht vollständig geklärt. Es sind jedoch verschiedene Risikofaktoren bekannt, die die Entstehung einer Leukämie begünstigen können. Zu ihnen gehören radioaktive Strahlung und Röntgenstrahlung, verschiedene chemische Substanzen, bestimmte Virus-Infektionen sowie Zigarettenkonsum.

Genetische Veränderungen können eine Leukämie begünstigen, zählen aber nur im Zusammenspiel mit weiteren Faktoren zu den Ursachen. So treten bestimmte Leukämie-Erkrankungen familiär gehäuft auf, was auf eine gewisse genetische Disposition, also eine entsprechende genetische Veranlagung, hindeutet. Auch können bestimmte Erbkrankheiten das Risiko erhöhen. So haben Menschen mit dem sogenannten Down-Syndrom (Trisomie 21) ein 20-fach erhöhtes Risiko für eine akute myeloische Leukämie (AML). Bei ihnen liegt das Chromosom 21 ganz oder teilweise dreifach vor und nicht, wie bei gesunden Menschen, in doppelter Ausführung. Das Vorhandensein des Philadelphia-Chromosoms begünstigt die chronische myeloische Leukämie. Die Genabschnitte zweier Chromosomen sind hierbei vertauscht. Im Gegensatz zum Down-Syndrom werden diese Veränderungen im Laufe des Lebens durch Mutationen erworben und nicht weiter vererbt.

Radioaktive Strahlung und Röntgenstrahlung als Hauptursache für Leukämie

Radioaktive Strahlung und Röntgenstrahlung können für eine Leukämie zu den alleinigen Ursachen gehören, allerdings nur in extrem hohen Dosierungen, wie sie im Alltag niemals vorkommen. So oder so zählen beide Strahlungsformen zu den Risikofaktoren, weil sie insbesondere das Erbgut sich schnell teilender Zellen schädigen. Und zu dieser Kategorie gehören die Zellen des blutbildenden Systems. Die einzige wirkliche Strahlenbelastung, die im Alltag lauert, sind Röntgenaufnahmen beim Arzt. Werden diese zu häufig durchgeführt, so kann dies eine Leukämie unter Umständen begünstigen. Unklar ist bis heute, ob auch das Leukämie-Risiko im Umfeld von Kernkraftwerken erhöht ist.

Rauchen erhöht das Blutkrebs-Risiko
Rauchen kann das Risiko für eine Leukämie-Erkrankung erhöhen Foto: Fotolia

Auch chemische Substanzen können Leukämie verursachen

Auch verschiedene chemische Substanzen erhöhen das Leukämie-Risiko. Hierzu zählen Benzol und andere häufig verwendete, organische Lösungsmittel sowie bestimmte Medikamente, zum Beispiel Zytostatika oder Immunsuppressiva. Darüber hinaus stehen Pflanzenschutzmittel und Insektenbekämpfungsmittel im Verdacht, das Risiko für Blutkrebs zu erhöhen.

Viren kommen als Risikofaktoren nach heutigen Erkenntnissen nur für die sehr seltene T-Zell-Leukämie infrage. Hier scheinen die HTL-Viren I und II zwar nicht zu den alleinigen Leukämie-Ursachen, aber doch zu den Faktoren zu gehören, die ihre Entstehung fördern. Darüber hinaus werden etwa zehn Prozent aller Leukämie-Erkrankungen direkt oder indirekt durch Zigarettenkonsum verursacht. Auch steigt mit zunehmendem Alter das Leukämie-Risiko. Dies gilt besonders für die chronisch lymphatische Leukämie (CLL).