Leptospirose beim Hund: Welche Symptome auftreten

Die Leptospirose beim Hund – auch Stuttgarter Hundeseuche oder Weilsche Krankheit genannt – wird durch Bakterien, sogenannte Leptospiren ausgelöst. Die Erkrankung zählt zu den Zoonosen, also zu denjenigen Krankheiten, die von Tieren auf den Menschen übertragbar sind.

Ein Hund läuft durch ein klares Gewässer
Leptospirose beim Hund wird durch Bakterien verursacht, die unter anderem in Gewässern lauern Foto: iStock-1175932480 Veronika Gaudet

Was ist eine Leptospirose?

Die Leptospirose beim Hund – auch Stuttgarter Hundeseuche oder Weilsche Krankheit genannt – wird durch Bakterien, sogenannte Leptospiren ausgelöst. Erkrankte Tiere scheiden den Erreger mit dem Harn aus. Die Leptospirose ist bei rund 150 Säugetierarten als Krankheit bekannt. Die Bakterien sind besonders in feuchten Böden oder Gewässern lange überlebensfähig. Die Ansteckung eines Hundes mit Leptospirose erfolgt entweder durch andere Hunde, durch Mäuse, Ratten oder in verunreinigten Gewässern.

Die Bakterien dringen über die Haut oder die Schleimhäute in den Körper ein. Über das Blut können sie alle Organe erreichen und entsprechende Symptome verursachen.

Leptospirose ist auf den Menschen übertragbar

Einige Arten der Leptospiren sind auch auf den Menschen übertragbar. Die Leptospirose gehört deshalb zu den Zoonosen. Die Übertragung vom Tier auf den Menschen erfolgt über kontaminierten Urin oder über mit diesem Urin kontaminierte Flüssigkeiten. Zu den Risikogruppen gehören Kanalarbeiter, Wassersportler, Metzger, Tierärzte sowie Tierpfleger. Die Erkrankung verursacht beim Menschen Symptome, die in 90 Prozent der Fälle denen einer milden Grippe ähneln. In seltenen Fällen kann es zu schweren Verläufen mit Organversagen kommen.

Leptospirose beim Menschen ist meldepflichtig, für die Leptospirose beim Hund besteht hingegen keine Meldepflicht.

Leptospirose beim Hund – was sind die Symptome?

Da die Bakterien sämtliche Organe im Körper des Hundes befallen können, sind die Symptome bei einem Hund mit Leptospirose entsprechend vielfältig:

  • Fieber
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Geschwüre 
  • Gelbsucht
  • Nierenschäden
  • Atemprobleme 
  • Lähmungserscheinungen 

Wie wird Leptospirose behandelt?

Da Leptospirose beim Hund durch Bakterien verursacht wird, sind Antibiotika eine wirksame Möglichkeit, die Krankheit zu bekämpfen. Bei einem Hund mit Leptospirose gibt es zwei Behandlungsphasen mit Antibiotika. In der ersten Phase wird versucht, die Vermehrung der Bakterien zu stoppen. Das zweite Antibiotikum kommt etwas später zum Einsatz und soll verhindern, dass der Hund zu einem Dauerausscheider von Leptospiren wird. Bei Menschen werden bei Leptospirose Antibiotika aus den Wirkstoffgruppen Penicillin, Amoxicillin und Doxycyclin verschrieben.

Für Hunde gibt es eine wirksame Impfung. Wer das Tier regelmäßig gegen Leptospirose impfen lässt, schützt nicht nur seinen Hund, sondern auch sich selbst.

Quellen:

Bucksch, Martin (2013): Praxishandbuch Hundekrankheiten: Vorsorge und Erste Hilfe, Krankheiten erkennen und behandeln, Stuttgart: Kosmos Verlag
Quinten, Doris (2011): Kranker Hund – was tun? Krankheiten erkennen, heilen, vorbeugen, Stuttgart: Ulmer Verlag
Schrey, Christian (2019): Leitsymptome und Leitbefunde bei Hund und Katze: Differenzialdiagnostischer Leitfaden, Stuttgart: Thieme Verlag
Die wichtigsten Infektionen des Hundes in Kürze, in: tieraerzteverband.de
Leptospirose, in: Robert-Koch-Institut