Leishmaniose
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Die Leishmaniose ist eine Infektionskrankheit, die in tropischen und subtropischen Ländern auftritt. Die Erreger sind einzellige Lebensformen, sogenannte Leishmanien. Sie werden durch den Stich der Sandmücke übertragen. Je nach der Unterart des Erregers befällt er die Haut, die Schleimhäute oder die inneren Organe. Zur Behandlung der Leishmaniose stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Die Heilungschancen hängen maßgeblich von der Stärke des eigenen Immunsystems ab. Besonders gefährdet sind Menschen, die mit HIV infiziert sind.
Was ist Leishmaniose?
Bei der Leishmaniose verursachen einzellige Tiere (Protozoen), die namensgebenden Leishmanien, eine Infektion. Leishmanien überragen von der Größe her die meisten Bakterien, sind jedoch kleiner als menschliche Zellen. Den kuriosen Namen haben diese Einzeller einem schottischen Arzt zu verdanken, der sie im Jahr 1901 erstmals beschrieb. Die Leishmanien sind Parasiten – also „Schmarotzer“, die nur innerhalb der Zellen eines fremden Lebewesens überleben können.

Weltweit sind knapp 20 Unterarten von Leishmanien bekannt, die den Menschen infizieren können. Die verschiedenen Arten verursachen beim Menschen unterschiedliche Krankheiten. In neun von zehn Fällen führt eine Infektion mit Leishmanien allerdings nicht zur Erkrankung. Der Körper bewältigt die Auseinandersetzung mit dem Erreger ohne Symptome. Wenn die Krankheit ausbricht, sind überwiegend die Haut oder die Schleimhäute betroffen. In manchen Fällen kommt es zum schwerwiegenden Befall der inneren Organe. Eine überstandene Leishmaniose führt zu einer lang andauernden oder lebenslangen Immunität.
Erscheinungsformen der Leishmaniose
- Die Haut-Leishmaniose (kutane Leishmaniose), auch bekannt als Orientbeule, entsteht vor allem an unbekleideten Stellen. Diese Form ist sehr häufig im Mittelmeerraum.
- Die Schleimhaut-Leishmaniose (mukokutane Leishmaniose), auch bekannt als Espundia, Uta oder Chicle-Geschwür, betrifft meist die Nase, den Mund und den Rachen. Diese Form kommt beinahe ausnahmslos in Südamerika vor.
- Die innere Leishmaniose (viszerale Leishmaniose), auch bekannt als Kala-Azar, führt vorwiegend zu Schwellungen und Entzündungen der Bauchorgane. Diese Form wird in der Regel in Brasilien und Indien beobachtet.
Die weitaus meisten Leishmaniose-Erkrankungen gibt es in tropischen und subtropischen Gegenden wie Südamerika, Afrika und Südostasien. In Deutschland ist die Leishmaniose daher ausschließlich eine Erkrankung von Einwanderern oder Reiserückkehrern. Darüber hinaus betrifft die Leishmaniose vor allem jüngere Menschen. In zwei von drei Fällen sind die Betroffenen nicht älter als 20 Jahre.
Besonders gefährdet sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Dazu zählen in allererster Linie HIV-Infizierte. Aber auch der Zustand nach einer Organverpflanzung (Transplantation) oder nach einer Chemotherapie ist mit einem höheren Risiko für eine Leishmaniose-Infektion verbunden.