Ledum: bei Verletzungen und Insektenstichen

Ledum ist ein homöopathisches Heilmittel mit dem Wirkstoff des Sumpfporsts. Es gilt als wirksam bei Verletzungen, bei denen der Schmerz in die Tiefe des Gewebes ausstrahlt, wie Stichwunden, Zerrungen und Verstauchungen. Alle Infos, worauf es bei der Selbstbehandlung ankommt.

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Ledum: Was ist es?

Ledum palustre, der Sumpfporst oder Wilde Rosmarin, zählt zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Die frischen Blätter enthalten ein ätherisches Öl, das nach Kampfer riecht. Für die Herstellung des homöopathischen Arzneimittels wird die Pflanze getrocknet und zu Pulver zerstoßen. Dieses wird stark verdünnt (potenziert).

Einsatzbereiche: Bei welchen Beschwerden wird Ledum angewandt?

Verletzungen sind das wichtigste Anwendungsgebiet homöopathischer Ledum-Präparate. Die Beschwerden können folgendermaßen aussehen:

  • punktförmige Wunden durch spitze Gegenstände (etwa durch Nägel, Dornen, Splitter)
  • Verletzungen von Muskeln, Bändern, Sehnen und Gelenken, zum Beispiel bei Verstauchungen und Zerrungen
  • Insektenstiche und Bissen
  • stumpfe Augenverletzungen („Veilchen“)
  • Schnitt- und Schürfwunden
  • rheumatische Schmerzen, die nach oben wandern sowie steife, schmerzende Gelenke

Die Leitsymptome, die darauf hindeuten, dass Ledum das geeignete homöopathische Mittel zur Behandlung der Krankheit oder des körperlichen Zustandes sein könnte, sehen folgendermaßen aus:

  • Beschwerden bessern sich durch Kälte und kalte Umschläge
  • betroffene Bereiche jucken stark
  • Beschwerden verschlimmern sich durch Wärme, Berührung, Bewegung oder Kratzen

Einige Homöopathen setzen Ledum vorbeugend ein, etwa gegen Mückenstiche oder Zeckenbisse.

Ledum: Welche Dosierung und Anwendung werden empfohlen?

Ledum ist als Inhaltsstoff Bestandteil homöopathischer Kombipräparate zur Behandlung von Verletzungen und zur Linderung von Hautinfektionen, insbesondere durch Insektenstiche. Die meisten dieser Präparate sind sowohl zur äußerlichen Anwendung in Form von Salben oder Tinkturen für Umschläge als auch als Tabletten, Tropfen oder Streukügelchen (Globuli) zum Einnehmen erhältlich.

Die Anwendung als Einzelmittel erfolgt meist in den Potenzen D6 bis D12 an. Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) empfiehlt für die Selbstbehandlung die Potenz C12. Eine Gabe entspricht zwei bis drei Globuli. Diese Dosierung kann bis zu viermal pro Tag wiederholt werden.

Wichtig: Nach einem Zeckenbiss besteht die Gefahr einer Infektion mit Borreliose oder dem FSME-Virus (Frühsommer-Meningoenzephalitis), der zu einer Hirnhautentzündung führen kann. Diese Infektionen müssen schulmedizinisch behandelt werden.

Ledum: Was gilt für die Anwendung bei Baby und Kind?

Bei Kindern kommt es häufig zu Schürfwunden, Prellungen oder Verletzungen durch Splitter. Ledum kann die Heilung möglicherweise unterstützen. Auch wenn ein Kind von Mücken oder Bienen gestochen wurde, kann das homöopathische Mittel die Heilung der Wunde fördern und den Juckreiz mildern. Um eine Infektion zu verhindern, ist gegebenenfalls eine schulmedizinische Behandlung notwendig. Bei punktförmigen, in die Haut eingedrungenen Verletzungen, wie Dornen oder Insektenstichen, beträgt die Einzeldosis für Kinder drei Globuli Ledum palustre D6 oder D12, sie wird dreimal täglich verabreicht. Babys dürfen maximal ein Streukügelchen erhalten.

Hinweis: Die spezifische Wirksamkeit von Homöopathie wird in der Wissenschaft diskutiert. Dennoch ist Homöopathie als sanfte Heilmethode sehr beliebt.

Quellen:

Ledum-Sumpfporst, in: Deutscher Zentralverband homöopathischer Ärzte

Eisele, M. et al. (2020): Homöopathie für die Kitteltasche. Indikations- und wirkstoffbezogene Beratungsempfehlungen. Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart

Ledum Globuli, in: ENB – Europäischer Naturheilbund e.V.

Wiesenauer, M. (2018): Quickfinder - Homöopathie für Kinder. Gräfe & Unzer, München