Lebererkrankungen: Wenn die Leber um Hilfe schreit

Gelb verfärbte Augen können oft erste Hinweise auf eine ernsthafte Lebererkrankung sein
Gelb verfärbte Augen oder eine gelbliche Haut können Hinweise auf eine ernsthafte Lebererkrankung sein Foto: Fotolia

Fettreiches Essen, Alkohol und Viren setzen der Leber schwer zu. Der ständige Kampf gegen Giftstoffe im Körper überlastet das Organ mit der Zeit. Es wird anfällig für Krankheiten. Bleiben diese lange unbemerkt, trägt die Leber auf Dauer Schäden davon – bis hin zum totalen Versagen. So erkennen Sie die Warnzeichen von Lebererkrankungen!

Herausforderungen schaden der Leber

Wie eine Hochleistungsfabrik arbeitet die Leber für unsere Gesundheit. Sie sammelt Nährstoffe im Körper, filtert gefährliche Gifte aus dem Blut und produziert Galle für die Verdauung. Auch für unseren Hormonhaushalt ist die Leber zuständig. Normalerweise setzt nichts so schnell unsere Entgiftungszentrale außer Betrieb – die Leber ist ziemlich robust und erholt sich schnell von Überanstrengungen. Wird zum Beispiel ein Teil bei einem Unfall beschädigt, kann die andere Hälfte des etwa 2 000 Gramm schweren Organs dessen gesamte Leistung übernehmen – und wächst mit der Zeit sogar wieder nach. Dennoch sind auch die Selbstheilungskräfte der Leber begrenzt.

Erste Anzeichen für Lebererkrankungen: Müdigkeit und Leistungsabfall

Wer schon tagsüber oft eine schwere Müdigkeit verspürt und bei sich einen Leistungsabfall feststellt, sollte seine Leberwerte überprüfen lassen. Beides können erste Anzeichen für Lebererkrankungen wie eine Leberzirrhose oder eine Fettleber sein, zum Beispiel weil nicht mehr genug Giftstoffe gefiltert werden können. Kopfschmerzen entstehen, wenn die Leber mit der Steuerung des Hormonhaushaltes überfordert ist. Es kommt zur Verkrampfung der feinen Blutgefäße, die als Auslöser gilt.

Erste Anzeichen für Lebererkrankungen können Müdigkeit und Leistungsabfall sein

Symptome von Lebererkrankungen nicht eindeutig

Viele Symptome von Lebererkrankungen sind jedoch nicht eindeutig zuordenbar. Dazu zählen: feine Einblutungen im Gesicht sowie schnell auftretende blaue Flecken. Auch Juckreiz, Appetitverlust, plötzliche und große Gewichtsveränderungen oder ein Druckgefühl im rechten oberen Bauch gehören zu den häufigen Warnsignalen. Eine kranke Leber tut aber nie direkt weh! Denn Krankheiten entstehen im Inneren der Leber. Dort hat sie jedoch keine Nervenzellen, die Schmerzsignale aussenden könnten. Erst wenn die Leber stark vergrößert ist (zum Beispiel Fettleber), wird ihre Hülle überdehnt und es drückt. Das verursacht dann Schmerzen.

Gelbliche Haut: Hinweis auf Lebererkrankung

Wie viele wissen, sind gelb verfärbte Augen und eine gelbliche Haut oft erste Hinweise auf eine ernsthafte Lebererkrankung. Schuld ist das sogenannte Bilirubin, das aus dem roten Farbstoff der Blutzellen entsteht und normalerweise ausgeschieden wird. Arbeitet die Leber nicht mehr richtig, staut sich Bilirubin im Körper. Zuerst lagert es sich in den Augen und später, wenn der Wert doppelt so hoch wie normal ist, auch in der Haut ab. Ein erhöhter Bilirubinspiegel verursacht außerdem quälenden Juckreiz am Körper. Aber nicht hinter jedem Symptom versteckt sich ein schlimmes Leberleiden. Es kann auch eine harmlose Stoffwechselerkrankung wie zum Beispiel das Meulengracht-Syndrom sein.

Bei Verdacht auf Lebererkrankungen: Bluttest

Vermuten Sie eine Lebererkrankung, sollten Sie um einen Bluttest (circa 30 Euro) bitten – bei erwiesenem Verdacht ist dieser kostenlos. Dabei werden zum Beispiel der Bilirubingehalt und die Leberenzyme gemessen. Erhöhte Werte weisen auf eine Erkrankung hin, bei einer Ultraschalluntersuchung sieht der Arzt schließlich, ob und wie sehr die Leber angegriffen ist.