Gift in Flaschen: Behörden warnen erneut vor Lebensgefahr!

Erneut warnen Behörden vor einer giftigen Droge, die beim Online-Verkauf in bestimmten Flaschen gefunden wurde. Es wurden bereits mehrere Todesfälle im Zusammenhang mit dem vergifteten Produkt gemeldet. Wovor jetzt erneut gewarnt wird.

Supermarktregale mit vergiftetem Champagner
In mehreren Champagnerflaschen der Marke "Moët & Chandon Ice Impérial" wurde flüssiges Ecstasy gefunden Foto: iStock/TrongNguyen/Gannet77
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Bereits im Februar dieses Jahres hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit wegen schwerer Vergiftungsfälle durch hoch konzentriertes Ecstasy in Champagnerflaschen eine eindringliche Warnung herausgegeben. Und auch die niederländische Behörde für Nahrungsmittelsicherheit NVWA mahnte zu besonderer Vorsicht beim Konsum einer bestimmten Champagner-Marke.

Luxemburgische Behörde warnt: Erneutes Vorhandensein von Ecstasy in Champagner!

Nun wurde erneut eine Warnung aufgrund von aktuellen Vorfällen auch von den luxemburgischen Behörden herausgegeben. Betroffen sind auch hier Flaschen des Champagner-Herstellers "Moët", welche über eine noch unbekannte Website vertrieben wurden.

Vergiftung durch Droge im Champagner: 12 gemeldete Fälle

In Deutschland wurden bereits sieben schwere Fälle sowie ein Todesfall durch vergiftete Champagner-Flaschen gemeldet. In den Niederlanden kamen weitere vier Fälle hinzu.

Ecstasy in Champagner: Welches Produkt ist betroffen?

Sowohl die deutschen und niederländischen Behörden haben bereits im Februar eine Lebensmittelwarnung für nachfolgendes Produkt herausgegeben. Nun veröffentlichte die luxemburgische Behörde eine weitere betroffene Chargen-Nummer (siehe unten).

Warnung für folgendes Produkt:

  • Champagnerflaschen der Marke "Moët & Chandon Ice Impérial"

  • Flaschengröße: 3 Liter

  • Produktnummern: LAJ7QAB6780004, LAK5SAA6490005 (neu hinzugekommen!)

Hinweis: Die Produktnummern stehen auf dem Etikett auf der Rückseite!

In mehreren Falschen wurde flüssiges Ecstasy gefunden, das bereits zu mehreren schweren Vergiftungsfällen und einem Todesfall in der Oberpfalz geführt hat. Es wird vermutet, dass Drogenschmuggler das Ecstasy in die Falschen abgefüllt haben. Die Behörden warnen dringend davor, Falschen der betroffenen Marke zu konsumieren, da schon ein kleiner Schluck tödlich sein könne. Noch sei nicht bekannt, wie viele Flaschen mit Ecstasy im Umlauf sind und wie genau die Droge in die Flaschen gekommen ist. Auch die Frage, ob noch weitere Getränke betroffen sind, ist bisher ungeklärt.

Ecstasy in Champagner: Woran erkenne ich das?

Von außen sind die mit Ecstasy, auch unter MDMA bekannt, gepanschten Champagnerflaschen nicht zu erkennen. Beim Gießen gebe es laut den Behörden jedoch deutliche Unterschiede.

Champagner mit flüssigem Ecstasy

  • sprudelt nicht,

  • ist rötlich-braun gefärbt und wird mit der Zeit dunkler

  • und hat einen Anisgeruch.

Wenn der Champagner diese Merkmale aufweist, handelt es vermutlich um mit MDMA zugesetzten Alkohol.

Warum ist Ecstasy gefährlich?

„Das Berühren und/oder das Trinken des Flascheninhalts ist lebensgefährlich“, wie die niederländische Behörde für Nahrungsmittelsicherheit NVWA mitteilt. Selbst wenn man den mit hochkonzentriertem Ecstasy gepantschten Alkohol nur im Mund ohne Schlucken kosten möchte, könne es schon zu ernsthaften Gesundheitsproblemen kommen. Doch was macht Ecstasy so gefährlich?

Wie auch bei anderen künstlich hergestellten Drogen (Amphetamine) schüttet der Körper bei Ecstasy die Botenstoffe Noradrenalin, Dopamin und vor allem Serotonin aus. Die Folge: Der Körper reagiert mit Symptomen eines Serotonin-Syndroms, das laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zusammen mit einer sogenannten Hyperthermie auftreten kann: gefährlich hohe Körpertemperatur, starkes Schwitzen, krampfartige Muskelzuckungen und starke Ruhelosigkeit – bis hin zu einem lebensbedrohlichen Zustand.

Laut BZgA wirke Ecstasy in hohen Einzeldosen neurotoxisch, d.h. es kann das Nervensystem schädigen. Noch gefährlicher sei der Mischkonsum von Alkohol und MDMA, da Alkohol laut BzgA die neurotoxische Wirkung von Ecstasy verstärken würde.

Vergiftung durch Ecstasy in Champagner: Was tun?

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ruft Verbraucher:innen dazu auf, betroffene Champagnerflaschen der Marke Moët & Chandon Ice Impérial unberührt zu lassen und den Inhalt nicht zu probieren. Die Behörde ruft dazu auf, bei Verdacht die Polizei unter 0900-8844 zu informieren.

Wer das flüssige Ecstasy bereits zu sich genommen hat, sollte unverzüglich den Notruf 112 rufen.

Quellen:

Alle Warnungen, in: lebensmittelwarnung.de

NVWA waarschuwt voor mogelijk levensgevaarlijke harddrugs in 3-literfles Moët Imperial Ice, in: nvwa.nl

Ecstasy - wie schädlich ist es wirklich?, in: drugcom.de

Mischkonsum von Alkohol und Ecstasy besonders schädlich, in: drugcom.de