Lebensmittelvergiftung: Behandlung richtet sich nach der Schwere und dem Erreger
Bei einer Lebensmittelvergiftung kommt es meist nach einer Krankheitsdauer zwischen einem und drei Tagen von selbst zu einer spontanen Besserung oder dem Abklingen der Beschwerden. Der Körper scheidet die Giftstoffe in diesem Zeitraum kontinuierlich aus, besonders intensiv, indem er mit Durchfall und Erbrechen reagiert.
Da dies mit einem hohen Elektrolyt- und Flüssigkeitsverlust einhergeht, konzentriert sich bei einer Lebensmittelvergiftung die Behandlung vor allem darauf, den Verlust auszugleichen. Betroffene sollten deswegen ausreichend trinken. Mineralwasser und Kräutertees eignen sich hier besonders.
Beim Auffüllen des Elektrolythaushalts während und nach einer Lebensmittelvergiftung eignen sich für die Behandlung Elektrolyt-Pulver aus der Apotheke ebenso wie selbst hergestellte Lösungen: Geben Sie dazu auf einen Liter Wasser acht gestrichene Teelöffel Zucker und einen gestrichenen Teelöffel Salz. Gelingt das Auffüllen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts nicht ausreichend – zum Beispiel weil Betroffene die Getränke nicht bei sich behalten können – so kann eine Infusion über die Vene den Verlust kompensieren.
Auch wenn es schwer fällt und der Appetit fehlt, so sollte auch während einer Lebensmittelvergiftung für die Behandlung weiterhin gegessen werden, um die Darmschleimhaut zu regenerieren, die Darmtätigkeit zu aktivieren und um Nährstoffe aufzunehmen. Hierfür eignet sich leicht verdauliche Kost wie Zwieback, Salzstangen oder Weißbrot. Grundsätzlich sollten sich Betroffene während der Erkrankung fett- und eiweißarm ernähren. Zusätzlich gilt es, auf blähende oder reizende Speisen wie Rohkost, Milch und Milchprodukte sowie Kaffee und Alkohol zu verzichten.
Um Durchfall und Erbrechen zu lindern, können Betroffene bei einer Lebensmittelvergiftung für die Behandlung entsprechende Medikamente einnehmen. Sogenannte Antiemetika hemmen das Erbrechen. Bestimmte Opiate sowie Wirkstoffe aus der Gruppe der Parasympatholytica regulieren die Darmtätigkeit und drosseln die Durchfallerscheinungen. Der Einsatz solcher Medikamente sollte jedoch nur nach genauer Nutzen-Risiken-Abwägung erfolgen, da die Wirkstoffe zwar Beschwerden wie Durchfall und Erbrechen unterbinden. Allerdings sorgen sie auch dafür, dass Erreger und Giftstoffe länger im Körper verbleiben. Deren Ausscheidung verzögert sich, sodass die Erkrankung länger andauern kann.
Der Einsatz weiterer Medikamente kommt bei einer Lebensmittelvergiftung für die Behandlung nur dann infrage, wenn die Krankheit schwer oder lebensbedrohlich verläuft. Bei bakteriellen Erregern der Lebensmittelvergiftung ist dann die Gabe von Antibiotika notwendig, beispielsweise infolge einer Infektion mit Salmonellen, Listerien oder Shigellen. Treten nach dem Verzehr von Speisen zusätzliche Symptome auf, zum Beispiel Lähmungen oder Seh-, Sprach- und Schluckstörungen, kann dies auf eine Vergiftung mit dem Botulinum-Toxin hindeuten. Bereits beim Verdacht verabreicht der Arzt ein Gegengift. Je nach Art und Intensität der Vergiftung kann eine intensivmedizinische Versorgung der Betroffenen notwendig sein. Dies kommt jedoch sehr selten vor.