Lebensmittel, bei denen unser Körper uns sagt, ob sie gut für uns sind

Fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag – ist diese allgemeine Empfehlung für jeden Menschen gut? Gesundheitswissenschaftler Thomas Frankenbach erklärt, auf welche Körpersignale Sie beim Essen achten sollten.

Apfel

„Nach 30-jähriger Ernährungsaufklärung ist es mittlerweile etabliertes Standardwissen: Wenn Äpfel gewaschen und nicht übermäßig mit Pestiziden behandelt wurden, gilt es als gesund, sie mit Schale zu essen. Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Inhaltsstoffe, die die Frucht vor Umwelteinflüssen wie Wetter und Fraßfeinden schützen, auch dem Menschen guttun. Aber: Das natürliche Apfelwachs – das Fett also, das die Apfelschale bildet und die Frucht vor Austrocknung und Aufweichung schützt – lagert sich bei manchen Menschen in der Leber an. Mögliche Folge: die sogenannte Apfelfettleber. Merken Sie also, dass ein geschälter Apfel Ihnen besser bekommt, geben Sie dieser Intuition unbedingt nach!“

Mais, Soja und Erdnüsse

„In den Randschichten sowie im Keimling des Getreidekorns findet sich die Phytinsäure. Im Verdauungstrakt des Menschen können Phytate allerdings schädliche Effekte hervorrufen. Zum Beispiel binden sie die in der Nahrung enthaltenen Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium, Eisen und Zink an sich und hemmen dadurch deren Aufnahme in den Blutkreislauf. Besonders hohe Konzentrationen von Phytinsäure sind in Weizen-, Gersten- und Roggenrandschichten, in Mais sowie in den Hülsenfrüchten Soja und Erdnuss nachweisbar. Je nach Bedarfslage des jeweiligen Menschen kann dieser Sachverhalt zu einer Unterversorgung mit Mineralstoffen führen.“

Vollkorn
Vollkorn kann zu Unverträglichkeiten führen – obwohl es als gesund gilt Foto: iStock

Vollkorn

„Auch im Fall von Vollkorngetreide stimmt das Prädikat gesundheitsfördernd nicht für alle Menschen. Denn: Im Getreide befindet sich die höchste Konzentration an natürlichen Schutzstoffen in der Randschicht. In jenen Teilen des Korns also, die in Vollkornprodukten noch enthalten sind und die wir in Weißmehl vergeblich suchen. Die sogenannten Lektine sind beim Getreide die natürlichen Abwehrstoffe, mit denen es sich vor Fraßfeinden schützt – und können im Menschen zu Unverträglichkeiten mit Blähungen, Magenschmerzen oder Krämpfen führen. Es gibt außerdem Anhaltspunkte, dass Lektine Entzündungen im Darm hervorrufen, die Durchlässigkeit der Darmwand verstärken und dadurch das Gleichgewicht der Darmflora stören können.“

Frisches Obst

„Obwohl Obstrohkost von praktisch allen etablierten Ernährungsverbänden als gesundheitsfördernd empfohlen wird, müssen wir im Einzelfall abwägen, ob es wirklich vorteilhaft ist. Bereits nach zwei Frischobsttagen klagen manche Menschen über einen unangenehm angegriffenen Zahnschmelz, verursacht durch die Säure in den Früchten. Manche tragen durch einen dauerhaft hohen Verzehr sogar Schädigungen ihres Zahnschmelzes davon. Dies ist ein eindeutiges Körpersignal, das den Organismus vor einem dauerhaften Zuviel an Obstrohkost bewahrt.“