Lebensgefahr Zeckenbiss: gefährliche Irrtümer

1 / 10
Neue Zeckenkrankheit
Schwedische Forscher entdeckten einen neuen Krankheitserreger, der bei einem Zeckenbiss übertragen wird und für den Menschen potentiell tödlich sein kann Foto: Fotolia

Lebensgefahr Zeckenbiss: gefährliche Irrtümer

Ein neu entdeckter Erreger, der durch Zecken übertragen wird, kann tödliche Krankheiten nach sich ziehen. Eine aktuelle Studie der Universität Göteborg zeigte, dass das nahezu unbekannte Bakterium Neoehrlichia durch einen Zeckenbiss übertragen wird. Besonders gefährlich ist der Erreger, weil er vielen Ärzten unbekannt ist. In der Folge werden Betroffene häufig falsch oder gar nicht behandelt – mit teils tödlichen Konsequenzen.

Erreger nur schwer zu entdecken

Die aktuelle Studie eines schwedischen Forscherteams zeigte nun erstmals, dass das erst kürzlich entdeckte Bakterium für den Menschen potentiell tödlich ist. Der Erreger Neoehrlichia ist nach Aussagen der Mediziner äußerst schwer zu entdecken, da er zu den sogenannten intrazellulären Bakterien gehört und folglich nicht in Kulturen vermehrt werden kann. Feststellbar ist er überhaupt nur mithilfe von Gentests. Auf diese Weise wurden letztlich auch Zecken als Überträger der Bakterien bestimmt. Die in ganz Deutschland vorkommenden Blutsauger sind nach jetzigem Erkenntnisstand Hauptwirte des Erregers. Die Studie belegte außerdem, dass Menschen mit geschwächtem Immunsystem und entfernter Milz besonders gefährdet sind, schwere Symptome nach der Infektion zu entwickeln.

Tödliche Gefahr des Bakteriums spät erkannt

Das nun erstmals in einer Studie genauer untersuchte Bakterium galt nach seiner Erstnachweisung durch Mediziner als weitgehend ungefährlich für den Menschen. Erst im Jahre 2007 stellte sich heraus, dass die Krankheit zu Hautausschlag, Fieber, Anämie sowie Muskel- und Gelenkschmerzen verursachen kann. Zudem werden durch das Bakterium – aufgrund eines medizinisch bisher nicht erschlossenen Effekts – gefährliche Embolien und Venenthrombosen ausgelöst, was wiederum nachweislich zu tödlichen Aneurysmen führen kann.

Ein weiterer Grund für die besondere Gefahr, die von dem Erreger ausgeht, ergibt sich nach Aussagen der schwedischen Forscher dadurch, dass in vielen Fällen die Krankheit von Ärzten nicht richtig erkannt wird und schließlich zu „falschen oder potentiell gefährlichen Therapien“ führt. Bei rechtzeitiger Diagnose der Krankheit ist eine Behandlung mithilfe eines Antibiotikums möglich, was in den meisten Fällen zu einem Abklingen der Symptome und der Heilung der Infektion führt.

Die gefährlichsten Irrtümer über Zecken

Zecken gehören in Europa zu den gefährlichsten Krankheitsüberträgern. Trotzdem finden sich immer wieder viele Irrtümer im Zusammenhang mit der Gefahr von Zeckenbissen. Praxisvita hat für Sie in einer Bildergalerie die gefährlichsten Irrtümer zusammengestellt.