Lavendel essen: 3 Tipps zum Verzehr der Pflanze

Lavendel essen wird immer beliebter. Die Pflanze ist bekannt für seine beruhigende und entspannende Wirkung, die sie in Form von Massageöl, Duftkerzen oder Tee verbreitet. Doch immer mehr Menschen greifen auch bei der Zubereitung von Speisen auf Lavendel zurück. Was man in der Küche alles mit der Pflanze machen kann.

In einer Frucht-Bowl ist neben Melone und Orange auch Lavendel enthalten.
Lavendel schmeckt sowohl in Fisch- und Fleischgerichten als auch mit Obst und Gemüse Foto: iStock/fatos pur

Lavendel wirkt Studien zufolge stresslindernd, verbessert Schlafstörungen und lindert Ängste. Während Lavendeltee in diesen Situationen bereits als Hausmittel verwendet wird, findet die Pflanze in Speisen bislang wenig Gebrauch. Viele Menschen denken sogar, dass der Verzehr giftig ist. Ob das so ist, auf was man achten muss und welche Küchenhelfer man mit Lavendel einfach zubereiten kann.

Kann man Lavendel essen?

Lavendel kann sowohl getrocknet als auch frisch verzehrt werden. Viele würzen ihr Essen sogar schon unbewusst mit der Pflanze – sie ist nämlich in vielen Kräutermischungen, zum Beispiel in „Kräuter der Provence“, enthalten. Wer Lavendel essen möchte, sollte für den Geschmack auf die Sorte der Pflanze achten. Denn jede hat ihr ganz eigenes Aroma.

Welcher Lavendel ist essbar?

Es gibt über 30 verschiedene Arten von Lavendel. Drei sind am bekanntesten: Echter Lavendel, Schopflavendel und Speiklavendel. Doch nicht alle sind zum Verzehr geeignet.

  • Echter Lavendel: Ist an seinen schmalen Blättern zu erkennen. Eignet sich am besten zum Essen, schmeckt süßlich und erinnert an Rosmarin.

  • Schopflavendel: Fällt durch seine großen Hochblätter auf. Enthält mehr ätherische Öle als die anderen Sorten, ist daher sehr kräftig und wird nur wenig in der Küche genutzt.

  • Speiklavendel: Hat breite Blätter. Ist für den Verzehr nicht geeignet, schmeckt seifenähnlich.

Sind auch die Lavendelblüten essbar?

Wer in der Küche Lavendel verwenden möchte, steht vor einer weiteren Frage: Dürfen alle Teile der Pflanze gegessen werden? Tatsächlich sind sowohl die Blätter als auch die Blüten zum Essen geeignet. Sogar die Triebe können verspeist werden. Am mildesten und süßesten schmecken allerdings die Blüten. Darüber hinaus gilt: Getrockneter Lavendel hat durch die freigesetzten Öle einen intensiveren Geschmack als frischer Lavendel.

Wann kann man Lavendel ernten?

Um das optimale Aroma von Lavendel zu erhalten, sollte auf den Zeitpunkt der Ernte geachtet werden. Lavendel blüht von Juni bis August. Wenn sich die Blüten in der Rispenmitte bereits geöffnet haben, andere Knospen aber noch geschlossen sind, ist der ideale Erntezeitpunkt. Zudem spielt die Tageszeit eine wichtige Rolle – denn in der Mittagssonne verdunsten die ätherischen Öle und das Aroma nimmt ab. Der Lavendel sollte bestenfalls vorher, am späten Vormittag geerntet werden. Er kann dann frisch verwendet oder zum Trocknen aufgehängt werden.

Lavendel trocknen: So geht’s

Lavendel sollte direkt nach der Ernte getrocknet werden. Dafür die Blütenstängel zu kleinen Sträußen bündeln und kopfüber an einem warmen, schattigen und trockenen Ort aufhängen. Wichtig: Den Lavendel vor dem Trocknen nicht waschen – durch die Nässe bildet sich schnell Schimmel. Getrockneter Lavendel ist circa sechs Monate haltbar.

Lavendelöl trinken: Das kann die Pflanze noch

Lavendel wirkt entspannend und schlaffördernd. Um diese Effekte zu erreichen, gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Lavendeltee: 1-2 Teelöffel Blüten pro Tasse Tee verwenden

  • Lavendelöl: 1-4 Tropfen pro Tag einnehmen

  • Duftlampe: 3-5 Tropfen Lavendelöl mit Wasser mischen

  • Badezusatz: 20-100 Gramm Lavendelblüten in 20 Liter Wasser geben

Lavendel essbar machen: 3 Tipps zur Verarbeitung in der Küche

Wer Lavendel in der Küche verwenden möchte, kann das nicht nur pur oder als Gewürz tun. Mit der Pflanze lassen sich ganz einfach weitere Küchenhelfer herstellen:

  1. Lavendel-Zucker: In einer verschließbaren Dose abwechselnd getrocknete Lavendelblüten und Haushaltszucker schichten. Eine Woche ziehen lassen. Der Zucker nimmt das Aroma der Pflanze an. Blüten entfernen.

  2. Lavendel-Essig: 1 Handvoll getrocknete Lavendelblüten mit 1 Liter Weißweinessig übergießen. Zwei Wochen ziehen lassen, täglich schütteln. Blüten filtern. Essig im Kühlschrank aufbewahren.

  3. Lavendel-Salz: 1 Tasse Meersalz mit 5 getrockneten Lavendelblüten mischen. Eine Woche ziehen lassen, dann die großen Blütenstücke mit einem Sieb entfernen.

Wer Lavendel essen möchte, hat also eine vielseitige Auswahl in welcher Form – und ganz nebenbei fördert man mit dem Verzehr noch die Gesundheit.

Quelle
  • Niedenthal, L. A. Der Echte Lavendel.