Lauterbach und RKI: 4-Punkte-Plan gegen die Herbstwelle
Die Infektionszahlen steigen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und RKI-Chef Lothar H. Wieler haben jetzt reagiert. Dieser 4-Punkte-Plan soll die Herbst/Winter-Welle bremsen.
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In der Bundespressekonferenz erklärten Gesundheitsminister Karl Lauterbach und der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) ihren Plan, um die jetzt beginnende Herbst-Welle nicht ausufern zu lassen. Ein neues Instrument, welches schon lange gefordert wurde, tritt dabei besonders in den Vordergrund.
Lauterbach: 4-Punkte-Plan für den Herbst
„Wir sind am Beginn einer schwierigen Welle“, erklärt Karl Lauterbach den Anlass der Pressekonferenz. Denn die Fallzahlen steigen nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Niederlanden, Belgien, England und Dänemark. Und man müsse damit rechnen, dass die Fallzahlen in naher Zukunft wieder vierstellig werden, sind sich die Experten Lauterbach und RKI-Chef Wieler sicher.
Um dem entgegenzuwirken, sollen künftig 4 Maßnahmen ineinandergreifen – damit Corona, welches aktuell in Deutschland nicht das dominierende Thema ist, auch künftig im Hintergrund bleibt:
1. Eine umfassende Impfkampagne, die insbesondere die große Impflücke bei den Über-60-Jährigen schließen soll.
2. Anwendung von Therapeutika wie Paxlovid bei Risikogruppen.
3. Das neue Infektionsschutzgesetz, welches am 1. Oktober in Kraft tritt. Hier kommt es darauf an, dass die Bundesländer die zur Verfügung stehenden Maßnahmen rechtzeitig anpassen.
4. Der neue Pandemie-Radar zur Einschätzung der aktuellen Corona-Lage.
Neues Instrument: Pandemie-Radar endlich abrufbar
Letzter Punkt, der sogenannte Pandemie-Radar war von Expert:innen schon lange gefordert. Nun ist es endlich auf der Homepage des RKI einsehbar. Der Pandemie-Radar gibt unter anderem Auskunft darüber, wie der Stand der zu belegbaren Krankenbetten ist, welche Atemwegserkrankungen in Praxen gemeldet werden sowie Informationen zum sogenannten Abwasser-Monitoring, welches Auskunft darüber gibt, welche Viren im Abwasser festgestellt werden.
RKI: Atemwegserkrankungen im Herbst dominierend
Neben Corona sind es aber auch andere Atemwegserkrankungen, die bereits jetzt zu Beginn des Herbstes in Deutschland auf dem Vormarsch sind. „Der Anstieg von allen Atemwegserkrankungen ist in diesem Jahr besonders stark“, erklärt Wieler. Alleine in der letzten Woche sei fast jeder 10. an einer akuten Atemwegserkrankung erkrankt. Das zeige sich auch an den Zahlen, die weitaus höher sind als im Vorjahr. Dabei handelt es sich nicht ausschließlich um Corona-Infektionen, sondern auch um Influenza, Rhinoviren und andere Erreger.
Aber auch diese Erkrankungen können durch Schutzmaßnahmen verhindert werden. Daher gilt weiterhin: In Innenräumen regelmäßig lüften. Wenn man Erkältungssymptome hat, lieber drei bis fünf Tage zu Hause bleiben. Zudem empfiehlt es sich auch jetzt, in Innenräumen Maske zu tragen.
„Auch in der jetzigen Situation sollte uns bewusst sein, welches Risiko man eingehen will“, mahnt RKI-Chef Wieler noch einmal. Welche Maßnahmen über die Einzelmaßnahmen hinaus die Länder treffen, können sie künftig dank des neuen Infektionsschutzgesetzes selbst entscheiden.