35er-Inzidenz: Diese Landkreise dürfen auf Lockerungen hoffen

Morgen kommen Bund und Länderchefs wieder zusammen, um über den harten Lockdown und weitere Lockerungen zu beraten. Doch von der angestrebten 35er-Inzidenz sind die meisten Landkreise und Städte weit entfernt – und die Zahl derjenigen, die ihn schon erreicht haben, sinkt wieder. Wo darf man auf Lockerungen hoffen?

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Kein Land erreicht die 35er-Inzidenz – nur zwei Länder liegen unter 50

Der harte Lockdown wirkt durchaus, das Problem sind die sich rasant ausbreitenden Mutationen, vor allem die aus Großbritannien und Südafrika: Sie sind der Grund, warum die Infektionszahlen in Deutschland trotz der Maßnahmen steigen. Welche Landkreise und Städte liegen überhaupt unter der 35er-Inzidenz und können mit Lockerungen rechnen?
Der aktuelle 7-Tage-Inzidenzwert für die gesamte Republik liegt laut Robert-Koch-Institut (RKI) heute am 2. März bei 65,4. Nur zwei Bundesländer kommen derzeit auf einen Wert knapp unter 50:

• Rheinland-Pfalz (49,6) 
• Schleswig-Holstein (49,7)

Und auch das ist noch weit von der angestrebten Schwelle von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche entfernt.

35er-Inzidenz: Diese Landkreise dürfen hoffen

Erst aber einem stabilen Inzidenzwert unter 35 soll weitere Lockerungen, zum Beispiel im Einzelhandel oder bei kulturellen Einrichtungen, geben. So der Beschluss von Bund und Ländern im Februar. Dass dieser Wert bis zum 7. März erreicht wird, scheint in den meisten Regionen nun eher unwahrscheinlich. Allerdings gibt es auch Hoffnung: Insgesamt 52 Landkreise und Städte liegen unter der 35er-Marke – am Sonntag waren es aber noch 56, die Zahl sinkt also.
Stand 2. März 2021 haben neun Landkreise die Infektionszahlen sogar auf einen Wert unter 20 drücken können, allen voran die Stadt Kaufbeuren in Bayern mit 9,0. Diese Zahlen veröffentlichte das RKI in seinem COVID-19-Dashboard. Platz 2 belegt demnach der Landkreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein, gefolgt vom Landkreis Donau-Ries und der Stadt Schweinfurt, beide in Bayern. 

Alle Städte und Landkreise mit einer Inzidenz unter 35 im Überblick:

Bayern            Landkreis/StadtInzidenz
 Würzburg34,5
 Dachau34,2
 Dillingen an der Donau32,1
 Main-Spessart30,9
 Haßberge29,6
 Starnberg27,8
 Ingolstadt26,9
 Neuburg-Schrobenhausen26,7
 Kempten23,1
 Aichach-Friedberg22,3
 Erding20,3
 Weißenburg-Gunzenhausen17,9
 Schweinfurt13,1
 Donau-Ries12,7
 Kaufbeuren9,0
Rheinland-PfalzLandkreis/StadtInzidenz
 Südliche Weinstraße30,8
 Mainz28,4
 Trier26,9
 Bernkastel-Wittlich26,7
 Bad Dürkheim26,4
 Donnersbergkreis23,9
 Kaiserslautern (Land)20,8
 Landau in der Pfalz19,2
 Kusel17,1
 Kaiserslautern (Stadt)       14,0
NiedersachsenLandkreis/StadtInzidenz
 Stade33,7
 Schaumburg32,9
 Verden32,1
 Wittmund31,6
 Wolfsburg31,4
 Rotenburg (Wümme)30,5
 Aurich27,9
 Lüneburg25,0
 Lüchow-Dannenberg14,5
Baden-WürttembergLandkreis/StadtInzidenz
 Böblingen34,9
 Schwarzwald-Baar-Kreis34,8
 Ortenaukreis34,1
 Rems-Murr-Kreis33,0
 Emmendingen31,2
 Ostalbkreis29,3
 Freiburg im Breisgau27,2
Schleswig-HolsteinLandkreis/StadtInzidenz
 Plön34,2
 Steinburg32,8
 Neumünster32,4
 Ostholstein30,4
 Dithmarschen10,5
Nordrhein-Westfalen        Landkreis/StadtInzidenz
 Münster32,7
 Bielefeld31,4
 Coesfeld30,4
Mecklenburg-VorpommernLandkreis/StadtInzidenz
 Rostock25,8
 Vorpommern-Rügen20,5
Hessen              Landkreis/StadtInzidenz
 Kassel32,1

In allen anderen Bundesländern übersteigt die Zahl Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche den Schwellenwert von 35. Deshalb schaut ganz Deutschland gespannt auf die Entscheidungen, die morgen von der Bundesregierung und den Länderchefs getroffen werden. Gibt es vielleicht schon ab einem Inzidenzwert von 50 weitere Lockerungen? Oder wird der vorsichtige Kurs wegen der Gefahr durch die Virusmutationen fortgesetzt? Klar ist: Bleibt es bei der 35er-Inzidenz, dürfen nur vereinzelte Landkreise und Städte auf Lockerungen hoffen. 

Quelle: 
Robert-Koch-Institut: COVID-19-Dashboard in: experience.arcgis.com