Laktoseintoleranz-Diagnose wird durch einen Arzt gesichert
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Eine Laktoseintoleranz-Diagnose zu stellen ist nicht immer einfach, denn Symptome, wie Blähungen, Völlegefühl oder Durchfall können auch Ausdruck vieler anderer Erkrankungen sein. Damit der Arzt die Diagnose stellen kann, ist daher zunächst ein ausführliches Gespräch besonders wichtig.
Ein Ernährungstagebuch kann bei Laktoseintoleranz-Diagnose helfen
Von großer Bedeutung sind dabei Angaben über Ernährungsgewohnheiten sowie zu welchen Tageszeiten die Beschwerden bevorzugt auftreten. Dabei ist ein Ernährungstagebuch, in dem alle Mahlzeiten mit Datum und Tageszeit notiert werden, als Gedächtnisstütze sehr hilfreich und bietet auch über mehrere Wochen hinweg einen guten Überblick. Im Fall einer Laktoseintoleranz wird der Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Milchprodukten und den Beschwerden dadurch meist deutlich. Eine Laktoseintoleranz-Diagnose kann so oft sicher gestellt werden.

Eine relativ einfache Möglichkeit, um die Verdachtsdiagnose auf eine Laktoseintoleranz einzugrenzen, besteht in einer Laktose-Karenz: Dabei verzichtet der Betroffene für einen gewissen Zeitraum auf jegliche milchzuckerhaltige Speisen und beobachtet, ob weiterhin Beschwerden bestehen. Im Anschluss sind Milchspeisen wieder "erlaubt". Treten dann abrupt die typischen Verdauungsprobleme auf, ist eine Laktoseintoleranz sehr wahrscheinlich. Zusätzliche Untersuchungsverfahren sichern die Laktoseintoleranz-Diagnose.
Laktoseintoleranz-Diagnose durch H2-Atemtest (Wasserstoffatemtest)
Bei diesem relativ einfachen Test trinkt der Patient zunächst eine Laktose-Lösung. Anschließend misst der Arzt den Gehalt an Wasserstoff (H2) in der Atemluft. Im Fall einer Laktoseintoleranz vergären Bakterien den Milchzucker im Dickdarm, dabei entsteht unter anderem vermehrt Wasserstoff. Dieser wird teilweise über die Atemluft abgegeben. Bei etwa jedem zehnten Menschen setzt sich die Darmflora allerdings so zusammen, dass kein Wasserstoff entsteht. Bei ihnen fällt der Test – selbst bei einer bestehenden Milchzucker-Unverträglichkeit – (falsch) negativ aus.
Laktoseintoleranz-Diagnose durch Laktose-Toleranztest
Auch hier erhält der Patient eine Trinklösung mit Laktose. Im Anschluss misst der Arzt den Blutzuckerspiegel. Liegt keine Laktoseintoleranz vor, spaltet das Enzym Laktase den Milchzucker in Glukose und Galaktose. Die Glukose gelangt über den Darm rasch ins Blut und der Blutzuckerspiegel steigt messbar an. Bei einer Laktoseintoleranz fehlt Laktose – der Milchzucker verbleibt größtenteils im Darm und der Blutzuckeranstieg bleibt aus, beziehungsweise ist nur gering. Zudem treten unter dem Test die typischen Verdauungsbeschwerden auf.

Laktoseintoleranz-Diagnose durch Gentest
Über einen Gentest lässt sich die Veranlagung zu einem primären Laktase-Mangel nachweisen. Für den Test reicht eine Blut- oder Speichelprobe. Er eignet sich jedoch nicht zur Laktoseintoleranz-Diagnose eines sekundären Laktase-Mangels, wie er zum Beispiel infolge bestimmter Darmerkrankungen auftritt.
Um verschiedene andere Ursachen der Laktoseintoleranz auszuschließen, etwa entzündliche Darmerkrankungen oder andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten (zum Beispiel Zöliakie), sind weitere Untersuchungen notwendig.
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