Lässt sich einer Legasthenie vorbeugen?

Aus der Serie: Legasthenie (Lese- und Rechtschreibstörung)

Die Veranlagung für Legasthenie ist mit hoher Wahrscheinlichkeit erblich, die jeweilige Ausprägung und der Verlauf der Störung hängen aber auch von äußeren Einflüssen ab. Bis zu einem gewissen Grad können Sie die sprachliche Entwicklung Ihres Kindes von Anfang an positiv beeinflussen und den Legasthenie-Symptomen vorbeugen.

So ist es zum Beispiel förderlich, dem Kind jeden Tag ein bisschen vorzulesen – hierbei können Sie auch ältere Geschwister einbinden, die bereits lesen können. Auch gemeinsames Singen und Malen ist sinnvoll, sowie das Kind von Anfang an zu loben, wenn es einzelne Buchstaben malt oder lernt, seinen Namen zu schreiben. Sie können auch gemeinsam Karten mit Wörtern oder Namen basteln, beim Sprechen Reime bilden oder spielerisch üben, Wörter auseinanderzuziehen und in einzelne Laute zu gliedern.

Eine Legasthenie-Früherkennung ist besonders wichtig, um Kinder mit einem erhöhten Risiko für eine Lese-Rechtschreibstörung von Anfang an richtig unterstützen und fördern zu können. Dafür gibt es heuteTests, die bereits bei Vorschulkindern eingesetzt werden, wie etwa das Bielefelder Screening zur Früherkennung von Lese-Rechtschreib-schwierigkeiten (BISC). Einige Kindergärten führen diese Screenings inzwischen standardmäßig durch. Die größte Verantwortung liegt aber nach wie vor bei den Eltern: Wenn Ihr Kind zum Beispiel sehr spät sprechen gelernt hat, einen auffällig kleinen Wortschatz hat oder Probleme dabei zeigt, sich einfache Reime oder Kinderlieder zu merken, ist es sinnvoll, sich die Einschätzung von einem Kinderpsychiater oder –psychologen einzuholen. Eventuell ist eine Frühförderung für Ihr Kind sinnvoll.