Lähmung: Wie sieht die Therapie aus?
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Bei einer Lähmung orientiert sich die Therapie immer an der Ursache, in der Regel an der zugrunde liegenden Erkrankung, die die Lähmungserscheinungen auslöst.
Gehen die Lähmungen beispielsweise auf einen Schlaganfall zurück, so wird der Arzt in der Therapie versuchen, verschlossene Blutgefäße im Gehirn wieder zu öffnen oder bestehende Gehirnblutungen zu stoppen. Geschädigte oder in Mitleidenschaft gezogenen Nervenzellregionen können sich in der Folge erholen. Im Verlauf der Therapie können die Lähmungserscheinungen eingegrenzt werden oder sich teilweise, in seltenen Fällen vollständig zurückbilden.
Falls die Lähmung durch die Infektion mit Krankheitserregern ausgelöst wird (z. B. Viren oder Bakterien wie Borrelien oder Meningokokken), so wird der Arzt für die Therapie geeignete Antibiotika oder antivirale Medikamente einsetzen. Gehen die Lähmungserscheinungen auf einen Tumor in Gehirn oder Rückenmark zurück, so können Operation, Chemo- und/oder Strahlentherapie den Tumor verkleinern oder ganz entfernen. Die begleitende Lähmung kann sich dadurch bessern oder ganz verschwinden.
Für die Querschnittslähmung gilt ebenso wie für viele Muskel- und Nervenerkrankungen: Die auftretende Lähmung bleibt lebenslang bestehen. Bei einer Querschnittslähmung geht es in der Therapie vor allem darum, weitere Rückenmarksschäden zu vermeiden. Dazu sind manchmal Operationen und begleitende Behandlungen (z. B. Krankengymnastik) der Wirbelsäule notwendig.
Im Falle vieler Muskel- und Nervenerkrankungen lässt sich das Fortschreiten der Krankheiten durch die Therapie bremsen, aber nicht aufhalten. Auch die Lähmungserscheinungen werden deswegen langsam aber kontinuierlich stärker. Typische Erkrankungen sind hier:
- Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
- Multiple Sklerose (MS)
- Morbus Parkinson
- bestimmte Formen der Muskelschwäche (Muskeldystrophie)
Da sich weder das Fortschreiten dieser Erkrankungen noch die stärker werdende Lähmung durch eine ursächliche Therapie aufhalten lassen, kommen vorwiegend begleitende und unterstützende Behandlungen zum Einsatz. Die folgenden Maßnahmen trainieren die Muskeln, verstärken die Durchblutung und fördern die Beweglichkeit:
- Physiotherapie
- medizinische Massagen
- Wechselbäder
- Wärmebehandlungen
- Bewegungsbäder
Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl anderer Ursachen für eine Lähmung, beispielsweise Vergiftungen, Alkohol- sowie Drogenkonsum oder psychische Ursachen. Auch sie bedürfen im Falle einer Lähmung einer eigens ausgerichteten Therapie.