Lähmung: Welche Symptome treten auf?
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- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Bei einer Lähmung lassen sich die Symptome an der Muskulatur erkennen: Sie verliert plötzlich, schleichend, vorübergehend oder dauerhaft ihre Fähigkeit, sich zusammenzuziehen. Dabei kann die Muskelkraft deutlich geschwächt sein, aber auch vollständig verloren gehen.
Lähmungen können grundsätzlich in jedem der mehr als 200 Skelettmuskeln auftreten, zeigen sich aber vor allem in Armen und Beinen. Darüber hinaus kann auch die Muskulatur bestimmter innerer Organ gelähmt sein, beispielsweise die Darmmuskulatur oder die Muskeln in den Wänden der Blutgefäße.
Je nachdem, wie eine Lähmung ausgeprägt ist, kann der Arzt auf deren Ursache zurückschließen. Deshalb unterscheiden Mediziner bei einer Lähmung die Symptome anhand von Art, Ausmaß, Stärke und Verteilungsmuster:
- Parese: leichte, unvollständige Lähmung eines Muskels, einer Muskelgruppe oder eines Körperteils (z. B. Arm oder Bein)
- Plegie: komplette und vollständige Lähmung eines Skelettmuskels
- Paralyse: betroffenen Muskeln sind komplett gelähmt, zusätzlich können Muskeln der inneren Organe (z. B. Darm) betroffen sein.
Auch die Anzahl der durch die Lähmung eingeschränkten Extremitäten spielen für die Einordnung der Symptome und die daraus resultierende Behandlung eine wichtige Rolle:
- Die Monoplegie ist die vollständige Lähmung von einem Arm oder einem Bein.
- Eine Diplegie ist die vollständige Lähmung beider Arme.
- Die Paraplegie bezeichnet die vollständige Lähmung beider Beine.
- Eine Hemiplegie ist die vollständige Lähmung einer Körperhalbseite.
- Die Tetraplegie beschreibt die vollständige Lähmung aller vier Extremitäten, also beider Arme und beider Beine.
Beide Einteilungsmuster lassen sich dabei miteinander kombinieren: Ein eingeschränkte Muskelkraft in beiden Armen ist demnach eine Dipares, eine komplette Lähmung einer Körperhälfte kann als Hemiparalyse bezeichnet werden. Über die charakteristischen Lähmungsmuster hinaus sind Lähmungen sehr unterschiedlich und vielgestaltig. Sie hängen vor allem von der zugrunde liegenden Ursache ab.
So können sich bei einer Lähmung die Symptome plötzlich zeigen wie bei einem Schlaganfall oder einem Bandscheibenvorfall. Sie können ohne erkennbare Ursache auftreten, wie bei der idiopathischen Gesichtslähmung, oder schleichend fortschreiten, wie es für Erkrankungen wie Morbus Parkinson oder Multiple Sklerose typisch ist. Hier breiten sich die Lähmungen über Jahre hinweg kontinuierlich aus oder verstärken sich in Krankheitsschüben.

Eine Lähmung kann ebenso wie die begleitenden Symptome dauerhaft bestehen bleiben. Kommt es beispielsweise durch einen Unfall zu einem Rückenmarksschaden, der eine Querschnittslähmung verursacht, so bleibt diese Lähmung lebenslang bestehen. Hier gilt: Je weiter oben der entstandene Rückenmarksschaden liegt, desto größer das Ausmaß der Lähmungen: Ein Rückenmarksschaden im Bereich der Halswirbelsäule führt in der Regel zur vollständigen Lähmung von Armen und Beinen.
Eine Lähmung wird darüber hinaus durch Symptome wie Missempfindungen oder Gefühlsstörungen in den entsprechenden Muskeln begleitet. In Armen, Händen, Füßen oder Beinen können Beschwerden wie Kribbeln oder Brennen auftreten. Betroffene können Hitze, Kälte oder Berührungen nicht mehr oder nur noch teilweise wahrnehmen. Auch das Schmerzempfinden ist deutlich verringert oder nicht mehr vorhanden.