Laborwerte richtig deuten

Bei Blutuntersuchungen werden häufig viele Werte erfasst, von denen wir die wenigsten wirklich verstehen. Lernen Sie hier die wichtigsten Blutwerte kennen.
Einige Mangelzustände und Krankheiten kann man äußerlich sehen: Wer unter Blutarmut leidet, ist häufig blass, auf erhöhte Cholesterinwerte können sogenannte Xanthelasmen hindeuten. Doch am meisten lässt sich noch immer aus dem Blut ablesen. Farbe, Form und Beschaffenheit der Blutzellen geben Hinweise auf Krankheiten. Außerdem lassen sich auch Stoffwechselstörungen feststellen, zum Beispiel indem man schaut, welche Fettsäuren sich im Blut befinden.
Erythrozyten
So heißen die roten Blutkörperchen. Ihre Zahl wird in jedem Blutbild ermittelt. Hohe Werte weisen auf Stress oder chronische Herz-Lungenkrankheiten hin, niedrige unter anderem auf Eisenmangel. Gemessen wird die Zahl pro Mikroliter (µl). Referenzwert: 4,3 bis 5,2 Millionen/µl.
Leukozyten
Die weißen Blutkörperchen patrouillieren durch den ganzen Körper und bekämpfen Bakterien oder Viren. Erhöhte Werte zeigen einen bakteriellen Infekt an. Gemessen wird die Anzahl pro Mikroliter (µl). Referenzwert: 4.000 bis 10.000/µl.
Thrombozyten
Die Zahl der Blutplättchen wird in jedem Blutbild ermittelt. Sie unterstützen die Blutgerinnung. Bei stark verringerten Werten drohen innere Blutungen. Erhöhte Werte steigern die Thrombose-Gefahr. Gemessen wird die Anzahl pro Mikroliter (µl). Referenzwert: 150.000 bis 400.000/µl.
Cholesterin
Die Blutfettwerte helfen, Risiken für das Herz-Kreislauf-System abzuschätzen. Die Gefahr einer Arterienverkalkung steigt zum Beispiel mit einem erhöhten Gesamtcholesterinwert an. Erhöhte Cholesterinwerte kann man manchmal sogar sehen: Ablagerungen von Cholesterin an den Augenlidern, die Xanthelasmen, können ein Hinweis auf erhöhte Werte sein. Gemessen wird in Milligramm (mg) pro Deziliter (dl). Referenzwert: weniger als 240 mg/dl.
Triglyceride
Ähnlich wie beim Cholesterin handelt es sich um spezielle Fette. Sie liefern den Brennstoff, aus dem die Zellen ihre Energie ziehen. Hohe Werte, vor allem in Verbindung mit schlechten Cholesterinwerten, sind gefährlich für Herz- und Blutgefäße. Niedrige können eine Überfunktion der Schilddrüse anzeigen. Gemessen wird in Milligramm (mg) pro Deziliter (dl) Referenzwert: 150 bis 200 mg/dl.
Glukose
Der Blutzucker steigt bei Diabetes und Erkrankungen von Leber und Niere. Bei Magen- und Darmkrankheiten fällt er. Bei stark erhöhten Werten ist Glukose auch im Urin nachweisbar. Gemessen wird in Milligramm (mg) pro Deziliter (dl) Referenzwert: 60 bis 99 mg/dl.
Harnsäure
Sie entsteht beim Verstoffwechseln von tierischen Nahrungsmitteln. Die Konzentration im Blut ist abhängig vom Alter sowie der Nieren- und Darmfukiton. Ein erhöhter Wert ist ein Risiko für Herz, Nieren und Gelenke (Gicht). Nulldiäten lassen die Harnsäure steigen. Gemessen wird in Milligramm (mg) pro Deziliter (dl). Referenzwert: 2,5 bis 5,9 mg/dl.