Kurkumin: Wie viel Kurkuma am Tag ist optimal?
Über 4.000 medizinische Studien über das aromatische Pulver gibt es inzwischen. Doch was genau hat es mit dem Inhaltsstoff Kurkumin auf sich? Wie wirkt er und wie viel Kurkuma am Tag muss ich zu mir nehmen, um diese Wirkung zu erzielen?
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Bei Kurkuma handelt es sich um ein tropisches Gewächs, dessen Knollen in Asien seit jeher als Kostbarkeit verehrt werden. Ihrem Geheimnis kommen die Forscher:innen gerade auf die Spur: Es liegt in einem bestimmten Inhaltsstoff der Wurzel, dem Kurkumin.
Was ist Kurkumin?
Kurkumin ist der Pflanzenstoff, der für die leuchtend orange Farbe im Inneren der Kurkumawurzel verantwortlich ist. Kurkumapulver besteht etwa zu drei bis fünf Prozent aus dem Pflanzenfarbstoff.
Kurkumin wird eine Reihe gesundheitsfördernder Eigenschaften zugesprochen – die regelmäßige Aufnahme des Pflanzenstoffs wird darum von Expert:innen empfohlen.
Täglich Kurkuma hilft gegen Entzündungen
In der ayurvedischen Medizin wird Kurkuma seit jeher als Medizin bei Entzündungen und Schwellungen in Mund und Rachen eingesetzt. Forscher:innen konnten inzwischen belegen, warum das Pulver antientzündlich wirkt: Seine Wirkstoffe blockieren bestimmte Entzündungswege im Körper und verhindern so die Verbreitung eines speziellen Proteins, das Schwellungen und Schmerzen auslöst.
Ein warmer Kurkumawickel hilft bei äußerlichen Schwellungen; bei Entzündungen in Mund und Rachen dreimal täglich mit einer Kurkumaspülung (1 TL auf 100 ml Wasser) gurgeln.
Kurkumin lindert Gelenkentzündungen
Dass Kurkuma Entzündungen heilt, wurde inzwischen in einer Reihe von Studien gezeigt. Ganz besonders effektiv ist der Wirkstoff Kurkumin bei Arthrose-Patienten:innen: In einer Untersuchung zeigte die Kurkumintherapie ähnlich gute Wirkungen wie Medikamente. Die Schmerzen gingen zurück, Rötungen und Schwellungen wurden gemildert ebenso wie die unangenehme Hitze in den betroffenen Gelenken.
Blutuntersuchungen zeigten den Rückgang einer ganzen Reihe von Entzündungsmarkern. Damit ist Kurkuma eine Ergänzung oder sogar eine Alternative zu herkömmlichen Arthrose-Medikamenten, den sogenannten nicht-steroidalen Entzündungshemmern – und das völlig nebenwirkungsfrei.
Kurkuma-Pulver: Wirkung auf die Gefäße
Japanische Wissenschaftler:innen haben in einer Langzeitstudie bewiesen, dass eine chemische Substanz in der Kurkumawurzel das Herz ebenso gut vor Alterungsprozessen schützt wie moderate sportliche Betätigung. Der Grund: Kurkuma stärkt die innerste Schicht der Gefäßwände und schützt die Blutgefäße dadurch vor gefährlichen Ablagerungen, der sogenannten Arteriosklerose. Diese sind die häufigste Ursache von Herzinfarkten und Schlaganfällen.
Kurkumin erleichtert der Leber die Arbeit
Forscher:innen konnten inzwischen nachweisen, dass Kurkumin ganz besonders die Leber stärkt – das zentrale Entgiftungssystem unseres Körpers. Eine wichtige Rolle spielen die Bitterstoffe des Kurkumins: Sie regen die Produktion von Gallensaft für die Fettverdauung an und entlasten dadurch die Leber.
Gleichzeitig verbessern sie den Gallenfluss, dadurch können Gift- und Schadstoffe aus der Leber direkt in den Darm abtransportiert werden. Aktuelle Studien weisen daraufhin, dass Kurkumin sogar eine fortschreitende Leberentzündung aufhalten kann. Bestätigt sich diese Vermutung, könnte eine Kurkumintheapie die Lösung für chronische Lebererkrankungen sein.
Kurkuma: Wirkung auf den Blutzuckerspiegel
Eine Studie mit sogenannten Prädiabetiker:innen, also Menschen, die unter einer Insulinresistenz leiden, die in Diabetes münden kann, beweist: Kurkuma schützt vor Diabetes. Nach Abschluss der Studie hatte sich in der Patient:innengruppe, die Kurkumin bekommen hatte, kein Diabetes entwickelt. In der Gruppe ohne Kurkumintherapie waren hingegen 16 Prozent der Proband:innen an der Stoffwechselstörung erkrankt.
Die Erklärung der Forscher:innen: Kurkumin regt die Betazellen in der Bauchspeicheldrüse dazu an, Insulin zu produzieren. Dieses wiederum senkt den Blutzuckerspiegel und verhindert so langfristig die drohende Diabetes-Erkrankung.
Kurkumin stärkt die Abwehr
Der bioaktive Wirkstoff Kurkumin unterstützt den Körper bei der Bildung spezifischer T-Zellen, die eine zentrale Rolle bei der Abwehr von Krankheitserregern spielen. Zudem konnte jetzt nachgewiesen werden, dass durch Kurkumin verstärkt ein spezielles Protein, das sogenannte Cathelicidin, gebildet wird. Dieses Protein ist entscheidend an der Bekämpfung von Bakterien beteiligt und beugt somit Infektionen und chronischen Erkrankungen vor.
Kurkumin verbessert das Gedächtnis
Eine Studie der Harvard-Universität beweist: Der Wirkstoff Kurkumin ist in der Lage, die für viele Moleküle undurchlässige Blut-Hirnschranke zu passieren. Im Gehirn regt Kurkumin eine Vielzahl heilsamer Vorgänge an: Es kann Oxidationsprozesse verhindern, die die empfindlichen Nervenzellen schädigen. Dazu schützt der Wirkstoff das Gehirn vor Eiweißablagerungen, den sogenannten amyloiden Plaques, die als Hauptursache für Demenzerkrankungen gelten. Sie stören die Übertragung von Nervensignalen und führen zu kognitiven Funktionseinbußen.
Außerdem fördert Kurkumin die Bildung eines speziellen Hormons, des sogenannten Wachstumsfaktors BDN. Dieses Hormon stärkt das Gedächtnis, verbessert die Hirnleistung und fördert die Neubildung von Nervenzellen.
Kurkuma gegen Krebs
Lange Zeit waren die Schulmediziner skeptisch: Ein Gewürz soll die Bildung von Krebszellen verhindern? Inzwischen haben Forscher:innen mit modernster Technik nachgewiesen, dass Kurkumin tatsächlich das Tumorwachstum hemmt. Ihre Erklärung: Der Wirkstoff beeinflusst die physikalischen Eigenschaften der Zellmembran, indem es sich in bestimmte Schichten, die Doppellipidschichten, hineinschiebt.
Auf gesunde Zellen wirkt das stabilisierend – sie können sich besser gegen Angreifer wehren. Somit stärkt Kurkumin das Immunsystem. Genetisch mutierte Krebszellen hingegen werden durch diesen Vorgang beschädigt: Ihre Zellmembran wird durchlässiger. Kurkuma schützt daher nicht nur vor Krebserkrankungen, sondern unterstützt auch schulmedizinische Therapien wirksam.
Wie viel Kurkuma am Tag sollte ich zu mir nehmen?
Seine Heilkraft entfaltet Kurkuma ab einer Dosierung von ca. 1,5–3 g pro Tag; das entspricht etwa der Menge von 0,5–1 TL. Das Gewürz ist eine köstliche Zutat in Nudelsoßen oder Salatdressings – selbst Smoothies kann man damit abschmecken.
Wichtig: Das Gewürz immer mit etwas Fett kombinieren, da seine Wirkstoffe fett- und nicht wasserlöslich sind. Wer den Geschmack nicht mag, kann auf Kapseln (Apotheke) zurückgreifen. Zu therapeutischen Zwecken werden bis zu 8 g Kurkuma täglich eingenommen, solch hohe Dosierungen sollten aber ärztlich angeordnet werden.
Doch wer seinen Gerichten täglich die empfohlene Menge Kurkuma-Pulver beimischt, nimmt auch genügend Kurkumin zu sich, um seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun und zahlreichen Erkrankungen vorzubeugen.