Kryptorchismus – die Krankenakte Hitler

Lange galt es als Gerücht, jetzt ist es bestätigt: Hitler litt unter Kryptorchismus. Er hatte nur einen Hoden. Das bestätigt ein Dokument des Anstaltsarztes im Gefängnis Landsberg, Josef Brinsteiner. Er untersuchte Hitler in der Nacht vom 11. auf den 12. November 1923 als dieser dort nach seinem gescheiterten Putschversuch eingeliefert wurde.
Das Dokument galt lange als verschollen. 2010 tauchte es bei einer Versteigerung plötzlich wieder auf. Der Freistaat Bayern beschlagnahmte es sofort – und ließ es untersuchen. Doch der Kryptorchismus war nicht Hitlers einziges Leiden. In der Krankenakte Hitler haben wir alle seine Gebrechen für Sie gesammelt.
Die Krankenakte Hitler
Ließ sich Hitler Kokain ins Auge träufeln?
Gelegentlich auftretende Bindehautentzündungen behandelte Leibarzt Theodor Morell mit einer eingeträufelten Kokain-Adrenalin-Lösung. Hitler hatte zudem seit 1941 eine altersbedingte Nahsicht-Schwäche. An manchen Tagen sah er außerdem auf dem rechten Auge unscharf.
Litt Hitler ständig unter Zahnweh?
Hitler hatte schon bei der Machtergreifung 1933 sehr schlechte Zähne, seit Jahren plagten ihn Zahnschmerzen. Seine Ärzte berichteten von einem desolaten Gebiss voller Brücken, Kronen und lockerer Zähne. Hitler bestand jedoch darauf, keine Prothese zu tragen. Er befürchtete, dadurch seine Fähigkeiten als Redner einzubüßen. Später trug er vermutlich auch Zahngold jüdischer KZ-Opfer, da sein Zahnarzt 50 Kilo davon selbst verwaltete. Die andauernden Schmerzen bekämpfte der Diktator mit hohen Dosen verschiedener Schmerzmittel.
War Hitler ein Simulant?
"Zum Waffen- und Hilfsdienst untauglich, zu schwach, waffenunfähig." Das Ergebnis von Hitlers Musterung für die österreichische Armee 1914 fiel verheerend aus. Der Grund: Hitler gab ein schweres Lungenleiden an. Offenbar war das aber nur vorgetäuscht - ein halbes Jahr später rückte er freiwillig in Bayern zum Waffendienst ein. Im Ersten Weltkrieg fiel er wegen einer Atemwegserkrankung niemals auf oder aus.
Durfte Hitler kein Fleisch essen?
Hitler litt seit 1929 an einem stressbedingten Reizdarm-Syndrom. Aufgrund anhaltender Verdauungsprobleme empfahlen ihm Ärzte eine vegetarische Ernährung. Hitler nahm in den Kriegsjahren hauptsächlich fleischlose Suppen und Brei zu sich.
Stand er kurz vor einem Infarkt?
Seit 1941 klagte Hitler über Herzprobleme. Der Kardiologe Dr. Arthur Weber diagnostizierte anhand eines EKGs eine Koronarsklerose. Bei dieser Verengung der Herzkranzgefäße wird der Herzmuskel nur unzureichend mit Sauerstoff versorgt. Die Erkrankung verschlechterte sich bis 1945 zunehmend - ein Infarkt hätte jederzeit eintreten können.
War Hitler geisteskrank?
Hitlers Leiche wurde verbrannt, zu Lebzeiten ließ er sich nie von Psychologen befragen. Schlechte Voraussetzungen, um seine Psyche zu beurteilen. War Hitler ein Psychopath, schizophren und paranoid? Diese Auffassung vertraten viele Hitler-Biografen und auch US-Psychologen, die sich während des Krieges mit Hitlers Psyche befassten. Andere, wie der Mediziner Hans-Joachim Neumann, kamen zu dem Schluss: Der Diktator war bis zuletzt geistig absolut gesund und voll schuldfähig!
Zitterte Hitler, weil seine Gehirnzellen abstarben?
Das Zittern der linken Hand war ein deutliches Symptom einer Parkinson-Erkrankung - Morbus Parkinson wird häufig als Schüttellähmung bezeichnet und kann zu einer völligen Bewegungsunfähigkeit führen. Die Krankheit wird vom Absterben bestimmter Nervenzellen im Gehirn hervorgerufen. Hitler versuchte, sie zu verstecken, indem er seine linke Hand bei öffentlichen Auftritten hinter dem Rücken hielt oder mit der rechten umklammerte. Spätestens seit 1941 litt Hitler an der Krankheit, die allerdings von seinen Leibärzten nicht diagnostiziert und behandelt wurde. Er bekam lediglich krampflösende Medikamente verordnet.
Was sagt ein Psychogramm über Hitler?
1942 lassen die Amerikaner den Psychoanalytiker Walter Langer ein Psychogramm von Adolf Hitler erstellen. Unter anderem kommt Langer zu dem Schluss, dass Hitler im Falle einer Niederlage den Selbstmord allen anderen Möglichkeiten vorziehen würde. Doch die Amerikaner gehen auf Nummer sicher: Sie lassen einen Steckbrief anfertigen, der Hitler in allen möglichen Verkleidungen zeigt, die er auf einer Flucht tragen könnte, u. a. als russischen Intellektuellen. Warum mitten im Zweiten Weltkrieg Hitlers körperlicher Verfall dabei unberücksichtigt blieb, ist den Historikern bis heute ein Rätsel.