Kriebelmücken-Biss: Aussehen, Behandlung und Spätfolgen
Sie ist winzig wie eine harmlose Fruchtfliege, doch der Biss einer Kriebelmücke kann wochenlang Beschwerden machen – und mitunter gefährlich werden.
Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.
Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Die Kriebelmücke sticht nicht, sie beißt – und anschließend labt sie sich aus der blutenden Wunde. Solch ein Kriebelmücken-Biss kann Schmerzen und heftigen Juckreiz auslösen, und das für mehrere Wochen. Zudem besteht die Gefahr, dass sich die Wunde entzündet. Alle Infos über Aussehen, Behandlung und Spätfolgen eines Kriebelmücken-Bisses.

Was sind Kriebelmücken?
Kriebelmücken sind zwei bis vier Millimeter große Insekten, die äußerlich der Stubenfliege ähneln. Ursprünglich stammen sie aus Skandinavien, sind inzwischen aber auch in Deutschland heimisch geworden.
Kriebelmücken sind vor allem auf dem Land anzutreffen – vorzugsweise an Flüssen und Bächen, denn sie benötigen Fließgewässer, um ihre Brut darin abzulegen. In heißen Sommern gibt es besonders viele Kriebelmücken, weil die Larven sich bei hohen Temperaturen am besten entwickeln.
Ganz oben auf ihrem Speiseplan stehen Weidetiere wie Pferde und Kühe; aber bei entsprechendem Angebot scheuen Kriebelmücken auch vor Menschen nicht zurück.
Kriebelmücke: Stich oder Biss?
Anders als andere Mücken sticht die Kriebelmücke nicht, sondern sie beißt. Sie hat scharfe Sägewerkzeuge am Maul und ritzt damit kleine Löcher in die Haut ihres „Opfers“. Anschließend saugt sie das sich darin sammelnde Blut auf. Zuvor injiziert sie ein Eiweißgemisch, das gerinnungshemmend und betäubend wirkt und so verhindert, dass die Mücke bei ihrer Mahlzeit gestört wird. Bei dem juckenden und schmerzenden Ergebnis handelt es sich also nicht um einen Kriebelmücken-Stich, sondern um einen Biss.
Kriebelmücken-Biss: Aussehen der Wunde
Das Aussehen eines Kriebelmücken-Bisses können Sie an folgenden Merkmalen erkennen:
An der Bissstelle bildet sich ein kleiner, blutunterlaufener Punkt.
Später kann sich ein etwa erbsengroßes Knötchen bilden, teilweise entwickelt sich zusätzlich ein eitriges Bläschen.
Häufig bilden sich zusätzlich Blutergüsse – Schuld daran ist das Eiweißsekret, das die Mücke bei ihrem Biss injiziert.
Typisch sind Hautrötungen bis zu zwei Zentimetern um die Bissstelle herum.
Wenn sich die Bissstelle entzündet, kann sie zusätzlich stark anschwellen.

Kriebelmücken-Bisse behandeln: So geht’s
Die Erste-Hilfe-Maßnahmen nach einem Kriebelmücken-Biss sind dieselben wie bei jedem anderen Insektenstich:
Erhitzen: Wer möchte, kann die Wunde mit einem speziellen Heizstift oder Wärmeplättchen erhitzen – dies unterdrückt die Histaminausschüttung (und lindert damit den Juckreiz) und zerstört das von der Mücke injizierte Eiweißsekret.
Kühlen: Kalte Kompressen oder Kühlpacks, in ein Tuch eingeschlagen, lindern Schmerzen, Juckreiz und Schwellung.
Eincremen: Antiallergische Salben oder Präparate mit Hydrocortison drosseln die Immunreaktion an der Bissstelle und wirken so Schwellung und Entzündungen entgegen.
Kratzen vermeiden: Der Biss sollte möglichst nicht berührt werden, da sonst Keime in die offene Wunde geraten können. Dies erhöht das Risiko einer Infektion erheblich – Kratzen sollte darum unbedingt vermieden werden.
Sind bei einem Kriebelmücken-Biss Spätfolgen zu befürchten?
Kriebelmücken sind an sich nicht gefährlicher als andere blutsaugende Insekten. Bedrohlich kann es aber werden, wenn etwa durch Kratzen Schmutz und Krankheitserreger in die Bisswunde geraten – dann kann sie sich entzünden, was in sehr seltenen Fällen zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen kann.
Zwar ist auch ein Insektenstich mit Blutvergiftung als Folge immer möglich; egal, von welchem Insekt. Doch diese Gefahr ist bei Kriebelmücken-Bissen größer als bei Stichen. Das liegt daran, dass die Bisswunde schlicht größer ist als eine Stichwunde.
Bei diesen Symptomen nach einem Kriebelmücken-Biss sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden:
Fieber, Schüttelfrost
Herzrasen
Beschleunigte Atmung
Blutdruckabfall
Auch ein roter Strich, der von der Wunde wegführt, sollte von einer Ärztin oder einem Arzt abgeklärt werden. Zwar handelt es sich dabei nicht, wie häufig vermutet wird, um ein Symptom einer Blutvergiftung – aber der Strich ist ein Warnzeichen für eine Entzündung der Lymphgefäße. Diese ist zwar weniger gefährlich als eine Sepsis, muss aber dennoch mit Antibiotika behandelt werden.
Wie kann man sich vor Kriebelmücken-Bissen schützen?
Einen Vorteil haben die Insekten immerhin gegenüber den herkömmlichen Stechmücken: Sie halten sich ausschließlich im Freien auf und dringen nicht in unsere Schlafzimmer ein.
Im Freien ist es allerdings nicht ganz einfach, sich vor den Insekten zu schützen. Einen Versuch wert sind folgende Maßnahmen:
Lange Kleidung: Durch Kleidung hindurchzubeißen ist noch schwieriger, als durch den Stoff hindurchzustechen. Lange Hosen und langärmlige Oberteile mit engen Bündchen sind darum ein guter Schutz vor Kriebelmücken. Zusätzlich sollten die Socken über die Hosenbeine gezogen werden, um zu verhindern, dass die Insekten in die Hose krabbeln.
Insektensprays: Mückensprays (am wirksamsten mit DEET) können den Mücken zumindest vorübergehend den Aufenthalt in der Nähe der Menschen vermiesen.
In Bewegung bleiben: Kriebelmücken suchen sich für ihre Mahlzeit bevorzugt ruhende Opfer – wer sich bewegt, ist weniger attraktiv für die Insekten.
Von den Mücken „bevölkerte“ Regionen meiden: Am sichersten ist wohl die Methode, im Sommer die Ufer von Flüssen und Bächen zu meiden.
Wenn das Insekt doch zubeißen sollte, heißt es Kühlen und den Kriebelmücken-Biss beobachten, um mögliche Spätfolgen zu vermeiden.