Kribbeln im Kopf: Was bedeutet das?

Ein Kribbeln im Kopf fühlt sich an, als würden unzählige Ameisen im Schädel und auf der Kopfhaut ihr Unwesen treiben. Diese ziemlich unangenehmen und lästigen Beschwerden können Betroffene fast wahnsinnig machen – und ratlos: Was kann es bedeuten, wenn es im Kopf und auf der Kopfhaut kribbelt?

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Kribbeln im Kopf: Was ist das?

Mediziner:innen sprechen beim Kribbeln im Kopf von einer sogenannten Parästhesie. Eine P­­arästhesie kann auftreten, wenn ein Nerv mehr als sonst unter Druck steht. Sie kann akut, kurzfristig und chronisch sein. Das prickelnde oder juckende Gefühl kann im Prinzip am ganzen Körper auftreten – auch im Bereich des Kopfes. Häufig sprechen Patient:innen dann von Kribbeln auf der Kopfhaut, am Vorder- oder Hinterkopf, an der Stirn oder auch im Gesicht. 

Wie macht sich das Kribbeln im Kopf bemerkbar?

Häufig berichten Betroffene, sie hätten das Gefühl, Gänsehaut am Kopf zu haben. Andere wiederum berichten von einem Gefühl wie tausend Stecknadeln am Kopf, einem Empfinden wie in Watte gehüllt oder einem dumpfen Kopfschmerz. Unterschiedlicher könnten die Erfahrungsberichte und Symptome bei einer Parästhesie gar nicht sein.

Der eine verspürt zum Beispiel ganz viele kleine, punktuelle Stiche, der andere hingegen einen Juckreiz über die gesamte Kopfhaut. Mal tritt das Taubheitsgefühl am Kopf nur auf der linken oder rechten Kopfhälfte auf oder auch gezielt an einer bestimmten Stelle. Bei manchen macht sich sogar ein starker Kopfschmerz im Zusammenhang mit Kribbeln im Kopf breit.

Auf diese verschiedenen Arten kann sich eine Parästhesie bemerkbar machen:

  • Kribbeln im Kopf, Gesicht und am Nacken

  • Taubheitsgefühl

  • Wahrnehmungsstörungen

  • Missempfindungen

  • Schmerzen

  • Sehstörungen

  • Übelkeit

  • Schwindel

  • Hautreaktionen

  • gestörtes Wärmeempfinden

  • Kopfhaut kribbelt wie Gänsehaut

Übrigens: Kribbelt es nicht nur im Kopf, sondern schmerzen die Haare, spricht man von einer Trichodynie. Der sogenannte Haarwurzelschmerz unterscheidet sich jedoch stark von einem "normalen" Kribbeln am Kopf. 

Kribbeln auf der Kopfhaut: Die häufigsten Ursachen

Die Ursachen für Symptome, die Patient:innen oft als Kribbeln im oder auf dem Kopf bezeichnen, können sehr vielfältig sein. Je nach Art der Beschwerden und der Begleiterscheinungen kommen verschiedene Ursachen infrage. Die häufigsten Auslöser im Überblick:

Kribbeln im Kopf und Schwindelgefühl: Psyche als Auslöser

Ein möglicher Auslöser für das Kribbeln im Kopf oder auf der Kopfhaut ist Stress. Extreme Belastung und hoher Leistungsdruck schlagen auf die Psyche und können zu Muskel- oder Nervenverspannungen führen und auf diese Weise Nervenprobleme ebenso wie Durchblutungsstörungen verursachen. Neben dem typischen Kribbeln kann sich auch ein Schwindelgefühl bemerkbar machen.

Kribbeln im Hinterkopf durch Verspannungen

Fehlbelastungen und Fehlhaltungen im Alltag können ebenso zu Muskelverspannungen führen. Neben den typischen Rückenschmerzen kann es dann auch schon mal kribbeln im Kopf. Oft wird berichtet, dass sich bei Nackenverspannungen ein leichter Schmerz bis in den Hinterkopf zieht. Nicht selten kribbelt es dann auch auf der Kopfhaut.

Nährstoffmangel: Kribbeln und Brennen im Kopf

Ein weiterer Grund für das Kribbeln im Kopf kann ein Nährstoffmangel durch einseitige Ernährung sein. Fehlt es dem Körper an wichtigen Nährstoffen wie z.B. Eisen, Folsäure oder Vitamin B, sendet das Gehirn Signale – unter anderem in Form von lästigem Jucken oder Brennen der Kopfhaut.

Missempfindungen: Kopf eingeschlafen?

Auch Kälte kann ein Taubheitsgefühl an Bein, Arm oder Kopf hervorrufen. Häufig wird von “eingeschlafenen” Körperteilen gesprochen, was nichts anderes beschreibt als nicht ausreichend durchblutete Gliedmaßen. Betroffene sprechen hier oft davon, dass ihr "Kopf eingeschlafen" wäre.

Kopf kribbelt nach Medikamenten

Außerdem können Nebenwirkungen von Medikamenten Auslöser für das lästige Kribbeln am Kopf sein.

Kribbeln im Kopf und Schwindelgefühl: Symptome einer Gehirnerschütterung

Neben diesen eher als harmlos eingestuften Ursachen kann das schmerzhafte Kribbeln auch durch einen Unfall hervorgerufen werden. Folgen eines harten Aufpralls können beispielsweise ein eingeklemmter Nerv oder auch eine Gehirnerschütterung sein, die sich durch Kopfschmerzen, Schwindel und mitunter auch durch starkes Kribbeln äußert.

Kribbeln am Kopf: Schwere Ursachen möglich, aber selten

Neurologische Erkrankungen wie Parkinson, Epilepsie oder Multiple Sklerose sind als Ursprung akuter, kurzfristiger und chronischer Parästhesien zwar möglich. Wie Tumore und hormonelle Störungen zählen diese aber zu den seltenen Ursachen. Oft steckt eher eine Stressproblematik hinter der Ursache.

Kribbeln im Kopf und auf der Kopfhaut: Ist es ein Schlaganfall?

Zu den typischen Symptomen eines Schlaganfalls zählen auch Empfindungsstörungen wie Kribbeln oder ein Taubheitsgefühl. Diese lokalisieren sich aber nicht nur auf den Kopfbereich. Zudem kommen oft noch Symptome wie Sprachstörungen, Gesichtsfeldausfälle, Schwindel und Gangschwierigkeiten sowie starke Kopfschmerzen hinzu. Betroffene können oft ihre Arme und Beine nicht mehr richtig bewegen. Sollten zu dem Kribbeln im Kopf noch weitere Symptome hinzukommen, empfiehlt es sich, umgehend einen ärztlichen Rat einzuholen. In diesem Fall muss schnell gehandelt werden.

Kopfhaut kribbelt ständig: So erfolgt die Behandlung

Stressbedingte Kopfschmerzen lassen sich bereits mit ausreichend Entspannung behandeln. Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst, probieren Sie es mit Yoga oder Meditation. So kann sich der Stress und die damit verbundene Anspannung lösen. Massagen helfen zudem bei Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich. Präventiv sollten Sie im Winter außerdem immer Schal und Mütze tragen, um das Risiko einer Unterkühlung am Kopf zu verringern.

Steckt eine Erkrankung hinter den Beschwerden, müssen diese ursächlich behandelt werden, damit die Parästhesie abklingt. Daneben sollte eine Umstellung der Medikamente in Betracht gezogen werden, wenn das Kribbeln eine Nebenwirkung eines Medikamentes ist.

Allgemein gilt: Hält das Kribbeln im Kopf über einen längeren Zeitraum an, ebbt nicht ab, sondern wird sogar noch stärker, dann sollten Sie in jedem Fall einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

Quellen:

Missempfindungen: Parästhesien, in: gesundheits-lexikon.com

Hormonyoga um gut durch die Wechseljahre zu kommen. Teil 1, in: yogasuite-hamburg.de