Kreuzbandriss: "Drei Monate für die Nachbehandlung einplanen"
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- Das sagt der Experte
Bänderriss im Knie: Eine sehr häufige Ursache von Knieschäden sind Sportverletzungen oder Unfälle mit einem Kreuzbandriss. Normalerweise sind die Kreuzbänder sehr stabil. Zu einem Riss kann es nur bei sehr ungewohnten Bewegungen mit großer Krafteinwirkung kommen. Der Patient erholt sich in der Regel schnell von der Operation. Das Knie braucht jedoch eine Weile, um die frühere Beweglichkeit und Stabilität wieder zu erlangen.

Der Gelenk-Experte Dr. Jürgen Walpert beantwortet im Interview die wichtigesten Fragen zur Nachbehandlung nach einem Kreuzbandriss:
Muss bei einem Kreuzbandriss immer operiert werden?
Nicht immer ist ein chirurgischer Eingriff notwendig. Eine konservative Behandlung kommt vor allem dann in Frage, wenn das Kreuzband nur angerissen ist. Auch bei Patienten mit einem niedrigen körperlichen und sportlichen Anspruchsniveau kann auf eine Operation oft verzichtet werden. Das gleiche gilt für ältere Menschen mit einem Kreuzbandriss. Wichtig ist in diesen Fällen Krankengymnastik, um die Oberschenkelmuskulatur aufzubauen. Durch gezieltes Kraft- und Koordinationstraining wird das Kniegelenk wieder stabilisiert.
Wie lange dauert die Nachbehandlung?

Ob operiert wurde oder nicht – für die Nachbehandlung sollte sich der Patient genug Zeit nehmen. Drei Monate sollte man dafür unbedingt einplanen! In dieser Zeit wird die Belastung langsam gesteigert.
Kann man vorbeugen?
Einem Kreuzbandriss kann man zum Teil vorbeugen – und zwar, indem man die Muskulatur jedes Mal, bevor man Sport treibt, gut aufwärmt. Um das Verletzungsrisiko zu reduzieren, sind auch gut trainierte Beinmuskeln, eine optimale Sportausrüstung und ein vorsichtiges sportliches Verhalten wichtig. Wenn man müde wird, sollte man rechtzeitig aufhören.
Im Interview: Dr. Jürgen Walpert, Facharzt für Orthopädie der Klinik Fleetinsel Hamburg
Seine Arbeitsschwerpunkte umfassen unter anderem Arthroskopie des Kniegelenkes sowie des des oberen und unteren Sprunggelenkes, Knorpelaufbautherapien, Totalendoprothetischer Ersatz des oberen Sprunggelenkes und Sporttraumatologie.
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