Kräuter für Hunde: Welche Pflanzen sind geeignet?

Kräuter sind gesund für den Menschen, aber gilt das auch für Hunde? Wir verraten Ihnen, welche Kräuter für Hunde geeignet sind.

Hund auf Wiese
Kräuter für Hunde sind Bestandteil der biologisch-artgerechten Rohfütterung (BARF). Sie sollen den Vierbeiner mit Mineralstoffen und Vitaminen versorgen Foto: iStock/kozorog

Einige Kräuter sind tatsächlich gut für Hunde, einige sind jedoch nicht für die Vierbeiner geeignet. Welche Kräuter empfohlen werden und von welchen Kräutern abgeraten wird.

Heilkräuter für Hunde: Ist das sinnvoll?

Tierhalter beobachten häufig, dass ihre Vierbeiner Gräser und (Heil-)Pflanzen fressen. Nicht nur Katzen grasen, um ihren Verdauungstrakt zu reinigen – auch Hunde tun das. Einige Hunde fressen gezielt Heilpflanzen und Kräuter – Zoopharmakologen müssen allerdings noch erforschen, ob diese „Selbstmedikation“ bewusst oder unbewusst stattfindet. In der ganzheitlichen Tiermedizin hat die Phytotherapie, die Behandlung mit pflanzlichen Wirkstoffen, einen festen Platz. Auch in der artgerechten Rohfütterung (BARF) werden Kräuter für Hunde eingesetzt. Im Futtermix sind außer roher tierischer Nahrung, Gemüse und Obst auch Kräuter für Hunde enthalten. Sie sollen dazu beitragen, den Bedarf an Mineralstoffen und Vitaminen zu decken.

Warum sind Kräuter für Hunde gut?

Kräuter enthalten sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe, wie etwa Phenole, Saponine, Sulfide, Flavonoide, Bitterstoffe und Gerbstoffe, ätherische Öle und Alkaloide. Sie dienen aber auch als Quelle für Mineralstoffe und Spurenelementen wie Kalzium, Phosphor, Kalium, Magnesium und Zink.

Welche Kräuter für Hunde eignen sich für die Fütterung?

Kräutermischungen für den Hund werden getrocknet als fertige Zubereitung angeboten, ob zur Unterstützung einer Entwurmung, als Nahrungsergänzung oder zur Verdauungsförderung. Nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen beschäftigen sich bislang mit dem Einsatz von Kräutern für Hunde. Erkenntnisse über die Aufnahme der Substanzen im menschlichen Körper lassen sich nicht ohne Weiteres auf Hunde übertragen.

In kleinen Mengen können Kräuter für Hunde im Rahmen einer BARF-Mahlzeit frisch verwendet werden.

Eine Auswahl heimischer Küchen- und Wiesenkräuter, die für Hunde geeignet sind:

  • Brennnessel regt den Stoffwechsel an, unterstützt die Leber und kann bei Nieren- und Blasenerkrankungen helfen.
  • Gänseblümchen sind vitaminreich, liefern ätherisches Öl und Gerbstoffe. Blütenköpfe und Blätter dürfen püriert mit in den Napf.
  • Kamille kann Schmerzen lindern, wirkt beruhigend und entzündungshemmend.
  • Löwenzahn ist reich an Bitterstoffen. Blüten und Blätter wirken blutreinigend, harntreibend und entgiftend auf Leber und Niere.
  • Petersilie enthält viel Vitamin C, wirkt entzündungshemmend und kann gegen Mundgeruch helfen. Aber Vorsicht: Trächtige Hündinnen dürfen Petersilie jedoch nicht bekommen. Auch Tiere, die zur Bildung von Harnsteinen aus Kalzium-Oxalat neigen, müssen darauf verzichten.

Wie stellt man eine Kräutermischung für den Hund her?

Hunde können Zellulose nicht verdauen. Wie Gemüse müssen auch Kräuter für den Hund püriert oder sehr fein gehackt werden, um die pflanzlichen Zellwände aufzubrechen. Viele frische Kräuter enthalten ätherische Öle, zum Beispiel Basilikum, Rosmarin und Minze. Nach dem Zerkleinern geben sie diese an das Futter ab und duften intensiv – das ist für Hunde gewöhnungsbedürftig. Hier beeinflusst die Menge ganz entscheidend die Akzeptanz und die Verträglichkeit. Für Kräuter für Hunde gilt generell: weniger ist mehr.

Nicht jedes Kraut, das dem menschlichen Organismus nützt, ist auch für Hunde gesundheitsfördernd. Im Rahmen der BARF-Ernährung ist es ratsam, die individuelle Kräutermischung für den Hund und ihre Dosierung mit dem Tierarzt abzustimmen. Vor allem, wenn die Hündin Nachwuchs erwartet, sollten Kräuter für Hunde in jedem Fall tiermedizinisch abgeklärt werden.

Welche Kräuter sind für Hunde gar nicht geeignet?

Selbst einige typische Küchenkräuter, die für den Menschen sehr gesund sind, werden von Hunden oftmals schlecht vertragen oder können sogar zu Vergiftungen führen, zum Beispiel:

  • Waldmeister ist schon in geringer Menge giftig für Hunde.
  • Rosmarin darf nicht an Tiere verfüttert werden, die an Epilepsie leiden.
  • Tabu für den Hundenapf sind zudem alle Zwiebelgewächse. Dazu gehören: Porree, Lauch, Zwiebeln, Knoblauch, Bärchlauch und Schnittlauch. Die Inhaltsstoffe der Zwiebelgewächse nehmen Einfluss auf die roten Blutkörperchen. Überdosierungen können zunächst zu Erbrechen und Durchfall und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Knoblauch als Hausmittel zur Zeckenabwehr ist daher gefährlich. Er gehört  nicht auf die Liste der Kräuter für Hunde.

Quellen:

Knocks-Münchberg, Angela: Kräuter für Hunde, Schwarzenbek: Cadmos Verlag.

Kohtz-Walkemeyer, Marianne (2017): BARF für Hunde, München: Gräfe und Unzer Verlag.

Nadig, Alexandra (2018): Heilpflanzen für Hunde. Wirkungsweise, Rezepturen und Anwendung, Schwarzenbek: Cadmos Verlag.Schäfer, Sabine L. & Messika, Barbara R. (2010): B.A.R.F. Artgerechte Rohernährung für Hunde, Nerdlen/Daun: Kynos Verlag.