Krätzmilben: SOS-Tipps für juckende Zeiten

Krätzmilben-Weibchen legen Eier und ihre Ausscheidungen unter unsere Haut.
Krätzmilben-Weibchen legen Eier und ihre Ausscheidungen unter unsere Haut. Die dadurch ausgelöste allergische Reaktion führt zu starkem Juckreiz Foto: Fotolia

Sie sind winzig klein, können aber ganz schön lästig sein. Mit ihrem Stechrüssel wollen sie nur an unser Bestes: Blut! Krätzmilben, Läuse, Flöhe und Wanzen sind wieder auf dem Vormarsch, weil sie oft gegen die bisher verwendeten Gifte (Insektizide) immun geworden sind.

Die lästigen Blutsauger können einen ganz schön quälen. Zum Glück gibt es wirksame Mittel, um sie wieder loszuwerden.

Krätzmilben-Plage

Wie man sie bekommt: Die etwa 280 µm großen Spinnentierchen sind hochansteckend. Sie werden in Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern, Alten- oder Pflegeheimen von Mensch zu Mensch durch Hautkontakt übertragen. Am liebsten nisten sie in Hautfalten.

Folgen: Gruppen schorfiger Papeln und Knötchen an weicher Haut, zum Beispiel an den Händen, unter der Brust, den Achseln. Millionen sind weltweit an Krätzmilben erkrankt, haben Hautentzündungen durch die Bisse. Die Krätzmilbenweibchen legen Eier und Kot in der Haut ab. Durch allergische Reaktionen kommt es zu starkem Juckreiz. Das Kratzen verursacht eine Reihe von Hautverletzungen. 

Wie man sie loswird: Betroffene, ihre Partner und Kinder sollten rasch zum Hautarzt gehen. Er verschreibt Cremes mit Permethrin (Apotheke), Kortison oder Benzylbenzoat. Empfehlenswert ist es, die Fingernägel kurz zu halten, Bett- und Leibwäsche bei 60 Grad zu waschen.

Bissige Flöhe

Wie man sie bekommt: Die 1,5 bis 4,5 mm großen Insekten sind Hochsprungrekordler (hüpfen bis zu 1 m hoch) und saugen Blut bei Tieren oder Menschen. Sie werden von Atemluft, Wärme und Bewegung angezogen. Wenn sie hungrig sind, springen sie das nächste Wesen an – egal ob Katze, Hund oder Mensch –, saugen sich satt und können dann ohne Bluttankstelle bis zu 2 Monate in Teppichen, Polstern oder auf Haustieren überleben.

Folgen: Flohbisse hinterlassen Gruppen roter, juckender Papeln. Tierflöhe haben oft Bakterien, Wurmeier oder Viren im Gepäck. Durch Kratzen geraten diese Mitbringsel unter die Haut. Deshalb sollte man die Stiche gegen den Juckreiz kühlen und desinfizieren. Bei Schwellungen oder Entzündungen zum Arzt gehen. Er verschreibt notfalls Antihistaminika und Antibiotika.

Wie man sie loswird: Teppiche, Polstermöbel, Haustierschlafplätze und die Region um Nagerkäfige absaugen, um Flohnester zu beseitigen. Für Tiere Flohbänder oder Flohsprays verwenden. Ein Teller Wasser mit etwas Spüli und einer brennenden Kerze in der Mitte ist eine altbewährte Flohfalle.

Klebrige Kopfläuse

Wie man sie bekommt: Die sechsbeinigen, 2,1 bis 3,3 mm großen Mini-Vampire werden von Menschen beim Haar-zu-Haar-Kontakt übertragen. Deshalb werden Läuse oft da weitergegeben, wo Kinder die Köpfe zusammenstecken: in Kindergärten oder Schulen. Dann kletten sie sich in den Haaren fest. Alle 3 Stunden müssen sie Blut aus der Kopfhaut saugen, sonst gehen sie schnell zu Grunde.

Folgen: Klebrige Schuppen, die Bisse lösen Juckreiz aus. Selten können sie auch Krankheiten wie das Läusefieber übertragen.

Wie man sie loswird: Mittel mit dem Silikonöl Dimeticon (Apotheke) sind am wirksamsten. Sie verkleben Läuse und Nissen. Gegen Insektizide, die früher gern genommen wurden, sind heute ca. 70 % der Läuse immun. Mit Nissenkamm das Haar Strähne für Strähne durchkämmen, um Läuse und Nissen zu entfernen. Wichtig ist die zweimalige Anwendung des Anti-Läuse-Mittels im Abstand von 14 Tagen, damit auch die Nachfahren erwischt werden.

Wanzen-Vampire

Wie man sie bekommt: Die circa 6 mm großen Bettwanzen lauern in Matratzen, Büchern, Möbeln oder hinter Tapeten. Nachts stürzen sie sich auf alles, was atmet, zapfen 5 bis 10 Minuten lang Blut ab. Auch ohne menschlichen Wirt überleben Bettwanzen bis zu 40 Wochen.

Folgen: Papeln, Quaddeln oder Bläschen, meist an Kopf, Hals, Armen oder Händen. Wanzenbisse können bis zu einer Woche jucken. Empfindliche Opfer können großflächige Hautentzündungen und Sehstörungen davontragen. Bettwanzen stehen in Verdacht, Hepatitis B und C zu übertragen. Im Gegensatz zu den Bettwanzen sind die meisten anderen Wanzenarten für den Menschen harmlos.

Wie man sie loswird: Verdächtige Stellen nach Nestern absuchen. Bei Wanzenbefall muss aber meist der Kammerjäger helfen, der die betroffenen Räume mit Insektiziden besprüht oder sie mit einem Spezialofen für anderthalb Tage auf über 55 Grad erhitzt.