Krämpfe in den Händen: Ursachen und Behandlung
Krämpfe in den Händen sind keine Seltenheit. Doch die Verkrampfung kann auch ganz plötzlich auftreten. Dann ist die Verunsicherung groß: Was haben Dauerkrämpfe und kleine Zuckungen in den Fingern zu bedeuten? Experte, Mediziner Dr. Matthias Riedl, klärt auf.
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Krämpfe in den Händen: Wodurch äußern sie sich?
Krämpfe in den Händen sind eine ungewollte, zumeist schmerzhafte Anspannung einer bestimmten Muskelregion. Die Muskeln in der Hand verhärten sich und die Finger beginnen zu kribbeln und schmerzen. “Man unterscheidet einen Dauerkrampf von kleinen Zuckungen, sogenannte Faszikulationen”, erklärt Dr. Riedl. "Letztere weisen ebenso wie ein schwerer Dauerkrampf eher in die Richtung einer Erkrankung. Besonders, wenn sie über einen längeren Zeitraum wiederkehren”, so der erfahrene Mediziner weiter.
Krämpfe in den Fingern: Mögliche Ursachen der Handverkrampfung
Plötzlich hat man Krämpfe in Fingern und ein Schmerz zieht durch die Finger. Was kann der Auslöser sein? Dr. Matthias Riedl nennt mögliche Ursachen für Krämpfe in den Händen:
- übermäßiges Schwitzen
- Entwässerungsmedikamente oder Betablocker zum Blutdrucksenken
- Fehlernährung
- Neurologische Erkrankungen
- Ein vermehrter Alkoholkonsum
- Psychische Ursachen, wie Stress
- Mineralmangel, vor allem Magnesium und Calcium
- Fehl- und Überlastungen der Hand
Krämpfe in den Händen bei Anstrengung
Häufig treten Verkrampfungen im Schlaf oder ganz im Gegenteil bei starker Anstrengung oder übermäßiger Belastung auf. “Die Hand ist besonders betroffen, wenn ungewohnt Anstrengungen vorkommen. Auch einseitige Belastungen können zu Krämpfen in den Händen führen”, sagt Dr. Riedl. Viele klagen beim manuellen Schreiben über schmerzende Finger und einen sogenannten “Schreibkrampf”. Auch bei der Büroarbeit am Computer kann eine zu einseitige Belastung der starken Hand auftreten.
Krämpfe in der Hand: Wer ist besonders häufig betroffen?
Ob jung oder alt, Muskelkrämpfe können in jeder Altersgruppe auftreten. Allerdings gibt es einige Personen, die besonders häufig an Krämpfen in den Fingern und Händen leiden. So würden laut dem Experten hormonelle Veränderungen, wie etwa während der Schwangerschaft und der Menopause oder bei der Einnahme der Pille, die Anfälligkeit für Krämpfe in den Händen erhöhen.
Zudem haben Leistungssportler vermehrt mit Muskelkrämpfen und schmerzenden Gliedmaßen zu kämpfen, da sie über das Schwitzen wichtige Mineralien verlieren. Werden diese nicht zeitnah aufgefüllt, können Verkrampfungen die Folge sein.
Behandlungsmethoden: Das hilft gegen Verkrampfungen
Die Behandlung von einem Krampf in der Hand ist ganz individuell. Nachts, von stechenden Schmerzen geweckt, hilft meist eine sanfte Dehnung und eine Massage des Muskels. “Das ist schmerzhaft, hilft aber in den meisten Fällen”, bestätigt Dr. Riedl. Bei körperlicher Belastung rät der Mediziner allerdings zunächst zur Schonung.
Für die Diagnose und die anschließende Behandlung sind zudem vor allem die Mineralien Calcium und Magnesium relevant, da bei einem Mangel Muskelkrämpfe auftreten können. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt im Durchschnitt eine tägliche Menge von 1.000 Milligramm an Calcium pro Tag. Je nach Alter und Lebenssituation kann dieser Wert variieren. Erwachsenen wird außerdem geraten, dem Körper eine Menge von 300 bzw. 350 Milligramm Magnesium pro Tag zuzuführen.
Treten Muskelkrämpfe vermehrt auf, wird zu einem Arztbesuch geraten, um mögliche Ursachen abzuklären und die passende Behandlungsmethode finden zu können. Auf diese Weise können Krämpfe in den Händen effektiv bekämpft werden.vor
Unser Experte: Dr. Matthias Riedl, Bestseller-Autor, Diabetologe, Ernährungsmediziner, Internist, Geschäftsführer und ärztlicher Direktor des Medicum Hamburg. Es ist Europas größtes und ältestes Zentrum für Diabetes und Ernährungsmedizin. 2019 feierte die Diabetesabteilung 75-jähriges Jubiläum.
Quellen:
Muskelkrämpfe, in: MSD Manual.
Referenzwerte Calcium, in: dge.de von der Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
Referenzwerte Magnesium, in: dge.de von der Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.