Krämpfe in den Zehen: Ursachen und Tipps

Krämpfe in den Zehen kommen plötzlich, manchmal auch nachts und sind äußerst unangenehm. Selten deuten sie auf ernsthafte Erkrankungen hin. Wenn die Zehen sich zusammenziehen, kann man den Krampf in den meisten Fällen mit einfachen Tricks schnell wieder loswerden.

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Krämpfe in den Zehen können zwar sehr schmerzhaft sein, sind aber in der Regel harmlos und verschwinden schnell wieder. Zum Problem werden sie, wenn sie nicht nur hin und wieder auftreten, sondern im Alltag zum regelmäßigen Begleiter werden – dann können Sie die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Häufige Zehenkrämpfe können auch auf eine Grunderkrankung hinweisen, die behandelt werden sollte.   

Wie entsteht ein Krampf in den Zehen?

Bei einem Zehenkrampf ziehen sich die Muskeln in den Fußzehen anfallsartig stark zusammen und bleiben für einige Sekunden oder Minuten maximal angespannt, was zu starken Schmerzen in den Muskeln führt. Krämpfe können in allen Muskeln des Körpers auftreten – da Füße und Zehen aber vergleichsweise stark belastet werden, kommen sie hier besonders häufig vor.

Krampf im Fußzeh? Diese Ursachen gibt es!

Hinter Krämpfen in den Zehen können viele verschiedene Ursachen stecken. Folgende Faktoren gehören zu den häufigsten Auslösern der Krämpfe:

  • Mineralstoffmangel: Eine Störung des Elektrolythaushalts, insbesondere Magnesium- oder Kalziummangel, kann zu Krämpfen führen. Dieser kann beispielsweise durch starkes Schwitzen, eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme, einen Magen-Darm-Infekt oder Alkoholkonsum entstehen.
  • Medikamenteneinnahme: Muskelkrämpfe können Nebenwirkung verschiedener Medikamente sein, beispielsweise von einigen Antidepressiva, harntreibenden Mitteln und Asthma-Medikamenten.  
  • Überlastung: Durch Überanstrengung, beispielsweise beim Sport, kann der Muskel anfangen zu krampfen – Fußfehlstellungen begünstigen eine solche Überlastung noch.
  • Erkrankungen: Seltener stecken Grunderkrankungen wie Diabetes, Gefäßerkrankungen, ein Bandscheibenvorfall, Nerven- oder Nierenerkrankungen hinter wiederkehrenden Zehenkrämpfen.  

Krämpfe in den Zehen häufiger bei Schilddrüsenunterfunktion

Wer unter einer Unterfunktion seiner Schilddrüse (Hypothyreose) leidet, kennt vielleicht häufigere Krämpfe in den Füßen und Zehen. Bei einer Unterfunktion dieses Organs werden viele Stoffwechselprozesse im Körper verlangsamt. Typisch sind Muskelkrämpfe vor allem bei einer Nebenschilddrüsenunterfunktion, auch Hypoparathyreoidismus genannt. Die anfallsartige Verkrampfung der Muskulatur betrifft vorwiegend die Arm- und Beinmuskeln sowie die Gesichtsmuskulatur.

Ein Krampf und der Zeh steht ab

Manchmal können die Krämpfe in den Fußzehen so stark sein, dass der Zeh absteht und sich von alleine nicht mehr in seine ursprüngliche Form bringen lässt. Das deutet auf einen sehr starken Magnesiummangel hin. Es könnte sich auch um eine Spastik handeln, also einen sehr lange dauernden Krampf. Beim Auftreten dieses Phänomens sollten Sie eine Fachärzt:in aufsuchen und der Ursache auf den Grund gehen.

Was hilft bei einem Krampf im Zeh?

Bei einem akuten Zehenkrampf hilft folgende Dehnübung: Im Sitzen die Zehen mit der Hand zum Körper ziehen. So werden die krampfenden Muskeln gedehnt und der Krampf löst sich in der Regel schnell.

Wer immer wieder an Krämpfen leidet und seine Lebensqualität dadurch beeinträchtigt sieht, sollte eine Ärzt:in aufsuchen und die Ursache abklären lassen. Vielleicht lässt sich das Problem dann schnell beheben, beispielsweise durch die Einnahme von Magnesiumpräparaten oder das Tragen von orthopädischen Schuheinlagen. Falls tatsächlich andere Grunderkrankungen hinter den Zehenkrämpfen stecken, können diese erkannt und behandelt werden.

Krämpfen in den Zehen vorbeugen: Geht das?

Wer zu Krämpfen in den Zehen neigt, kann mit folgenden Tipps vorbeugen:

  • Vor dem Sport Füße und Beine aufwärmen
  • Beim Sport ausreichend trinken, am besten isotonische Getränke
  • Eventuelle Fußfehlstellungen behandeln lassen
  • Die Durchblutung der Füße stärken, beispielsweise durch Fußbäder oder Fußmassagen
  • Bei nächtlichen Zehenkrämpfen: Füße und Zehen vor dem Schlafengehen dehnen  
  • Regelmäßig die Zehen trainieren: Die Zehen abwechselnd einkrallen und wieder loslassen. Um den Schwierigkeitsgrad etwas zu erhöhen, mit den Zehen nach einem Gegenstand, beispielsweise einem Handtuch oder einem Stift, „greifen“  

Mit diesen Maßnahmen lässt sich die Häufigkeit der Krämpfe in den Zehen verringern – treten sie dennoch immer wieder auf, ist ein Arztbesuch angeraten.

Quellen:  

Causes and home remedies for toe cramps, in: medicalnewstoday.com

Hallegraeff, Joannes M., et al. (2012): Stretching before sleep reduces the frequency and severity of nocturnal leg cramps in older adults: a randomised trial, in: Journal of physiotherapy